Phil Collins und Philip Bailey veröffentlichten den Titel Easy Lover im Jahr 1984, ein Hit, der wohl jedem ein Begriff ist. Der treibende Groove und das starke Riff animierten damals nicht nur die Menschen weltweit, die Hüften zu schwingen: Der Song besitzt auch ein tolles Solo des langjährigen Genesis- und später Phil Collins-Gitarristen Daryl Stuermer.
Daryl Stuermer ist seit vielen Jahren der Mann an den sechs Saiten bei Phil Collins. Meist im Hintergrund, aber wenn er das eine oder andere Mal ins Scheinwerferlicht tritt, dann mit geschmackvollen und melodienreichen Soli. Beim Megahit Easy Lover kredenzt er ein Solo, das auch heute noch nichts von seinem Zauber verloren hat. Unseren heutigen Workshop wollen wir diesem Kleinod widmen.
Daryl Stuermer, der 1952 in Milwaukee, Wisconsin, geboren wurde, gehört seit den ersten Tagen der Solokarriere zum festen Bestandteil der Phil Collins Band. Genau genommen begleitet er Phil aber schon seit viel längerer Zeit. Nachdem er 1975 noch mit dem Jazzviolinisten Jean-Luc Ponty unterwegs war, stieg er nach einem erfolgreichen Casting bei Genesis für deren kommende Welttournee im Jahr 1977 ein und verstärkte die Band auch nach dem Beginn von Collins Karriere 1981. Mit Phil hat er aber nicht nur live und im Studio an den Gitarren hantiert, sondern auch einige Lieder mitgeschrieben. Das ist zwar bei Easy Lover nicht der Fall, das Solo im Mittelteil ist es aber allemal wert, dass Phil ihn bis heute noch groß mit “Please clear the stage and welcome Mr. Daryl Stuermer” ankündigt, bevor er das Solo spielt. Im Übrigen blickt Mr. Stuermer neben eigenen Veröffentlichungen auf eine illustre Diskographie zurück u.a. mit George Duke, Jean-Luc Ponty, Peter Frampton, Philip Bailey und Mike Rutherford.
Solo:
Das Solo findet auf den Akkorden des Refrains statt. Im Großen und Ganzen bewegen wir uns hier in F-Moll. Die Zwischenakkorde sind immer abwechselnd Bb-Moll, C-Moll und Db-Dur und Eb-Dur. Die F-Moll-Pentatonik passt hervorragend auf alle auftauchenden Changes und Daryl bedient sich ihr auf sehr angenehme Art und Weise. Mit harmonischen Doublestops taucht er in das Solo ein, ein Motiv, das er danach noch zweimal in ähnlicher Art wiederholt. Zwischen diesen spielt er kurze Melodiebögen. Interessant sind hier zum Beispiel der Slide in Takt 4 zum nächsten Doublestop, nachdem eine ähnliche Melodie eine Oktave tiefer angespielt wird. Nach dem dritten Doublestop wird es dann furioser und Stuermer holt die Sechzehntel aus der Schublade. Beim Hören fällt gar nicht auf, dass er kurz die Durterz erscheinen lässt und kurz darauf die Major 7. Als Durchgangs- oder Verzierungsnote ist das für unser Gehör nur ein kurzer Hinhörer, aber gerade das macht es erst interessant. Achtet bei der Passage in Takt 11 und 12 auf das Timing von Daryl, es scheint fast, als würde er da vornüber kippen, für den Impact der Darbietung ist das aber durchaus von Vorteil. Ich würde diesen Teil tatsächlich als aufregend bezeichnen. Enden lässt er das Solo mit vier dramatischen Bendings, die sich auf den Grundton des neuen Teils auflösen. Hier findet ihr die Tabs:
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Im Video hört und seht ihr das Solo einmal in Full-Tempo und einmal in 75 Prozent, anschließend gibt es noch das Playback zum mitspielen.
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Mehr InformationenHier gibt es die Playbacks einzeln zum Üben:
Und das Solo zum mitspielen ohne Video in zwei verschiedenen Geschwindigkeiten:
Sound:
So könnte ein mögliches Sound-Setting aussehen:
Viel Spaß euch beim Nachspielen!