Mit “Sultans of Swing” von den Dire Straits kreierte Mark Knopfler einen Klassiker, der uns auch nach fast vierzig Jahren sowohl hinsichtlich des Spielsounds als auch inhaltlich-technisch vor einige sehr interessante Aufgaben stellt, die wir im folgenden bonedo-Workshop entschlüsseln wollen.
Als die englische Formation um den Sänger und Gitarristen Mark Knopfler die musikalische Weltbühne betrat, etablierte sich ziemlich schnell ein großer Fankreis um diese vollkommen neu klingende, perlig-swingende Gitarre, die das Markenzeichen aller Dire Straits Platten und Mark Knopflers werden sollte. “Sultans of Swing” erschien im Jahre 1977 auf dem Debutalbum mit dem schlichten Titel “Dire Straits”.
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Mehr Informationen Mark Knopfler verwendete für die Aufnahme eine Fender Stratocaster, gespielt über einen Fender Amp (entweder Twin Reverb, Vibrolux oder Concert – hier gehen die Fachmeinungen auseinander). Gerüchten zufolge kam auch der Dan Armstrong Orange Squeezer als Kompressor zum Einsatz.
Besonders tragend für den Knopflersound ist jedoch primär die Spielweise seiner rechten Hand. Knopfler bedient sich nämliche der Technik des Fingerpickings, vor allem mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger, anstelle eines Plektrums und reißt bisweilen die Saiten ziemlich aggressiv an. Letzteres möchte ich euch ebenfalls ans Herz legen, wenn ihr den knopflerschen Sound erreichen wollt. Abgesehen davon solltet ihr die erste Zwischenposition eurer Pickups wählen – Mark verwendet bei seiner Strat die Stellung zwischen Steg-Singlecoil und mittlerem Singlecoil.
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Sehr interessant ist bei Sultans of Swing, dass Mark im Prinzip das komplette Stück mit kurzen, geschmackvollen Solofills “kommentiert” – ganz im Stile seines Idols J.J. Cale. Dennoch nimmt er sich den Freiraum, gleich zwei Soli zu spielen, wobei ersteres die Sache noch etwas ruhiger angehen lässt, das zweite hingegen deutlich aktiver ist und in einem schnell gepickten Sechzehntelarpeggio-Feuerwerk endet.
Generell ist bemerkenswert, wie er auf die zugrundeliegende Harmonie eingeht und sehr melodiös und arpeggiolastig spielt, was seinem Solo einen extrem singbaren Touch verleiht, von anderen Qualitäten wie einer sehr lebhaften Dynamik und Feingefühl mal ganz abgesehen. Beachtet auch die zahlreichen Ghost-Notes, die Mark in sein Spiel einbettet!
Die Akkordfolge des Stückes bewegt sich übrigens in Dm mit seiner Dominanten A7, die uns dazu zwingt, D Harmonisch Moll über dem A7 zu verwenden, was Mark übrigens mit Freude auch tut.
Betrachten wir nun das erste Solo:
So klingt das Ganze dann:
Und das Playback:
Wie bereits erwähnt, geht es beim zweiten Solo wesentlich heftiger zur Sache und ich würde Euch raten, den Sechzehntelpart am Ende des Solos erst einmal separat zu üben.
Hier findet ihr die Tabs:
So klingt das 2. Solo:
Und hier ist euer Playback:
Als grobe Soundorientierung könnt ihr euch folgenden Screenshot betrachten und gegebenenfalls in Programmen wie z.B. Guitar Rig nachbauen. Wie ihr seht, habe ich lediglich einen dezent eingestellten Kompressor und einen ziemlich weit aufgerissenen Fender Twin zum Einsatz gebracht – wenn ihr Euch die Gitarren von Knopfler separat anhört, wird euch nämlich auffallen, dass die Gitarrenspur wesentlich “schmutziger” klingt, als es der Song eigentlich vermuten lässt. Ein großer Hallraum ist ebenfalls unerlässlich, um auf Marks Sound zu kommen:
Wer sich gerne weiter mit dem Spiel von Mark Knopfler beschäftigen möchte, dem sei der Play-Alike Workshop – Mark Knopfler nochmals gesondert ans Herz gelegt.
Viel Spaß mit den “Sultans” und bis zum nächsten Mal!
Haiko
Bernd Gruendler sagt:
#1 - 21.06.2015 um 14:10 Uhr
Super Solo und wie immer Klasse von Haiko gemacht! Wie wäre es denn mit dem Solo von Cutting Crew zu I just died in your Arms tonight? Diese Songs (auch von Foreigner) haben es mir und meiner Band total angetan.