Mit “Highway Tune” veröffentlichte die amerikanische Rockband Greta Van Fleet 2017 ihre erste Single. Zu finden ist der Titel auf ihrer Debüt-EP “Black Smoke Rising“ und auf der Zweit-EP “From the Fires”. An den drei Brüdern Joshua, Jacob und Samuel Kiszka sowie Daniel Wagner scheiden sich in der Rock-Community die Geister. Viele halten sie für eine tolle Nachwuchsband, die das Erbe des Classic-Rocks der ausgehenden 60er und 70er modernisiert und weiterträgt.
Highway Tune war erster Song und erste Single von Greta Van Fleet
Ob hoffnungsvolle Nachwuchsband oder nur eine wenig innovative Led Zeppelin-Kopie, wie manche meinen – an Greta Van Fleet scheiden sich die Geister. Zu letzterer Einordnung trägt sicherlich auch der Gesangstil des Frontmannes Joshua Kiszka bei. Wie immer man zu solchen Kontroversen stehen mag, es gibt sicherlich Schlimmeres als mit Robert Plant verglichen zu werden. Und Greta Van Fleet ist dabei wahrlich nicht die einzige Band, die starke Vintage-Rock-Anleihen in ihren Stil aufgenommen hat. Da “Highway Tune” nicht nur die erste Single, sondern auch der erste Song überhaupt war, den die vier Musiker aus Michigan schrieben, wollen wir ihm hier einen Workshop gönnen.
Jacob Kiszka an den Saiten – der Gear Check
Die Gitarrenparts übernimmt Jacob “Jake” Kiszka, dessen Hauptinstrument eine 61er Gibson Les Paul SG Standard ist. Ihr lest richtig: Als sich die Les Paul Anfang der 60er schlechter verkaufte, wurde der Korpus dünner gemacht und ein zweiter Cutaway hinzugefügt: Geboren war die SG, was für “Solidbody Guitar” steht und als Kürzel kurzzeitig einfach zum Namen “Les Paul” hinzugefügt wurde.
Darüber hinaus besitzt Jacob ein Custom SG Modell sowie eine SG Classic mit P90 Pickups oder Strats. An Amps treffen wir auf eine klassische britische Zerre. Einerseits kommen handverdrahtete Marshall Astoria Combos zum Einsatz, die zusätzlich noch über ein 4×12″ Marshall Cabinet geschickt werden. Auch ein Marshall JCM800, ein Bletchley Belchfire 45 und ein Vox AC30 finden sich in Kiszkas Sortiment.
Hier regiert der Blues – die harmonischen Grundlagen des “Highway Tunes“
“Highway Tune” steht in der Tonart E und bewegt sich primär auf einem zweitaktigen Riff. Das beinhaltet auch die Note G, also die kleine Terz der Tonart, und verleiht dem Ganzen einen sehr bluesigen Flavour. In der Hook oder dem Pre-Chorus, je nachdem, wie man den Teil betrachten will, geht es dann für vier Takte auf die Subdominante A . Anschließend auf die Dominante B, wobei beide Akkorde mit dem Quartvorhalt umspielt werden.
Mit diesen Tipps gelingt der ”Highway Tune“-Gitarrensound
Den Sound erhaltet ihr am besten mit einer Gitarre, die mit einem Humbucker in der Stegposition ausgestattet ist. Amptechnisch würde ich eine moderate britische Zerre wählen, wie sie z. B. von einem Marshall JTM45 oder einem gebrückten Plexi stammen könnte. Allerdings können euch auch klassische Overdrive-Pedale in Kombination mit einem cleanen Amp zum Ziel führen. Der Intropart klingt hier fast so, als hätte man einen Filter oder einen Treble-Booster eingesetzt. Alternativ könnt ihr diesen Sound auch mit einem feststehenden Wah oder einem EQ erzeugen. Dort beschneidet ihr Höhen und Bässe und hebt die Mittefrequenz zwischen 1,5 bis ca. 2 kHz etwas an. Hier findet ihr einen Setting-Vorschlag für den Hauptsound unter Zuhilfenahme eines UAD Marshall Bluesbreakers und eines Sonnox Oxford EQs.
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Und nun viel Spaß mit Greta Van Fleet!