Die 90er-Jahre waren gekennzeichnet von Sound-Pluralität und dem Crossover verschiedener Stilrichtungen mit der Rockmusik. So taten sich z .B. Clawfinger oder Cypress Hill damit hervor, Hip-Hop mit Metal zu fusionieren, während Bands wie Extreme Funk mit Metal verbanden. Eine weitere Band, die sich mit dem Verrocken ihrer Funk-Roots einen Namen machte, war Living Colour. In ihrem sehr eigenwilligen Stil vereinten sie Elemente aus Funk, Alternative Rock, Hip-Hop und Metal miteinander.
Gegründet 1985 vom Gitarristen und Ex-Defunkt-Mitglied Vernon Reid, releaste das Quartett 1988 sein Debüt „Vivid“. Der Opener des Albums war der Song „Cult of Personality“, der auch als Single ausgekoppelt wurde und im Jahre 1990 mit einem Grammy-Award in der Kategorie „Beste Hard-Rock-Darbietung des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Höchste Zeit, sich diesem Klassiker der 90s zu widmen!
Der Gitarrenposten wird, wie eingangs erwähnt, von Vernon Reid bedient, der damals bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken konnte und im Bereich Funk mit allen Wassern gewaschen war. An Gitarren sah man ihn in dieser Zeit mit Hamer oder ESP Signature-Modellen, die mit aktiven EMG-Tonabnehmern und Floyd-Rose-Tremolos ausgestattet waren. Für das Album setzte er laut eigenen Angaben auf ein überwiegend analoges Setup, bestehend aus Carvin, Dean Markley, Vox, Marshall und Fender Showman-Amps. An Effekten verwendete Vernon eine Pro-Co Rat Distortion, einen Korg Multieffekt, den ADA Digitizer, ein Boss Digital Delay sowie ein Alesis Microverb.
Der Song bewegt sich in der Tonart G-Dur und besteht aus einem Hauptriff, das geschickt die Tonleiter G-Mixolydisch mit Tonmaterial aus der G-Bluestonleiter oder Gm-Pentatonik vermischt. Achtet hier auf die Fingersatzangaben, denn das Riff liegt nicht so leicht in den Fingern, wie es scheint. Im Intro und im Interlude findet eine Variation des Riffs im ¾ Takt statt.
Die Bridge selbst zeigt eine Dur-Dreiklangskette bestehend aus den überwiegend quarttfälligen Akkorden Bb, F, C, G, D , A, F und A, die zweimal in Folge gespielt werden.
Für dich ausgesucht
- Play-Alike Jimmy Nolen – Workshop
- Nuno Bettencourt – Biografie, Spielweise und Equipment des Funk-Rock Guitar Heroes – Workshop
- Die besten Gitarrenriffs in Noten und Tabs – Spin Doctors – Two Princes
- Die besten Gitarrenriffs in Noten und Tabs – Santana – Smooth
- Die besten Gitarrenriffs in Noten und Tabs – Def Leppard – Animal
Vernons Sound erhaltet ihr am einfachsten mit einer Humbuckergitarre und einer etwas eigenwilligeren Verzerrung, bei der ihr getrost ein paar unorthodoxe Overdrive- oder Distortion-Pedale auskramen dürft. Der Sound ist dabei noch in etwas Tiled-Reverb getränkt und wirkt insgesamt etwas indirekt. Ein Chorus trägt zu einem leicht metallischen Grundsound bei. Hier ein Soundvorschlag von mir:
Und nun viel Spaß mit “Living Colour”!