In der aktuellen Folge der besten Riffs gehen wir zurück in die 50er und 60er Jahre, die Geburtsjahre des Rock’n Roll. Hier wurde der Grundstein für viele Rockstars der Folge-Dekaden gelegt und Evergreens geschrieben, die auch heute noch jeder kennt.
Klassische “Riffs” im Stile eines z.B. “Smoke on the Water” gab es damals natürlich noch nicht, aber dafür ganz prägnante Akkord- und Melodiefolgen, die meist auch leicht umsetzbar sind. Hier findet ihr einen bunten Mix aus Rock, Surf, Country und Beat.
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Mehr Informationen1. Chuck Berry – Johnny B. Goode
Chuck Berry ist wohl der Erfinder der Rockgitarre und des “Duckwalks” und sein erster großer Hit war “Johnny B. Goode” aus dem Jahre 1958. Chuck verwendete eine 1957er ES-350 T mit Gibson PAF-Humbuckern oder ein 1955er Modell mit P-90s. In einigen Videos wird Chuck auch mit einer Gibson 335 gesehen, die jedoch erst ab 1958 hergestellt wurde. An Amps kamen Epiphone-Modelle und ab Mitte der 50er Fender Dual Showman oder Orange-Amps zum Einsatz. Bei Johnny B. Goode handelt es sich um eine Bluesform in Bb-Dur und der Song wird gleich mit einem kleinen Introsolo eröffnet.
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2. Eddie Cochran – Summertime Blues
Dieser Klassiker erschien ebenfalls im Jahre 1958 und zog einige Coverversionen nach sich, unter anderem von den Stray Cats, The Who, T. Rex oder den Beach Boys. Eddie setzte bei dem Song seine Gretsch 6120 ein und auch wenn das Intro eigentlich von einem Bass gespielt wird, lässt es sich wunderbar à la Brian Setzer mit dem Tremolohebel imitieren.
3. Chet Atkins – Mr. Sandman
Chet Atkins ist ein sehr geschmackvoller Country-Picker und gilt als großes Idol unter anderem auch von Mark Knopfler. Chet spielte damals vorwiegend Gretsch 6120 Modelle, wobei mittlerweile einige Signature-Modelle im Umlauf sind. Unvergessen ist seine Version von Mr. Sandman aus dem Jahre 1954.
4. Buddy Holly – Words of Love
Buddy Holly zählt zu den ersten Rockgitarristen der Musikgeschichte und die Beatles würden ohne ihn sicherlich anders klingen. 1959 kam Buddy tragischerweise mit einigen Musikerkollegen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, ein Tag, der in Amerika heute noch als “the day the music died” gilt. Was jedoch unsterblich bleibt, sind unzählige Hits, gespielt mit seiner 50er Stratocaster, wie z.B. Words of Love aus dem Jahre 1957.
5. Johnny Cash – Folsom Prison Blues
Johnny Cash darf mit Fug und Recht zu den großen Urgesteinen der Countrymusik gezählt werden. Zusammen mit seinem Gitarristen Luther Perkins finden sich sehr schön harmonierende Gitarrenparts in seinen Songs, wobei Luther häufig einen gemuteten Wechselbass auf seiner Fender Telecaster spielte. Der Folsom Prison Blues ist ein tolles Beispiel dafür.
6. The Chantays – Pipeline
In den 60er wurde eine Musikrichtung populär, die unter dem Namen “Surf-Rock” rangiert und durch Quentin Tarantino, der den Dick Dale Hit “Misrilou” in seinem Film “Pulp Fiction” einsetzte, eine Art Renaissance erfuhr. Ein weiterer Hit dieses Genres ist “Pipeline” von den Chantays aus dem Jahre 1963. Für Surfsounds bietet es sich an, einen cleanen Fenderamp mit aufgerissenem Federhall und den Hals-Pickup einer Stratocaster einzusetzen.
7. The Surfaris/The Ventures – Wipe Out
Ein weiterer Surf-Instrumentalklassiker aus dem Jahre 1963 stammt von den Surfaris und lautet “Wipe Out”. Der Song war so beliebt, dass ihn die Ventures noch im gleichen Jahr als Coverversion auf ihr Album packten. Die Surfari-Gitarristen Bob Berryhill und Jim Fuller werden auf Fotos oft mit einem Fender Jaguar und einer Stratocaster gesehen.
8. Roy Orbison – Oh, Pretty Woman
“Oh, Pretty Woman” gehört zu den erfolgreichsten Hits des texanischen Künstlers Roy Orbison und wurde 1964 veröffentlicht. Die Studioversion nahm das sogenannten Nashville A-Team auf, eine Truppe von Studiomusikern, die ab den 50er die meisten angesagten Platten einspielten.
Zu Beginn des Songs hört ihr eine 12-saitige Westerngitarre, die mit einer E-Gitarre gedoppelt wird. Die ersten zwei Riffs sind übrigens im 6/4 Takt, bevor auf 4/4 umgestiegen wird.
9. Beatles – Day Tripper
Über die Beatles muss man nicht viele Worte verlieren, denn die vier Pilzköpfe aus Liverpool sind unbestritten die Könige der Popmusik. Die stilistische Bandbreite der Briten reicht von psychedelischen Popsongs bis zu handfesten Rockstücken mit interessanten Gitarrenriffs. Ein Klassiker ist der Hit “Day Tripper”, der 1965 im Zuge der Rubber-Soul-Sessions auf Single erschien. Interessant ist auch die Form, die als Blues-Schema in E beginnt, dann aber geschickt über einen bluesigen Akkordwechsel in C# über das B7 wieder zur Tonika zurückführt.
10. Richie Valens – La Bamba
Richie Valens zählte Ende der 50er Jahren zu den beliebtesten Rock’n Roll Künstlern Amerikas. Berühmt wurde er primär durch den Hit “La Bamba”, der zuerst als Single erschien und dessen Text eine Reminiszenz an Richies mexikanische Wurzeln ist. Das heiß erwartete Debutalbum sollte jedoch zu seinen Lebzeiten nicht mehr erscheinen, denn Richie starb zusammen mit seinem Kollegen Buddy Holly 1959 bei einem tragischen Flugzeugunglück. Die Gitarrenpart wurden bei La Bamba von Carol Kaye übernommen, die das Riff noch zusätzlich mit einer Danelectro-Baritongitarre unterstützt: