Das Intro-Riff von Smoke On The Water ist für sehr viele Junggitarristen das erste Rockriff, das sie auf der E-Gitarre spielen können. Aber obwohl sich so viele Gitarreros an diesem Motiv gütlich tun (sehr zum Leidwesen des Musikladenpersonals) – spielen es nur wenige so, wie es Ritchie Blackmore tatsächlich angedacht hatte. Und damit wollen wir in diesem kleinen Workshop aufräumen.
Ähnlich wie das Riff sind auch die Recording-Umstände dieser Platte legendär und bergen einige kleine Anekdoten, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Als Deep Purple im Dezember 1971 das Album “Machine Head” im Casino von Montreux aufnehmen wollten, wurde dieses Vorhaben durch einen Hausbrand jäh beendet. Man wich in ein altes, leerstehendes Hotel aus, das entsprechend der Jahreszeit “empty, cold and bare” war, um dort mit einem mobilen Studio das Album mitsamt dem Track “Smoke on the Water” aufzunehmen. Der Titel bezieht sich übrigens auf den Rauch, der auf dem Genfer See aufgrund des Brandes zu sehen war. Diese unbequemen und widrigen Umstände verliehen dem Album einen ganz besonderen Charme und eine bestimmte Magie, denn der Recording-Raum bestand lediglich aus Hotelkorridoren und Hotelräumen, wobei Matratzen und Decken als Dämmung dienten.
Blackmore verwendete für die Aufnahmen seine schwarze oder Sunburst-farbene Fender Stratocaster mit großer Kopfplatte und Ahornhals, gespielt über ein Marshall Major Top, das möglicherweise bereits modifiziert war, denn nicht selten zog er es vor, sich über bescheidene 280-Watt-Topteile Gehör zu verschaffen. Mit Effekten sah es spärlich aus. Wenn, dann kam unter Umständen ein “Hornby Skewes” Treble Booster zum Einsatz.
“Smoke on the water” ist ein klassisches Powerchord-Motiv in Quarten, allerdings wird es von Blackmore in der fünften Lage gespielt, und zwar entweder mit Daumen und Zeigefinger oder mit Zeige- und Mittelfinger, und der sehr fleischig klingende Halspickup kommt zum Einsatz. Herkömmliche Quintpowerchords finden bei Blackmore natürlich auch Verwendung, und interessanterweise benutzt er sie sehr häufig in arpeggierter Form in Strophenteilen, so wie hier:
Und hier das Playback für euch:
Hier findet ihr die kompletten Tabs:
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Für den Blackmore-Sound braucht es Equipment-technisch nicht viel. Ein aufgerissener Marshallamp mit milder Endstufenzerre und etwas Hall reichen vollkommen aus. Dazu habe ich eine Fender Stratocaster mit Halspickup verwendet, was in meinem Fall eher ein “low output” Singlecoil war.
So könnte ein Blackmore-Setting aussehen:
Wer sich auch für das Solo interessiert, findet dies in der Rubrik “Die besten Gitarren-Soli – Deep Purple – Smoke on the Water – Workshop”, und wer einen noch tieferen Einblick in Ritchie Blackmores Spielweise sucht, der wird beim “Play-Alike Ritchie Blackmore – Gitarren Workshop” fündig.
Viel Spaß mit dem Riff von “Smoke On The Water” und bis bald!
Gian-Reto sagt:
#1 - 17.08.2017 um 20:10 Uhr
Richie Blackmore verwendete während der Machine Head / Smoke on the water Recording Session aber einen VOX AC30 ?!
Haiko Heinz sagt:
#1.1 - 17.08.2017 um 21:28 Uhr
Stimmt der kam auch zum Einsatz - ist schwer zu sagen - Blackmore benutzte zu der Zeit definitv bereits neben seinem AC30 auch die Majors und Plexis wie auch einige Bilder aus der Session beweisen und Jon Lord verwendete ja auch Marshalls um seine Orgel zu verzerren - für mich klingts mehr nach Marshall bei dem Song ehrlichgesagt
Antwort auf #1 von Gian-Reto
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