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Die besten Gitarren-Soli – Lynyrd Skynyrd – Sweet Home Alabama – Workshop

Die Band Lynyrd Skynyrd zählt zweifellos zu den größten Aushängeschildern des Southern Rock, und das primär aufgrund von zwei Welthits: Zum einen war das der Titel “Free Bird” auf dem Debutalbum der Band und zum anderen der Song, der zur inoffiziellen Südstaaten-Hymne werden sollte, nämlich “Sweet Home Alabama”, zu finden auf dem Album “Second Helping” aus dem Jahre 1974.

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Inhaltlich setzt sich die Band Lynyrd Skynyrd (die sich nach ihrem ehemaligen Highschool-Lehrer Leonard Skinner benannte, der sich mit Vorliebe über ihre langen Haare lustig machte) mit diversen Klischees über die Südstaaten auseinander und besingt deren Qualität. Allerdings wird aber auch beispielsweise Kritik an Neil Young geübt, der in Songs wie “Alabama” oder “Southern Man” die Rassenprobleme des Landes zum zentralen Thema macht (und die Südstaaten nach Meinung der Bandmitglieder darauf reduziert) und es wird sich auch (hoffentlich) ironisch mit dem Gouverneur George Wallace beschäftigt, der bekannter Befürworter der Segregationspolitik war. Was auch immer die Motive des Textes waren, “Lynyrd Skynyrd” sind bekennende Neil Young-Freunde und erklärte Gegner der Rassentrennung.

Video-Clip

Bevor wir uns um die Details kümmern, bekommt ihr jetzt die Chance mir beim Spielen des Solos auf die Finger zu schauen –  und zwar einmal im Original-Tempo und dann, tiefenentspannt, in der SloMo Version.

Der Gitarrist des “Sweet Home Alabama”-Solos war Ed King. Eigentlich überzeugter Gibsonplayer, stieg er auf eine Fender Stratocaster um, weil bereits zwei Gitarristen in der Band Gibson spielten und er einen neuen Sound beisteuern wollte. So wurden Intro und Soli des Stückes mit einer 1972er Strat über einen 50 Watt Marshall eingespielt – “turned all the way up” laut Ed King, da die Pickups in seiner Strat wohl einen extrem niedrigen Output hatten. “The pickups on that guitar were really bad and even when you turned everything up full, it didn’t really have any kind of natural crunch” sagt er selbst dazu und liefert gleichzeitig ein gutes Beispiel dafür, wie Unzulänglichkeiten manchmal in der Lage sind, etwas vollkommen Einzigartiges hervorzubringen. Aus diesem Grund klingt das Gitarrensignal auch relativ clean und die Gitarrenparts würde man primär nicht unbedingt mit einem aufgerissenen Marshall assoziieren. Effekte kamen, von etwas Reverb abgesehen, nicht zum Einsatz. Für den knackigen Sound wählte King die 2. Pickupposition (Steg/Mitte), ähnlich wie es auch ein Mark Knopfler gerne tut.
Die Harmonien des Songs lauten:
||: D | C | G | G :||

Der Zuhörer sollte nun meinen, das Stück bewege sich in D-Dur, jedoch weit gefehlt:
Wenn man sich der D-Durtonleiter bedient, wird man spätestens bei der Note c# über dem C-Dur Akkord merken, dass hier etwas nicht stimmen kann, denn die Akkorde D,C und G machen nur in einer Tonart Sinn, nämlich in G Dur (G ist die Tonika, C die Subdominante und D die Dominante).
Dennoch wurde hier vom Komponisten die Akkordfolge auf das D zentriert und man nimmt D als die Tonika wahr. Da D die fünfte Stufe von G ist, spricht man hier auch von einer “mixolydischen” Akkordfolge (wer sich vertieft damit auseinandersetzen will, darf gerne bei meinem Harmonielehre-Workshop nachschlagen).
Das heißt für uns als Solisten: Wir können gerne die D-Dur Pentatonik bzw. D- Bluestonleiter verwenden, allerdings funktioniert auch die G-Durtonleiter (aus ihr entstammt D-Mixolydisch), bzw. die G-Dur Pentatonik oder die E-Bluesscale.
Und hinein ins Getümmel – hier das erste der beiden Gitarrensoli:

Audio Samples
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Sweet Home Alabama – Solo 1

Playback zu Solo 1:

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Sweet Home Alabama – Playback zu Solo 1

Das zweite Solo wirkt etwas stärker improvisiert und geht auch wesentlich mehr zur Sache, insbesondere bei den Sechzehntelarpeggios gegen Ende hin:

Audio Samples
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Sweet Home Alabama – Solo 2

Playback zu Solo 2:

Audio Samples
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Sweet Home Alabama – Playback zu Solo 2

Wenn ihr versucht, euren Sound einzustellen, solltet ihr zuallererst die Pickupkombination Steg/Mitte anwählen und von dort aus starten. Wie oben erwähnt, ist der Sound des Stückes der Kombination aus schwachen Pickups mit lautem Marshall geschuldet. Möglicherweise könnten wir hier auch mit einem anderen Amp an unser Ziel kommen, da wir nicht wissen, wie einflussreich diese sehr “schlechten” Pickups für den typischen Sound waren. In diesem Fall habe ich mich jedoch für einen Marshall Plexi entschieden und mit schwächeren Tonabnehmern gespielt.
Hier ein kleiner Versuch, den Sound nachzubasteln:

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Und nun viel Spaß mit diesem Klassiker !

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