Die heutige Folge widmet sich einer Studiolegende, die wie nur wenige den Chartsound der 80er und 90er Jahre geprägt hat und neben Steve Lukather, Michael Thompson, Paul Jackson Jr. und Dann Huff zu den wahren Größen der LA-Studioolymps zählten, nämlich Michael Landau.
Auch wenn Landau großartige Soloplatten mit seiner Band „The Raging Honkies“ aufgenommen hat, sind seine Brötchengeber doch meist die großen und kleinen Popsternchen gewesen, deren Alben er mit seinen geschmackvollen Gitarrenparts und seinen treffenden Sounds veredeln durfte. Einer dieser Popstars war Michael Bolton, der mit seiner souligen, bluesigen Stimme ab den 80er Jahren ein gefeierter Solokünstler war. Auf der Hitsingle „How am I supposed to live without you“ vom 1989 erschienen Album „Soul Provider“ spielt Landau ein Gitarrensolo
, das mal wieder wie die Faust aufs Auge passt und ein Musterbeispiel für songdienliche Gitarrenarbeit ist.
Das Studioequipment von Michael Landau kann man sicherlich schwer in nur einem Absatz zusammenzufassen. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass Michael eher in die Kategorie Strat- bzw. damals modern Strat-Spieler fällt, auch wenn er auf einigen Produktionen natürlich auch zur Gibson Les Paul und zur SG greift.
Sein Studiorack ist gespickt mit Kompressoren, Chorus-, Reverb-, und Delay- Einheiten, wobei sicherlich der Dytronics Tri-Stereo-Chorus in dieser Phase besondere Erwähnung verdient. An Amps benutzte Michael zu dieser Zeit den Custom Audio Preamp, Marshalls, Mesa Boogies, Fender und möglicherweise bereits den gerade frisch erschienenen Soldano SLO100 bzw. die X88 Rackvariante.
Das Solo startet in der Tonart Bb-Dur, moduliert aber gegen Ende in die Tonart B-Dur, also einen Halbton höher. Hier seht ihr die Solochanges des Playbacks:
In der Mitte des Solos findet ihr einen Part, der in 16tel Quintolen gespielt wird. Geht hier nicht zu verkopft an die Sache ran und versucht euch dem Lick eher über das Gehör anzunähern.
Da Michael Landau hier sein typisches 80er Jahre Setup fährt, solltet ihr zu einer moderat hohen Zerre greifen und das Signal mit einem Chorus, Delay und etwas Reverb eincremen. Falls ihr Modeller benutzt, dürfen Chorus und Delay gerne auch in Stereo sein. Als Gitarre solltet ihr eine mit Humbucker am Steg wählen.
Hier ein Soundvorschlag meinerseits, bei dem ich das Suhr Pete Thorn Amp-Modell und den Dytronics Tri-Stereo Chorus von Universal Audio einsetze:
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Und nun viel Spaß mit Michael Landau!