Mit Beatenberg widmen wir diesen Workshop einem Trio aus Südafrika, dessen Mitglieder sich beim Musikstudium in Kapstadt kennenlernten und 2008 die Band gründeten. Ihre Melange aus traditionellen afrikanischen Klängen und moderner Popmusik bescherte ihnen diverse Erfolge. So gewannen sie die South African Music Awards mit ihrem ersten gemeinsam produzierten Album „The Hanging Gardens of Beatenberg“, auf dem auch der Song „Pluto“ zu hören ist, dem wir uns heute zuwenden wollen.
Neben Ross Dorkin an Bass und Tasten und Robin Brink am Schlagzeug ist es der Gitarrist, Komponist und Sänger Matthew Field, der in einer beispiellosen Weise afrikanische Highlife-Gitarren mit modernen Popsounds kombiniert und in seinen Solos eine beachtliche Souveränität im Jazz beweist. Meist sieht man ihn mit einer Fender Telecaster Thinline, aber auch eine ES 335 scheint zu seinem Fuhrpark zu gehören.
Heute starten wir mit den Parts zu „Pluto“, in denen es ordentlich zur Sache geht, vor allem auf der rhythmischen Ebene, denn Phrasing und Timing sind hier bemerkenswert ausdrucksstark. Klanglich bewegen wir uns im sehr cleanen Bereich eines Humbuckers, lediglich ein wenig Hall und ein Hauch Echo sind vonnöten.
Der Song startet direkt mit einer sehr meditativen Rhythmusgitarre in einem Pattern, das sich praktisch durch den ganzen Titel zieht und ihm „Drive“ verleiht. Es sind die immer wieder gerne gehörten Dezimen, die Matthew Field hier spielt.
Die Chorus-Gitarre sieht auf den ersten Blick recht einfach und pentatonisch aus, hat es dann aber spielerisch doch in sich, da die Pull-Offs und kleinen Slides sehr gut in das rhythmische Geflecht eingewebt sein wollen. Das Lick ist komplett in C-Dur (bzw. parallel A-Moll) Pentatonik und erfordert einige Orientierung, da es zügig vonstattengeht.
Für dich ausgesucht
Für die Sologitarren-Passage dickt Matthew seinen Sound damit an, dass er die Lines in der Tradition eines George Benson oder Jimi Hendrix mitsingt – ein Hauch mehr Delay ist hier angesagt. Ich habe auch den C-Part notiert, in dem er rhythmisch sehr interessant mit vielen Pausen arbeitet und nur kleine Einwürfe spielt, die geschmackvoll gesetzt sind. Nach wie vor ist es fast ausschließlich Am-Pentatonik, also eine sehr bekannte Tonart, die derart umgesetzt doch selten zu hören ist.
Die letzten Takte garniert er mit ein paar Arpeggios: Csus, C-Dur, A-Moll, D-Moll, A-Moll und G-Dur. Tasty as fuck!