1983 veröffentlichte Ronnie James Dio sein Debütalbum “Holy Diver” und setzte damit einen Meilenstein im frühen Metal-Gewerbe. Noch heute zählt es zu den wichtigsten dieser Epoche. Sein Erfolg basierte auf der kolossalen Stimmgewalt des Sängers, aber auch auf der unglaublichen Energie der Band. Die bestand neben Ronnie aus Vivian Campbell an der Gitarre, Vinnie Appice an den Drums und Jimmy Bain am Bass. Alle vier schrieben an den Songs mit und man merkt der Platte die exzellente Bandchemie an.
Bei „Stand up and Shout“ spielte Vivan Campbell Les Paul und Marshall
“Stand up and Shout” ist ein typischer Up-Tempo Opener, mit dem Dio auch seine ersten Konzerte eröffnete. Für die Gitarren zeigte sich auf den ersten drei Studioalben, wie oben erwähnt, Vivian Campbell verantwortlich. Bekanntlich wirkte er zwischenzeitlich bei Whitesnake mit und hat aktuell den Gitarrenposten bei Def Leppard inne. Sein Hauptinstrument war damals eine 70er Jahre Gibson Les Paul DeLuxe, die von ihm nachträglich lackiert wurde. Die Pickups waren DiMarzio X2N High Gain Humbucker und für den Sattel setzte er Bronze ein. In der Anfangsphase verwendete Vivian noch gemietete 100-Watt-Marshall JCM 800er Topteile, die er vermutlich mit einem Boss OD-1 oder einem Boss GE-7 Equalizer anblies.
Trotz sportlichem Tempo stehen Downstrokes auf dem Spielplan
“Stand up and Shout” steht in der Tonart Am, wobei hier munter Akkorde aus dem dorischen und aeolischen Moll verquickt werden. Das Anfangsriff besteht aus Quartpowerchords auf der d- und g-Saite, was eigentlich schon fast ein Trademark der 80er Heavy Metal- und Hard Rock-Riffs ist. Im Pre-Chorus geht es dann auf die Subdominante D. Anschließend führt eine teilweise chromatische und mit Artificial Harmonics versetzte Line zurück zum Hauptriff in A. Die Nummer kommt in einem ziemlich frischen Tempo, dennoch rate ich dazu, ausschließlich Downstrokes zu verwenden. Die wirken in diesem Fall klanglich deutlich authentischer.
So gelingt der Sound zu „Stand up and Shout“
Vivians Sound ist extrem trocken und klingt ganz klar nach britischer Zerre. Grundsätzlich kommt ein 800er Marshall dem Klang sehr nahe, aber natürlich könnt ihr auch gerne mit moderneren Ausführungen experimentieren. Was die Gitarren anbelangt, ist ein Humbucker in der Stegposition extrem hilfreich. Bedenken solltet ihr auch, dass hier, wie so oft, die Gitarren gedoppelt aufgenommen wurden und dadurch natürlich erheblich fetter klingen.
Eine Prise Hall dürft ihr natürlich gerne für das Raumgefühl einsetzen, aber übertreibt es nicht. Hier ein Settingvorschlag mit dem UAD 2203 Plug-In, bei dem ich Pre-Gain und Master-Volume relativ weit aufreiße und auch die Mitten akzentuiere.
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Und nun gutes Gelingen mit “Stand up and Shout”!
Klaus Deininger sagt:
#1 - 08.03.2023 um 12:24 Uhr
Das Riff hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von Two minutes to midnight. Wenn man sich die zeitliche Abfolge der Veröffentlichungen anschaut hat aber wohl Adrian Smith von Vivian Campbell etwas abgekupfert bzw. bei wohlwollender Betrachtung sich inspirieren lassen! 😂Cooler Workshop!🤘🔥