Das Jahr 1980 sollte für AC/DC in zweierlei Hinsicht große Wendungen mitbringen: Zum einen verstarb der langjährige Sänger Bon Scott auf tragische Weise, zum anderen veröffentlichte die Band mit seinem Nachfolger Brian Johnson ihr bis dato erfolgreichstes Album “Back in Black”, das auch heute noch mit 50 Millionen verkaufter Exemplare Platz 3 der weltweit meistverkauften Platten einnimmt. Der erste Song, der in den Compass Point Studios in Nassau/Bahamas aufgenommen wurde, war “You shook me all night long” – ein Song, der auf dem Album durch seinen fröhlichen und leicht kommerziellen Sound etwas heraussticht und immerhin Platz 35 der Billboard Charts erklimmen konnte.
Angus Young verwendete für die Aufnahmen Marshall 100W Super Leads und für die Soli gelegentlich 50W Marshalls, entweder 1987er oder seine alten JTM 45. Dazu meint er: “Still 100-watt Super Leads. The old-style ones, without those preamp things. I remember at the time that was the new thing Marshall was trying to push. They were trying to get people interested in ’em, but I wasn’t really interested.” Dagegen behauptet Malcolm: “In addition to the Super Leads I think Angus went to a smaller 50-watt Marshall for his solos. Just for some extra warmth.”
Über die Speaker lässt sich wenig sagen, da mit mehren Typen experimentiert wurde, in einigen Interviews spricht Angus jedoch von Celestions G12M oder G12H30. Als Gitarre kam die für Angus typische Gibson SG zum Einsatz, gespielt über ein Wireless System (auch im Studio!), da Angus das Spielgefühl als natürlicher empfindet.
Werfen wir nun ein Blick auf das Solo. Da das Stück sich in G-Dur bewegt, kommt natürlich die G-Dur-Pentatonik zum Einsatz. Allerdings versteht es Young sehr gut, die G-Bluestonleiter mit der G-Dur-Pentatonik zu verquicken – etwas ganz ähnliches passiert z.B. auch beim Solo von “Highway to hell”. Da die G-Bluestonleiter ja prinzipiell eine Gm-Pentatonik ist, verleiht sie dem Solo an diesen Stellen einen sehr rauen, bluesigen Charakter. Zwar passiert das über der Bluesform häufig, aber Angus beweist, dass es auch über andere Akkordprogressionen funktioniert, wenn man es geschmackvoll einsetzt.
Hier das Solo von ” You shook me all night long”:
Und euer Playback:
Um dem Solosound nahezukommen, solltet ihr einen Amp mit moderater Marshall-Zerrung wählen und daran denken, dass die Zerre primär aus der End- und nicht aus der Vorstufe stammt. Effekte werden nicht benötigt, da AC/DC in dieser Hinsicht sehr puristisch ist. Als Instrument bietet sich eine Humbuckergitarre an, deren Pickups möglichst passiv und nicht allzu ausgangsstark sein sollten. So könnte ein mögliches Setting aussehen:
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Und nun viel Spaß mit AC/DC!
Euer Haiko