Die Foo Fighters waren und sind stets Garanten für tolles Songwriting und energetische Performances. Formiert wurde die Band 1994 von Dave Grohl, der zuvor bei Nirvana die Drums bedient hatte. Er wollte sich nach dem Tod von Kurt Cobain keinesfalls auf seinem alten Ruhm ausruhen oder den bewährten Grunge-Stil weiterfahren. Ganz im Gegenteil war er extrem umtriebig, schaute nach vorne und schuf Musik mit einer sehr eigenen, individuellen Handschrift, die die 2000er stark prägten. Da er bereits zu Nirvana-Zeiten einige Songs geschrieben hatte, überrascht es auch nicht, dass das erste “Foo Fighters“-Album nur ein Jahr nach dem Ende von Nirvana erschien und die Band relativ zügig zu den ganz großen Rock-Acts unserer Zeit avancierte.
Mit “Waiting on a War” releaste die amerikanische Formation die dritte Single des Albums “Medicine at Midnight” und zwar exakt am 14.1.2021, Dave Grohls Geburtstag. Die Idee für den Text stammt von Grohls Tochter, die ihn gefragt hat, ob es wohl bald wieder Krieg geben würde. Diese Konversation ließ Dave an seine Kindheit zurückdenken, die geprägt war vom kalten Krieg und der Angst vor einer möglichen Eskalation, was er hier auch thematisch verarbeitet.
Da es sich bei “Waiting on a War” um eine wunderschöne Powerballade handelt, möchte ich den Steelstring-Playern diesen Song nicht vorenthalten.
Dave Grohl verwendet in dem Song eine Westerngitarre, bei der es sich zumindest im Video und in vielen Live-Performances um eine Gibson Elvis Presley Dove handelt. Dieses Modell ist eine klassische Dreadnought mit einer schwarz lackierten Fichtendecke, die auf der 1969er Custom Dove basiert, die Elvis in den frühen 1970er-Jahren benutzte.
Der Song “Waiting on a War” steht in der Tonart D-Dur und kommt mit einem relativ klaren Strummingpattern, das Dave über den kompletten Song durchzieht. Dies ist auch nötig, denn alle Gitarren sind mindestens gedoppelt und liefern daher diese breite und dichte Steelstring-Wand. Achtet beim Anschlag auf eine durchgehende Downstroke-Richtung bei den Downbeats und auf Upstrokes bei den Achtel-Offbeats!
In den Chords findet man über weite Strecken Pedaltöne in den Oberstimmen. So klingen die Akkorde A7sus4, Em7, G-Dur und Cadd9 mit jeweils gegriffenem d und g auf der b- und e-Saite, ein Prinzip, das man von Songs wie Wish you were here von Pink Floyd oder auch Wonderwall von Oasis sehr gut kennt. Auch wenn der Song beim ersten Hören relativ simpel klingt, passiert hier harmonisch doch einiges, denn Dave hat im Songwriting viele Beatles-typische “Modal Interchange”-Akkorde verwendet, bei denen er Stufenakkorde aus D-Dur mit Chords aus dem gleichnamigen Moll, nämlich Dm vermischt, wie z. B. C-Dur, Bb und F-Dur.
Den Sound erhaltet ihr am besten von einer Westerngitarre mit einem größeren Korpus wie z. B. einer Dreadnought, Small Jumbo oder Jumbo, aber natürlich kann hier auch eine OOO-Größe ganz hervorragend klingen. Grundsätzlich bietet es sich an, die Gitarre mit einem Kompressor etwas anzudicken, etwas Reverb hinzuzugeben und evtl. mit dem EQ zu arbeiten. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, die Bässe herauszunehmen, im 200-Hz-Bereich etwas abzusenken und einen brillanten Schimmer durch leichtes Anheben im 10-kHz-Bereich hinzuzufügen. Hier ein mögliches Setting:
Und nun gutes Gelingen mit “Waiting on a War”!
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