Neben Stevie Ray Vaughan zählen die drei bärtigen Herren von ZZ Top sicherlich zu den größten Ikonen des Texas-Blues- und -Rock-Genres. Dabei ist es nur wenigen Bluesbands gelungen, einen derart kommerziellen Erfolg mit unzähligen Radiohits wie beispielsweise “Rough Boy”, “Give me all your lovin” oder “Sharp Dressed Man” zu erzielen. Dazu auch noch auf dem Soundtrack von “Zurück in die Zukunft III” zu landen und trotz alledem einer erdigen, rauen Spielweise treu zu bleiben.
Heute wollen wir uns einen der beliebtesten und mittlerweile schon zum Rockklassiker gewordenen Titel der Band vorknöpfen, nämlich “La Grange” aus dem Jahre 1973. Als die Band bei Aufnahmen zu ihrem Album “Tres Hombres” war, herrschte gegen Ende der Recordingsession noch etwas Unklarheit darüber, wie “La Grange” denn nun interpretiert werden sollte. Die Band gönnte sich daher eine kurze Auszeit, ging mit etwas Abstand ins Studio zurück und nahm den Track als First Take in nur einer Session auf.
Die Gitarrenparts übernimmt hier der Texaner Billy Gibbons, der neben seiner Gesichtshaartracht auch dafür bekannt ist, diverse Gitarrenmodelle mit wilden Korpusformen zu spielen und mit 007er Stärke relativ dünne Saiten aus dem Hause Dunlop (Reverend Willy Electric Guitar Strings) einzusetzen. Bei “La Grange” kam für das Solo allerdings eine 1955er Fender Stratocastermit unbekannter Saitenstärke zum Einsatz. Billy besitzt einen einen großen Amp-Fuhrpark mit Marshall Super Leads, JTM45, aber auch Fender Bassman und Tweed Deluxe. Bei “La Grange” verwendete er wohl seinen 1968 Super Lead Plexi oder einen Super Bass.
Das bluesige Hauptriff am Anfang des Stückes bewegt sich in A, allerdings läuft die Solo-Sektion über ein vergleichbares Steady Riff in C, über das Billy primär die C-Bluestonleiter anwendet.
||: C5 . . . | C5 . Eb5 F5 :||
Um Billys Sound zu imitieren, würde ich zu einer Singlecoil-Gitarre greifen, die ihr in der Stegposition einsetzt. Für den Ampsound könnt ihr mit jedem Modell, von Fender Tweed über Marshalls, aber auch mit Overdrive-Pedalen, zu einem guten Ergebnis kommen. Achtet darauf, dass ihr nicht allzu viel Gain verwendet und für den Raumsound etwas Reverb hinzufügt.
Hier ein Vorschlag meinerseits:
Und nun viel Spaß mit “La Grange”!
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Kai Calvato sagt:
#1 - 23.11.2020 um 09:01 Uhr
äääähhhh, die noten spielst du ja richtig, aber das feel und die artikulation ist VÖLLIG anders :D das ist ganz schön runter genudelt....