Wer regelmäßig unseren DJ-Bereich besucht, hat vielleicht schon bemerkt, dass die großen Gamechanger in diesem Jahr rar gesät waren. Klar, neue Turntables, Controller, Gadgets, DJ-Player, Lautsprecher, Kopfhörer und sonstige Tools rollten auch 2019 aus den Lagern der Equipment-Hersteller. Doch bahnbrechende Neuerungen sind rar gesät. Nichtsdestotrotz lassen wir es uns nicht nehmen und küren die Gear, die aus völlig unterschiedlichen Gründen eine besondere Erwähnung in dieser Liste verdient hat.
Plattenspieler des Jahres
Technics SL-1210 MK7: Fast 10 Jahre mussten Technics Fans auf einen neuen „Zwölfzehner“ warten: Nach dem für viele Anwender überraschenden Aus der beliebten Turntable-Serie in 2010 hat Technics dieses Jahr den SL-1210 MK7 ins Rennen geschickt und auch dieses Modell überzeugte die Tester einschlägiger Magazine und heimste allerhand Lob ein.
Das neue Modell kommt mit einem überarbeitetem Chassis und neuen Features, darunter den eisenkernlosen Antrieb der beiden High-End-Brüder GR und GAE, einstellbarer Bremse und einstellbares Drehmoment sowie verdoppelbarem Pitch-Ranger. Zu seinen Stärken zählt die äußerst hochwertige Verarbeitung, der äußerst gleichmäßiger Direktantrieb bei ausgezeichnete Spurtreue und nicht zuletzt der sehr gute Klang. Auch wenn´s 899 Euro kostet: We love Technics.
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DVS des Jahres
Phase DVS: Zwar wurde das MWM, seines Zeichens kabelloses DVS System für Turntablisten, bereits 2019 vorgestellt, jedoch kam es erst 2019 in der finalen Version in den Handel und somit konnte es noch einen Platz in unserer Liste ergattern. Hiermit lässt sich gängige DVS-Software über Funk steuern, ohne Timecode-Vinyl einzusetzen, da die Module stattdessen an der Abtastnadel angedockt werden.
Das System benötigt folglich weder Tonarm noch Abtastnadel, die batteriebetriebenen Remotes sende ihre Positions- und Rotationsdaten drahtlos an eine Empfangseinheit und diese wiederum an die DJ-Software.
DJ-Software des Jahres
Traktor DJ 2 für umme? Das ist uns einen Eintrag in diese Liste wert, denn auch wenn dies natürlich als ein Sprungbrett zur kommerziellen Version verstanden werden darf, ist NI aktuell die einzige „große“ DJ-Company, die eine vollständige DJ-Lösung für PC, Mac und iOS kostenlos anbietet. Ohne mit In-App-Purchases für Features wie Loops, Cues oder FX zu nerven oder mit Werbe-Nags zu vergraulen. Das GUI bietet unterschiedliche Ansichten wie Turntable-Optik und Pads. Neben iTunes lassen sich eure Traktor-Librarys importieren. Obendrein ist Soundcloud-Einbindung möglich. Beatjumps, Freeze, Flux und Reverse, dazu Filter und Kanaleffekte sind ebenfalls an Bord. Download starten und ausprobieren.
Thema des Jahres
DJing in der VR: Ich finde, der Teaser zu unserer News-Meldung zu Vinyl-Reality passt ganz gut: „Kein Platz in der Hütte für ein traditionelles DJ-Setup und keine Kohle, um ständig Vinyls zu kaufen? Dann legt doch einfach in der virtuellen Realität mit Turntables und Mixer auf.“
Mittlerweile gibt es diverse DJ-Programme für den Ausflug in die VR, sogar eine DJ-Schule ist dort eröffnet worden und obschon das Thema noch ein wenig in den Kinderschuhen steckt, scheint hier ein Stein ins Rollen gekommen zu sein, dessen zukünftige Entwicklung noch nicht abzusehen ist.
So brachte beispielsweise auch Spotify gerade mit der Spotify App für Magic Leap eine App, mit der ihr beispielsweise in jedem Raum virtuelle, interaktive Plattencover an die Wand pappen könnt oder eure Playlisten usw.
Chillout-Liste für den Bedroom und Techno im Fitnessraum ist mit der 3D-Tracking Technologie kein Problem.
Flaggschiff Controller des Jahres
Denon Prime 4 ist eine State-of-the-Art DJ Workstation. Das Teil ist Mixer, USB-Standalone-Player, Serato-Controller und Streaming-Player in Personalunion und verfügt über einen 10-Zoll Multitouch Touchscreen. Moderner kann ein DJ-Komplettset kaum sein.
Playlisten und Crates lassen sich im laufenden Betrieb am Gerät erstellen, DJs können sogar gar eine separate Playliste an den XLR-Zone-Playout zur Beschallung eines separaten Raums senden. Sweep FX im Kanal und 14 integrierte Soundeffekte, zwei Mikrofonkanäle, 8 Performance-Pads pro Deck, drei paar XLR-Outputs, vier USB-Eingänge, ein SD-Slot und ein SATA-Festplattenanschluss sowie etliche analoge Inputs lassen kaum Wünsche offen. Set Recording ist ebenfalls an Bord und die Audioqualität ist klasse.
Budget Controller des Jahres
Hercules DJControl Inpulse 300 möchte sich als Controller für Einsteiger und fortgeschrittene DJs empfehlen und euch durch diverse Mix- und Beatmatching-Hilfen, Track-Vorschläge und Tutorials beim Auflegen lernen an die Hand nehmen. 199 Euro kostet der Controller mit integriertem Audiointerface. Hercules vollzieht mit diesem Modell auch den Schritt vom Kompakt-Controller-Lineup zur unteren Mittelklasse-Modell und kann besonders hinsichtlich seines Preis-Leistungs-Niveaus überzeugen.
Ambitioniertere DJs mit knappem Budget könnten hier fündig werden, zumal mit DJUCED 4 eine solide DJ-Software im Paket liegt.
Boxen-Bolide des Jahres
Die Soundbox macht Alarm: zwei 10-Zoll-Woofer und ein 1-Zoll-Tweeter pusten euch 3x 72 Watt RMS um die Ohren und wem das nicht reicht, der kann auch noch bis zu 5 Soundboks-Speaker drahtlos in Reihe schalten. Das Beste daran: Ihr benötigt keinen Stromanschluss vor Ort denn der integrierte und obendrein austauschbare Akku mach bis zu 5 Stunden bei Volllast oder 40 Std. bei mittlerer Lautstärke mit.
Die Box unterstützt Bluetooth 5.0 und kann auch per analogem Input mit Sound versorgt werden.
Laptopständer des Jahres
König und Meyer K&M 12190 ist ein Rock-solider Ständer, nicht nur für Notebooks, sondern auch für CD-Player und Groove-Production-Tools und weiteres Live-Performance- und Studio-Equipment-Gerätschaften. Er verfügt über justierbare Anschlagstifte, die vom iPad bis hin zum 17-Zoll-Laptop oder Desktop-Synth allerlei Werkzeuge für DJs und Performer auf Kurs halten. Zusammenklappbar und in der Neigung verstellbar ist der König und Meyer K&M 12190 noch dazu.
Performance des Jahres
Verzeiht mir, wenn ich hier nun nicht Richie Hawtin, Jazzy Jeff, irgendeinen EDM-Hero oder eine abgefahrene Underground Nummer präsentiere, sondern zugegebenermaßen mit einem Augenzwinkern das Set von iPhone DJ in Erinnerung rufen möchte. Ganz einfach, weil die Nummer so kontrovers diskutiert wurde und wie keine andere zeigt, dass man auch als iOS-DJ mit kleinstem Besteck zu einer gewissen Popularität kommen kann.
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DJ-Mixer des Jahres
Superstereo DN48 DVS Vierkanal-Röhren-Rotary DJ-Mixer: Was dieses Jahr an nennenswerten DJ-Mixern auf den Markt kam, lässt sich an einer Hand abzählen. Und auch im Lager der analogen, Boutique-designten Rotary-Mixer war es ziemlich still.
Der Superstereo DN48 DVS basiert auf dem gleichen hochwertigen Schaltungsdesign des 2018 präsentierten DN-78 II, dem namhafte DJs attestieren, dass er mit zu dem Besten gehört, was sie bisher unter den Fingern hatten. Hier trifft audiophiler Klang auf Edeldesign mit Nussbaumoptik und erhabene sanfte Rotary-Bedienung.