“Enema of the State” lautete 1999 das dritte Album der amerikanischen Punkrock-Formation Blink-182 und bescherte der Band nach zwei eher national erfolgreichen Longplayern mit über 15 Millionen verkauften Exemplaren den internationalen Durchbruch. Hauptverantwortlich waren dafür Hits wie “What’s my age again” oder auch “All the small things”.
Der letztgenannte Song lieferte im Jahr 2000 die bis zum heutigen Tage erfolgreichste Single der Band und wird vom Rolling Stone Magazin sogar unter den “100 Greatest Pop Songs” geführt. Da dieser Hit für viele Fans sicherlich zum klassischen Soundtrack der 2000er gehört, wird es höchste Zeit, dass wir uns diesem prägnanten Riff in einem Workshop annehmen.
Die Gitarrenparts übernahm bei Blink-182 Tom DeLonge, der sich bei “All the small things” auch für die Vocals verantwortlich zeigte. Tom benutzte im Laufe seiner Blink-Karriere eine Vielzahl an Verstärkern und durfte zwischenzeitlich auch eine Fender Signature-Gitarre sein eigen nennen, die mit nur einem Seymour Duncan Invader-Humbucker in der Stegposition ausstaffiert war. Beim Recording von “Enema of the State” kam jedoch primär ein Mesa Boogie Rectifier und ein Marshall JCM900 zum Einsatz, in die er eine Gibson Les Paul stöpselte. Grundsätzlich zeigt sich Toms Sound auch ganz schön brachial und modern, was etwas überrascht, da man von Punkbands eher einen etwas raueren und britischen Zerrsound gewohnt ist.
Harmonisch bewegt sich das Lied in C-Dur und kommt mit den Hauptstufen C-, F- und G-Dur aus. Interessanterweise spielt Tom im zweiten Takt einen F-Powerchord mit C im Bass und auch der Bassist bleibt auf dem C, was eine Art Csus4-Sound hervorbringt. Die Gitarrenspuren sind mindestens gedoppelt, was auch den fetten Ton erklärt, allerdings kommt im Refrain eine Pedalton-Gitarre hinzu, die eine Oktave auf C spielt. Diese Idee wird im Instrumentalteil nach dem Refrain als kleine oktavierte Melodielinie fortgeführt. Solltet ihr der einzige Gitarrist in eurer Band sein, erscheint es sinnvoll, die Oktavgitarre zu spielen und die Grundtöne dem Bassisten zu überlassen.
Toms Sound erhaltet ihr am besten mit einem Verstärker oder Distortionpedal, das eine moderne Gainstruktur aufweist. Ein Rectifier-Modell ist sicherlich eine sinnvolle Wahl, allerdings würde ich die Mitten etwas hervorheben und weniger auf den typischen Scoopsound setzen. Ein Humbucker in Stegposition ist ebenfalls hilfreich, um die Wucht des Riffs optimal transportieren zu können. Wenn ihr wollt, könnt ihr per Hall noch etwas Wohlfühl-Raum hinzufügen, aber grundsätzlich ist ein trockenes Signal ohne Effekte vollkommen ausreichend. Hier ein Vorschlag meinerseits:
Damit wünsche ich euch viel Vergnügen mit “All the small things”!
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Dazed and Confused sagt:
#1 - 08.09.2021 um 16:04 Uhr
Erwähnenswert wäre noch der Oktav Synth im Chorus, Rick Beato erklärt das hier ab 3.30min:https://www.youtube.com/wat...(Ich hab das allerdings vorher nie gehört)lässt sich auch wunderbar mit Wammy/Pitch-Shifter spielen