Heute möchte ich euch einen Musiker vorstellen, der in der 60er und 70er Jahren zu den vielversprechendsten Sternen am Gitarrenhimmel zählte: Paul Kossoff. Geboren wurde der Brite 1950 in London und im Alter von 15 Jahren griff er, inspiriert von Eric Clapton, zur Gitarre. Bewaffnet mit seiner Les Paul Custom tingelte er durch die Clubs, bevor er mit Andy Fraser, Simon Kirke und Paul Rodgers 1968 die Band Free gründete. Free galt damals als eine Art Supergroup und releaste im Zeitraum von 1968 und 1973 insgesamt sechs Longplayer, bevor sich die Band 1973 wieder auflöste. Nach einer langen Drogen- und Alkoholkarriere verstarb Kossoff tragischerweise 1976 an Herzproblemen auf einem Flug von Los Angeles nach New York im zarten Alter von gerade einmal 26 Jahren.
Neben einigen Klassikern wie “Wishing Well”, das z.B. von Gary Moore gecovert wurde, ist das dritte Free-Album “Fire and Water” mit dem Klassiker “All right now” sicherlich der größte Meilenstein, den die Band hinterlassen hat. Paul spielt hier auch ein sehr schönes, länger angelegtes Solo mit einem hervorragenden Aufbau und toller Motivik, und genau das wollen wir in der heutigen Folge genauer betrachten.
Kossoffs Equipment war zur damaligen Zeit, wie das der meisten Gitarristen, noch relativ überschaubar, dennoch steht er, wie nur wenige andere, für die klassische Kombination einer Gibson Les Paul mit einem übersteuerten Marshall JTM45. Kossoff besaß mehrere Paula-Modelle, unter anderem eine 1958er Darkburst, die er von Eric Clapton erhalten hatte. Für “All right Now” kam jedoch vermutlich eine 1959er Paula mit Stripped Top zum Einsatz, die er seit 1968 sein Eigen nennen durfte.
Harmonisch bewegt sich das Solo über eine Akkordfolge in A-mixolydisch, sprich G, D und A, jeweils mit dem Pedalton A im Bass. Paul vermischt hier elegant die Am mit der A-Dur Pentatonik und spielt sein Solo mit vielen Motiven und Repeating-Pattern.
Charakteristisch für Pauls Sound ist natürlich sein sehr bluesiges, aber aggressives Vibrato und die Autorität, mit der er spielt.
Um Pauls Sound zu imitieren, würde ich eine Humbucker-Gitarre wählen, deren Pickups eher im moderaten Output-Level angesiedelt sind. Als Amp bietet sich eine milde britische Zerre an, die jedoch nicht allzu stark brezelt, sondern ein gutes Low End besitzt. Hier ein Vorschlag meinerseits:
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Und nun viel Spaß mit “All Right Now”!