Django Reinhardt ist der Protagonist unseres heutigen Workshops, einer der ganz großen Pioniere der Gitarre und einer der ersten Solisten im Jazzgenre, der bis heute unzählige Gitarristen und auch Bläser beeinflusst.
Reinhardt wurde 1910 als Angehöriger der französischsprachigen Sinti in Belgien geboren und vermischte als erster die traditionelle Musik seiner Volksgruppe mit zeitgenössischem Jazz. Damit trug er zur Verbreitung einer vollkommen eigenen Musikrichtung bei, dem sogenannten Gypsy-Jazz, in Frankreich auch Jazz Manouche und in Deutschland damals politisch inkorrekt Zigeunerjazz genannt. Obwohl Django in jungen Jahren aufgrund einer schweren Brandverletzung fast zum Beenden seiner Gitarrenkarriere gezwungen wurde und manche Finger seiner Greifhand unbeweglich blieben, fand er Mittel und Wege, trotz dieser Einschränkung seinen Weg äußerst erfolgreich fortzusetzen.
Besonders bekannt ist sicherlich die Formation Quintette du Hot Club de France, bestehend aus Stephane Grapelli an der Geige, zwei Rhythmusgitarristen und einem Kontrabassisten. Diese Band veröffentlichte im Jahre 1937 das Stück Minor Swing, das sicherlich eines der bekanntesten Reinhardt-Soli enthält und Gegenstand dieses Workshops sein soll.
Reinhardt verwendete in seiner Anfangszeit typische akustische Gitarren, gebaut von Mario Macafferi für die Firma Selmer. Diese Gitarren besitzen häufig einen nahezu rechtwinkligen Cutaway, eigene Schalllochformen und die speziellen Stahlsaiten werden von einem Saitenhalter (Tailpiece) gehalten. All diese Komponenten verleihen der Gitarre einen Sound, der irgendwo zwischen einer Steelstring und Banjogitarre angesiedelt und aufgrund der Perkussivität für diese Stilrichtung sehr charakteristisch ist.
Auch das Tonmaterial des Gypsy-Jazz ist sehr stilbildend, denn in den 30er Jahren waren einige Sounds, die heute als selbstverständlich gelten, noch nicht wirklich etabliert und vieles findet in Form von Dreiklangsarpeggios mit Zusatznoten statt.
Auch beim Minor Swing zeigen sich viele Dreiklangsarpeggios mit großer Sexte wieder und über der Dominante E7 kommt die HM5 Tonleiter bzw. verminderte Akkorde zum Einsatz.
Achtet auch auf die Bendings, die meistens irgendwo zwischen einem Viertel- und Halbton liegen, also minimal “flat” intoniert sind.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Für dich ausgesucht
- Ukulele spielen für Gitarristen #5 – Workshop – Jazz
- Wes Montgomery – Biografie, Spielweise und Sound des legendären Jazzgitarristen
- Solos spielen mit Arpeggios #7 – Improvisieren mit Triad Coupling
- Play-Alike Uwe Hassbecker – Gitarren Workshop
- Stevie Ray Vaughan – Biografie, Sound & Spielweise der texanischen Blueslegende
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenUnd nun viel Spaß mit dem Minor Swing!