Die besten Drummer der Welt: Neil Peart (Rush)

Man nannte ihn „The Professor“, obwohl er nie eine Universität besucht hat, und in dieser Bezeichnung spiegelt sich der Respekt wider, den der 2020 verstorbene Neil Peart quer durch die gesamte Drummergemeinde bis heute genießt. Zusammen mit seiner Band Rush hat er den Progressive Rock geprägt wie kaum ein anderer Drummer und gezeigt, wie die perfekte Symbiose aus Power und Finesse aussieht. Dabei war er weit mehr als „nur“ der Schlagzeuger der Band, denn fast alle Texte stammen aus seiner Feder und auch in Interviews war er aufgrund seiner umfassenden Kenntnisse und Interessen ein gefragter Gesprächspartner, obwohl er es nicht besonders schätzte, im Rampenlicht zu stehen. Was ihn und sein Drumming so besonders machte, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Foto: Jason Sheldon/Shutterstock
Foto: Jason Sheldon/Shutterstock

Der Traum wird zur Wirklichkeit

Mit 17 Jahren, als er in der J.R. Flood Band spielte, die bereits fast jedes Wochenende auftrat, entstand der Wunsch, professioneller Musiker zu werden, und Neil kam mit seinen Eltern überein, es für ein Jahr zu versuchen und, falls es nicht klappte, zurück auf die Schule zu gehen. Während dieses Jahres beschloss Neil, mitsamt seinen Drums nach London zu ziehen, in die Stadt, in der die Rockmusikszene Anfang der 1970er mit Bands wie Led Zeppelin, Pink Floyd, Yes und The Who brodelte wie nirgendwo sonst. Er fand auch schnell Anschluss und trommelte in verschiedenen Bands, musste aber auch jobben, um zumindest halbwegs über die Runden zu kommen. Der große Erfolg blieb allerdings aus, und Ende 1972 kam Neil zurück nach Kanada, wo er zunächst in der Firma seines Vaters arbeitete, aber weiterhin in verschiedenen Bands aktiv war. 

Im Juli 1974, kurz nachdem das selbstbetitelte Debütalbum von Rush erschienen war, bekam Neil Besuch von deren Manager Vic Wilson, der ihm mitteilte, dass eine Tour im August bevorstand und der ursprüngliche Drummer John Rutsey ausgestiegen sei. Neil überlegte nicht lange und stand bereits Tage später mit seinen zukünftigen Bandkollegen Alex Lifeson und Geddy Lee für eine Audition im Proberaum. Die Chemie stimmte, und die Band begann mit den Proben, die bereits zwei Wochen später in Neil’s Debütkonzert in Pittsburgh/USA mündeten. 

Neil Peart war ein Drummer mit Zusatzqualifikation 

Die Band erkennt sehr schnell, dass sie mit Neil Peart nicht nur einen Topdrummer gewonnen hatte, sondern auch einen hervorragenden Songwriter. Alle Texte auf dem zweitem Album „Fly By Night“ stammen aus seiner Feder, und das sollte sich auch, bis auf wenige Ausnahmen, bis zum letzten Album „Clockwork Angels“ von 2012 nicht ändern. Obwohl Peart keine akademische Ausbildung genossen hat, war er schon immer wissbegierig und hat sich ausgiebig mit den unterschiedlichsten Themenbereichen wie Philosophie, Umweltzerstörung, Geschichte, Science Fiction oder Raumfahrt beschäftigt, und diese Themen hat er stets auch in seinen Songtexten verarbeitet.

„Red Sector A“ von 1984 zum Beispiel entstand, nachdem er Berichte von Überlebenden des Zweiten Weltkriegs gelesen hatte. „Manhattan Project“ von 1985 thematisiert den Abwurf der Atombomben auf Japan im Jahr 1945 aus verschiedenen Blickwinkeln, und der 20-minütige Song „2112“ vom gleichnamigen 1976er-Album ist eine düstere Science-Fiction-Rockoper, deren Text sich um die Konflikte zwischen Regime und Individuum und den Verlust der Freiheit dreht, der schließlich im Suizid mündet. 

Neil Peart’s Spiel war die perfekte Symbiose aus Skills und Taste

Neil Peart’s Stil am Drumset war kraftvoll und filigran zugleich und hatte einen enormen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen. Typisch sind seine präzisen und wuchtigen Fills, bei denen vor allem die kleinen 6“ und 8“ Toms mit ihren knalligen Sounds herausstechen. Nicht nur die hartgesottenen Fans können quasi jedes seiner ikonischen Fills vom wohl berühmtesten Rush-Song „Tom Sawyer“ mitsingen, und auch bei Airdrumming-Contests ist dieses Stück stets ein heißer Favorit. Ein weiteres markantes Merkmal ist seine Hi-Hat-Arbeit mit komplexen Open-Close-Figuren, die er geschickt in seine Grooves einwebt. Nicht zuletzt schaffte es Peart auch immer wieder, ungerade Grooves im 5/4- oder 7/8-Metrum leicht und fließend in die Kompositionen zu integrieren. 

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Fester Bestandteil jedes Rush-Konzertes war ein ausgedehntes, auskomponiertes Drumsolo, in dem Neil seine ganze Bandbreite an Skills abfeuern konnte, ohne dass das Solo dabei zur reinen Technikschau verkommen wäre. Er hatte die Gabe, es gekonnt zu strukturieren und dynamisch stets spannend zu halten, sodass die paar Minuten wie im Flug vergingen. Ab etwa 1983 integrierte er, neben seinem reichhaltigen Percussion-Instrumentarium, auch elektronische Klänge – zunächst analoge Simmons-Sounds, später Samples aller Art – in sein Solo, das somit immer vielschichtiger und teilweise regelrecht orchestral wurde. Zu den Alben, die Neil Peart’s Spiel am besten repräsentieren, gehören neben den Früh-80er-Werken „Moving Pictures“ und „Signals“ sowie dem 1978er-Opus „A Farewell To Kings“ auch spätere Alben wie „Counterparts“ von 1993 oder das letzte Werk „Clockwork Angels“ von 2012. 

Musikalische Offenheit und Lernbereitschaft 

Als seine musikalischen Einflüsse nannte Neil Peart stets Rockdrummer wie Keith Moon, Mitch Mitchell, John Bonham und Ginger Baker, aber auch die Prog-Rock-Größen Bill Bruford und Michael Giles. Darüber hinaus hatte er stets ein Faible für Jazz und bewunderte Drummer wie Gene Krupa und Buddy Rich, dessen Tochter Cathy ihn 1991 als Drummer zum Buddy Rich Memorial Scholarship Concert in New York einlud, bei dem er zeigen konnte, dass er auch keine Scheu vor dem Genre Bigband-Drumming hat.

Aber auch, als er mit Rush längst den Rock-Olymp erklommen hatte, ruhte sich Neil nicht auf seinen Erfolgen und Fähigkeiten aus, sondern zeigte sich stets bereit für neue Erfahrungen sowie persönliche und musikalische Weiterentwicklung. So beschloss er im Jahr 1994, als er das Gefühl hatte, im Bereich Jazz Drumming noch nicht dort angekommen zu sein, wo er hin wollte, Unterricht bei Freddie Gruber zu nehmen, einem legendären Jazz- und Bigband-Drummer, der ihm von Steve Smith empfohlen wurde. Einige Jahre später suchte er Peter Erskine als Lehrer auf, um auf die Erfahrungen aus der Zeit mit Gruber aufzubauen. Somit war er bestens gerüstet für die zweite Auflage des Buddy Rich Memorials, bei der er neben Drummern wie Terry Bozzio, Chad Smith und seinem ehemaligen Lehrer Peter Erskine auftrat.

Ein Bild aus den Anfangstagen: Rush 1980 im Hammersmith Odeon in London. (Foto: Andre Csillag/Shutterstock)
Ein Bild aus den Anfangstagen: Rush 1980 im Hammersmith Odeon in London. (Foto: Andre Csillag/Shutterstock)

Blick nach vorn trotz schwerer Schicksalsschläge

Neil Peart’s persönliche Geschichte ist eng mit der Band verbunden, die von 1974 bis zur Auflösung im Jahr 2018 eine harmonische Einheit bildete. Es flossen viele seiner persönlichen Erfahrungen in die Texte der Band ein, und seine Ambitionen als Autor gingen noch weiter: Im Laufe seines Lebens schrieb er sieben Bücher, die sich größtenteils um Reisen drehten, sei es mit dem Fahrrad durch Westafrika oder mit dem Motorrad durch Amerika und Kanada. Dabei handelt es sich aber nicht um bloße Reiseberichte, sondern um philosophische Betrachtungen des Lebens sowie persönliche Erfahrungen und Begegnungen, die seine Reisen prägten. 

Eine zentrale Rolle spielt das Buch „Ghost Rider: Travels On The Healing Road“, das Peart im Jahr 2002 schrieb, nachdem 1997 zuerst seine Tochter bei einem Autounfall und kaum ein Jahr später seine Ehefrau aufgrund einer Krebserkrankung ums Leben kamen. Um die Schicksalsschläge zu verarbeiten, begab er sich auf eine lange Reise, die eine fünfjährige Pause für die Band zur Folge hatte. 2002 fanden sich Geddy, Alex und Neil erneut zusammen und veröffentlichten bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2018 drei weitere Studioalben. Leider war Neil Peart bereits zu diesem Zeitpunkt an einem Hirntumor erkrankt, der am 7. Januar 2020 zu seinem Tod führte. 

Das sagen berühmte Drummer über Neil Peart

„Neils Schlagzeugparts sind immer eine erstaunliche Komposition für sich. Sie sind ein wichtiger Teil des Songs und des Arrangements. Deshalb sieht man auch all die Air Drummer bei den Shows! Ich habe meine ersten ungeraden Grooves gelernt, als ich zu Rush-Platten spielte.“

– Keith Carlock

„Neil bedeutet mir so viel, dass es schwer ist, das zu quantifizieren. Ich liebe ihn. Seine Hände sind wie keine anderen. Niemand kann von einem 6-Zoll-Tom bis hinunter zu einem 20-Zoll-Gongbass gehen und die Konsistenz und den Flow haben, den er hat. Als Dave (Grohl) und ich Rush in die Rock & Roll Hall of Fame aufnahmen, war es uns eine Ehre, etwas zurückgeben zu können.“

– Taylor Hawkins

„Sein Schlagzeugspiel ist immer so sauber, kreativ, sehr kraftvoll und gut ausgeführt. Dann fand ich heraus, dass er auch die Texte geschrieben hat. Was für ein seltenes und unglaublich begabtes Talent, das er neben seinem wahnsinnig tollen Schlagzeugspiel hat! Über die Jahrzehnte hinweg hat mich sein Spiel immer wieder inspiriert. Ich habe mich immer auf eine neue Rush-CD gefreut und sie, wann immer ich konnte, live gesehen. Kürzlich nahm ich meine Verlobte mit, um sie zum ersten Mal zu sehen. Sie konnte nicht glauben, wie viele Leute während des gesamten dreistündigen Auftritts zu Neil getrommelt haben!“ 

– Ray Luzier

Sein Einfluss ist für Mike Portnoy schwer in Worte zu fassen

„Neil Peart hat in der Schlagzeuggemeinde eine Delle hinterlassen, so wie der Meteoritenkrater in Arizona. Ich schulde ihm ein „Dankeschön“ dafür, dass er mit den Gaben, die ihm gegeben wurden, etwas Gutes getan hat und mir nach der Schule viele lustige Momente am Schlagzeug beschert hat, in denen ich versucht habe, seine anspruchsvollen und sinnvollen Schlagzeugparts zu imitieren.“

– Mike Mangini

„Es ist schwer, den Einfluss zu beschreiben, den Neil auf mich als junger Schlagzeuger in den frühen 80er Jahren hatte. Bevor ich Neil hörte, waren meine Schlagzeughelden Keith Moon, John Bonham und Peter Criss, aber als ich Rush und Neil hörte, öffnete sich mein Geist für eine ganz neue Welt der progressiven Musik und ich wurde völlig besessen!“ 

– Mike Portnoy

Das Powertrio: Alex Lifeson, Geddy Lee und Neil Peart, 2013 live in Florida. (Foto: Larry Marano/Shutterstock)
Das Powertrio: Alex Lifeson, Geddy Lee und Neil Peart, 2013 live in Florida. (Foto: Larry Marano/Shutterstock)

Neil Peart’s Drumkits 1974 bis 2015

1974 – 1977 

Für die erste Rush-Tour im Jahr 1974 kaufte sich Neil vom Label-Vorschuss ein Slingerland Drumkit im Chrome-Finish. Dabei handelt es sich um dreischichtige Maple/Poplar-Kessel mit Verstärkungsringen: Das Kit bestand aus zwei 22“ x 14“ Bassdrum, zwei 13“ x 9“ und einem 14“ x 10“ Racktom, einem 16“ x 16“ Floortom sowie einer 14“ x 5“ Rogers Dynasonic Chrome-over-brass Snare. 1975 wurde das Kit um vier 6“, 8“, 10“ und 12“ Concert Toms im Metallic Copper Finish erweitert, die Neil links über der Hi-Hat aufbaute. Bei seinen Bassdrum-Pedalen handelte es sich um die berühmt-berüchtigten Ludwig Speed Kings. Interessanterweise benutzte Neil ölgefüllte Evans Blue Hydraulics als Resonanzfelle. Seine Becken stammten von Zildjian – dieser Marke blieb Neil für die nächsten 30 Jahre treu.

1977 – 1980 

Drei Jahre später folgte das zweite Slingerland-Kit im Blackrome-Finish, das Neil mit einer Fiberglass-Beschichtung („Vibrafibe“) auf den Innenseiten der Kessel versehen ließ, um den Sound heller und durchsetzungsfähiger zu machen. Diese Modifikation wurde übrigens jedem seiner Kits bis zum Beginn der DW-Ära zuteil. Für das Blackrome-Kit änderten sich die Größen wie folgt: 24“ x 14“ Bassdrums, 12“ x 8“, 13“ x 9“, 15“ x 12“ Racktoms, 18“ x 16“ Floortom. 

Die Snare, die Neil mit diesem Kit benutzte, war eine 14“ x 5,5“ Slingerland 3-ply Artist im Metallic Copper Finish, die sein Drum Tech für 60 Dollar in einem Second Hand Music Store fand. Diese Trommel, von ihm liebevoll „The Old Faithful“ betitelt, hatte einen solch magischen Sound, dass Neil sie bis 1996 als Hauptsnare einsetzte und im Laufe der Jahre mehrere Male umlackieren ließ, um sie den Finishes der jeweiligen Drumkits anzupassen. 

Neil ergänzte das Kit um diverse Percussion- und Orchesterinstrumente, darunter zwei Timbales, Wind Chimes, Temple Blocks, eine Pauke und Röhrenglocken. Im Jahr 1978 erwarb er ein Wuhan China-Becken, dessen Sound ihn so faszinierte, dass sich ein Modell dieses chinesischen Herstellers in fast jedem seiner folgenden Kits befand.

Das Slingerland Black Chrome Kit, hier im Jahr 1980 zu sehen. (Foto: Andre Csillag/Shutterstock)
Das Slingerland Black Chrome Kit, hier im Jahr 1980 zu sehen. (Foto: Andre Csillag/Shutterstock)

1980 – 1986

Zu Beginn der 1980er-Jahre hatten sich die japanischen Hersteller bereits erfolgreich am Markt etabliert, und vor allem die Tama Superstar-Serie mit dem Top-Endorser Billy Cobham zog eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Auch Neil war fasziniert vom Sound der relativ dicken Birkenholzkessel und orderte ein Set in denselben Größen, die er auch beim vorherigen Kit benutzte. Das Rosewood-Finish war eine Sonderanfertigung. Die Slingerland Timbales wurden gegen Tama-Modelle aus Holz getauscht und als Ergänzung zum Floortom wuchs das Kit noch um zwei Tama Gong Toms mit 20 und 22 Zoll Durchmesser.  

Neil’s zweites Tama Kit war ebenfalls ein Tama Superstar, diesmal im regulären Candy Apple Red Finish, aber an anderer Stelle modifiziert. Die Kessel waren dünner als bei den Standard-Superstars und nur vier- statt sechslagig konstruiert. Die Konfiguration entsprach dem vorherigen Kit.

Mit der fortschreitenden Verbreitung der ersten elektronischen Drums wuchs auch Neil’s Interesse an der neuen Technologie, und er beschloss, einige Simmons Drums, gesteuert von einem SDS 5 Modul, in sein Set zu integrieren. Allerdings wurden sie nicht einfach zwischen den akustischen Drums eingeordnet, sondern bildeten, zusammen mit einer akustischen 18“ Bassdrum und einer zweiten Slingerland Snare, das „Back Kit“, das Neil erreichte, wenn er sich auf seinem Hocker um 180° drehte. Passend zum Tama-Kit wechselte er übrigens von den Ludwig Speed Kings auf Tama/Camco-Fußmaschinen.

Zwei Jahre später wurde das analoge SDS 5 Modul gegen ein SDS 7 getauscht, das auch mit Samples gefüttert werden konnte. 

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1986 – 1996

Im Jahr 1986 verspürte Neil den Wunsch nach etwas Neuem und begann, systematisch Drumkits verschiedener Hersteller zu testen, um den Sound zu finden, der ihm vorschwebte. Unter den Testkits war auch ein Ludwig mit den gerade neu vorgestellten vierschichtigen „Super Classic“-Kesseln, die dünner und resonanter waren als die bis dahin üblichen 6-ply „Classic“ Ludwigs. Die Trommeln produzierten exakt den Sound, den er sich wünschte, und so wurde er für die nächsten zehn Jahre Ludwig-Endorser. Die Anzahl der kleinen Toms über der Hi-Hat reduzierte sich auf drei (6“/8“/10“), und neuerdings handelte es sich dabei auch nicht mehr um Concert Toms, sondern reguläre Toms mit Resonanzfellen. Statt des 18“ Floortoms benutzt Neil bei diesem Kit, übrigens in der Farbe White Opalescent mit einem Hauch von Pink lackiert, ein 16“ x 16“.

Das Simmons SDS 7 wird von einem Akai S900 Sampler abgelöst, der nach wie vor mit den Simmons Pads getriggert wird. Hinzu kommt ein Mallet Kat MIDI-Controller, auf dem sich elektronische Sounds wie auf einem Xylophon spielen lassen. Das Kit wurde 1987 in Purple umlackiert, zur selben Zeit wurden die Simmons-Pads durch ddrum-Modelle ersetzt. 

Aus zwei Bassdrums wurde eine Bassdrum mit Doppelpedal

Vier Jahre später entscheidet sich Neil, auf eine seiner Bassdrums zu verzichten und stattdessen ein Doppelpedal einzusetzen. Und auch sonst ändert sich einiges an der Konfiguration. So besteht sein neues Ludwig Kit im „Blue Shadow“-Finish aus einer 22“ x 14“ Bassdrum, 10“, 12“ und 13“ Racktoms, einem 15“ Floortom auf der rechten und einem 16“ Floortom auf der linken Seite neben der Hi-Hat. Von den drei kleinen Toms über der Hi-Hat bleiben nur das 6“ und 8“ übrig. Das Back Kit besteht aus einer 18“ Bassdrum, einer 13“ Ludwig Snare und einigen ddrum Pads.

1993 bekommt Neil ein weiteres Ludwig-Kit im Black Cherry Finish, das bezüglich der Konfiguration dem Vorgänger entsprach. Dieses ist das letzte Kit, bei dem Neil seine geliebte Slingerland Snare verwendet.

Das "Clockwork Angels" Kit war Neil Peart's letztes Kit mit Rush. (Foto: Larry Marano/Shutterstock)
Das “Clockwork Angels” Kit war Neil Peart’s letztes Kit mit Rush. (Foto: Larry Marano/Shutterstock)

1996 bis 2015 

Nachdem der amerikanische Hersteller DW in den 1990er-Jahren endgültig den Markt erobert hatte, wechselte auch Neil – wie so viele andere Drummer – zu DW. Die Kalifornier bauten ihm ein Kit im Red Sparkle Lacquer Finish – eine Reminiszenz an Neil’s allererstes Drumset – mit einer 22“ x 16“ Bassdrum, 10“ x 7“, 12“ x 8“ und 13“ x 9“ Racktoms sowie auf der rechten Seite drei Floortoms in 15“ x 12“, 16“ x 16“ und 18“ x 16“ und einem zusätzlichen 15“ x 13“ Floortom links von der Hi-Hat. Die Hauptsnare ist eine 14“ x 6“ DW Edge mit einem Hybridkessel aus Maple und Brass. Hinzu kommt eine 13“ Piccolo Snare auf der linken Seite.

Für die 1996/1997er „Test For Echo Tour kommt ein 8“ x 7“ Tom sowie für das Back Kit eine zweite 18“ Bassdrum hinzu. 2002 wird der Akai S900 Sampler durch ein Roland-Modul ersetzt, welches mit den passenden V-Drum Pads und Cymbals ergänzt wird.

2004, zur 30th Anniversary Tour, gönnt sich Neil ein Kit im „Black Mirra“-Finish, dessen Trommeln mit verschiedenen Grafiken verziert sind. Die Ähnlichkeit mit dem „Pictures Of Lily“-Kit von Keith Moon ist kein Zufall, denn Neil zählte Moon stets zu seinen wichtigsten Einflüssen und wollte dem 1978 verstorbenen „The Who“-Drummer hiermit seinen Respekt zollen. An diesem Kit verwendet Neil erstmals Becken der Herstellers Sabian, der ihm die Signature-Serie „Paragon“ gewidmet hat.

Eine Premiere war die 23″ Bassdrum im 2006er Kit

Für die 2006er „Snakes & Arrows“ Tour kommt ein neues Kit in denselben Größen wie bisher zum Einsatz. Auch hier finden sich auf den „Aztec Red“-Kesseln, kombiniert mit schwarzer Hardware, aufwendige Grafiken. Als Snare verwendet Neil eine 14“ x 6“ DW Maple VLT Snare, die er fortan fast ausschließlich benutzen wird. Ein Kuriosum ist die 23“ Bassdrum, eine DW-Spezialität, die auf Neil’s Wunsch nach einem Kompromiss zwischen 22“ und 24“ entwickelt wurde.

Für die 2010er Tour kommt das „Time Machine“-Kit – in derselben Konfiguration wie bisher – zum Einsatz, das man wohl als Neil’s ikonischstes Drumset der späteren Jahre bezeichnen kann. 

Die letzte Rush-Tour zum 2012 erschienenen  „Clockwork Angels“-Album fand 2015 statt. Für diese Tour baute DW ihm zwei ganz besondere Kits aus einem 1500 Jahre alten Eichenholz (Romanian River Oak), das auf dem Grund eines rumänischen Sees gefunden wurde. Das erste hatte die reguläre Konfiguration, allerdings ohne das „Back Kit“, während das zweite eine Replika des „Blackrome“-Slingerland-Kits von 1977 war und für die Darbietung des Frühwerks der Band benutzt wurde. 

Rush bei der Aufnahme in den Rock and Rock Hall of Fame. Los Angeles, am 19 April 2013. (Foto: Broadimage/Shutterstock)
Rush bei der Aufnahme in den Rock and Rock Hall of Fame. Los Angeles, am 19 April 2013. (Foto: Broadimage/Shutterstock)

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