Das Stück “Johnny B. Goode” darf getrost als die Mutter aller Rockstücke und Rocksoli betrachtet werden. 1955 von Chuck Berry geschrieben erschien es 1958 zum ersten Mal als Single. Der Inhalt des Stückes ist weitestgehend autobiographisch zu verstehen, so behauptet Chuck selbst: “Johnny in dem Lied bin mehr oder weniger ich selbst, obwohl es ein Lied für Johnnie Johnson sein sollte. Ich habe die Voraussagen, die meine Mutter über mich gemacht hatte, verändert und eine Geschichte erfunden, die parallel lief (…). Wie sich herausstellte, stand mein Name eines Tages tatsächlich in Leuchtbuchstaben geschrieben und es ist eine Tatsache, dass dies hauptsächlich Johnny B. Goode zuzuschreiben ist.”
Abgesehen davon gehört dieser Rock’n Roll-Klassiker zu den wenigen Musikstücken, die auf den Voyager-Raumsonden durch das All geschickt werden, um potenzielle außerirdische Besucher auf die Erdenkultur vorzubereiten. Einem jüngeren Publikum wurde das Stück spätestens durch den Film “Zurück in die Zukunft” vorgestellt und nicht zuletzt zählt der Rolling Stone es auf Platz 7 der “500 Greatest Songs of all times”
Den Gesangs- und Gitarrenpart übernahm Chuck Berry höchstpersönlich bei dieser Nummer, wobei das Introgitarrenriff eins zu eins dem Swingklassiker “Ain´t that just like a woman” von Louis Jordan entnommen wurde.
Chuck spielte damals eine 1957er ES-350 T mit Gibson PAF-Humbuckern oder sein 1955er Modell mit P-90s. Später wird Chuck auch oft mit einer 335 gesehen, die jedoch erst ab 1958 hergestellt wurde. Sein erster Amp war ein Epiphone-Modell, ab Mitte der 50er wechselte er zum Fender Dual Showman oder zu Orange-Amps.
Der Song bewegt sich im klassischen 12-Takter Bluesschema in der Tonart Bb-Dur. Chuck Berry verwendet viel Double-Stops und Repetitionen, die sich mittlerweile schon ins kollektive Vokabular der Rockmusik eingebrannt haben. Schon deshalb ist es bestimmt kein Fehler, sich mit diesem Solo auseinandergesetzt zu haben:
Und hier ist euer Playback:
Für dich ausgesucht
Um an Chucks Sound möglichst nahe heranzukommen, bietet sich eine Humbuckergitarre an, vorzugsweise eine Semiakustik oder ein Les-Paul-Typ. Der Amp kann ein ganz klassisch clean eingestellter Röhrenamp sein – eventuell setzt ihr noch etwas Federhall drauf und fertig ist euer Sound – hier ein Vorschlag meinerseits:
Und nun viel Vergnügen mit “Johnny B. Goode” !