Mit “The Better Life” veröffentlichte die Band “3 Doors Down” 2000 ihr Debütalbum, das mit über 6 Mio. verkauften Einheiten zum erfolgreichsten Longplayer der amerikanischen Alternative-Rockband zählt. Gegründet wurde die Formation bereits 1996 und war ursprünglich, wie der Bandname vermuten lässt, als Trio konzipiert, bestehend aus Bratt Arnold, Matt Roberts und Todd Harell.
An die Erfolge des Debüts konnten sie später nicht mehr anknüpfen, zumal private und gesundheitliche Probleme die Band erschütterten. Aber obwohl Matt inzwischen verstorben ist und trotz der Verurteilung von Todd tourt “3 Doors Down” immer noch und plant sogar ein neues Album.
Den meisten Hörern wird jedoch vermutlich die erste Single-Auskoppelung “Kryptonite” in Erinnerung bleiben, mit der sie die amerikanischen Charts stürmten und die auch etlichen Fernsehsendungen als Soundtrack diente. Da wir es hier mit einem schön einfachen, aber sehr effektiven Gitarrenarrangement zu tun haben, wollen wir euch diesen Track hier nicht vorenthalten.
Die Gitarrenposten wurden live und im Studio damals noch von Matt Roberts und Chris Henderson übernommen. Matt verwendete verschiedene Gibson Les Pauls, aber auch Explorer-Modelle. An Amps kommen Peavey 5150- oder Genz Benz Diablo-Topteile zum Einsatz. Chris Henderson benutzt PRS-Gitarren, wobei er sogar ein Signature-Modell sein Eigen nennen durfte, das als Single-Cut-Version mit drei Humbuckern erhältlich war. Bei seinen Amps setzt Chris auf Vox- und Hughes & Kettner Tops.
“Kryptonite” steht in der Tonart Bm und kommt in den Strophen mit den drei Akkorden Bm, G und A, wohingegen sich im Refrain noch ein E5 und F#5 dazugesellt. Intro und Strophe speisen sich aus einem cleanen Picking, wobei der A als Asus2 aufgefasst wird. Im Hintergrund hört man immer wieder Feedbacks oder einen B5 Powerchord als Pedal-Layer, der unter den Harmonien liegt. Die Gitarrenparts bestehen, vereinfacht gesagt, aus einem cleanen Picking der Strophenharmonien und dem Powerchordriff des Refrains. Eine zusätzliche gestrummte Akustikgitarre kommt ebenfalls zum Einsatz, allerdings habe ich euch die Stimmen so aufnotiert, dass ihr mit zwei Gitarren bestens auskommen könnt.
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Den Sound erhaltet ihr am besten mit einer Humbuckergitarre, wobei ich den Halspickup für die Strophenpickings und den Bridgehumbucker für die verzerrte Gitarre verwenden würde. Der Cleansound klingt modern-amerikanisch und wird von den meisten Amps mit Cleanchannel gut abgedeckt werden können, auch wenn im Intro noch einmalig ein Phaser für den gelegten Bm zu hören ist. Von diesem einen Akkord abgesehen bleibt es aber puristisch und es wird lediglich ein Hauch Reverb für einen natürlichen Raumsound benötigt. Der Zerrsound klingt ziemlich heftig und auch eher nach amerikanischer Zerre, sprich 5150, Soldano oder Mesa Boogie. Hier ein Soundvorschlag für die Refraingitarre mit dem Neural DSP Tim Henson Plug-In und dem Universal Audio RealVerb Pro.
Damit wünsche ich euch viel Spaß mit “Kryptonite”!