Die amerikanische Funk-Rock-Band “Spin Doctors” zählt sicherlich zu den musikalischen Highlights der frühen 90er-Jahre, die zumindest hierzulande mit ihrem Hit “Two Princes” die Charts eroberte. Die ausgehenden 80er und das Folgejahrzehnt waren zwar einerseits von der Grunge-Welle geprägt, andererseits jedoch auch von einem sehr experimentierfreudigen Stilpluralismus, der einige Acts hervorbrachte, die verschiedene musikalische Einflüsse wie Hip-Hop, Funk und Rock miteinander verwoben.
Dazu zählten z. B. Cypress Hill, Faith No More, Extreme, Primus und natürlich die erwähnten Spin Doctors. Bedauerlicherweise wurde den Mannen aus New York, die sich bereits 1988 gefunden hatten, nie der langfristige Erfolg zuteil, den viele andere Zeitgenossen der 90er für sich verbuchen konnten. Doch der Release des Debut-Studioalbums “Pocket Full of Kryptonite” aus dem Jahre 1991 verhalf der “One Album Wonder”-Band zu internationalem Erfolg und der Song “Two Princes” heimste sogar einen Grammy ein.
Die Gitarrenparts stammen von dem kanadischen Gitarristen Eric Schenkman, der für “Two Princes” eine Gibson SG Standard und eine Epiphone Korina Flying V jeweils mit Cream T Pickups verwendete. An Amps kamen Marshall JCM800 oder Plexi-Topteile, Vox AC30 und Fender Silverface Twins zum Einsatz. Manche Amps stammen von Time Electronics, einer in New Jersey ansässige Firma, die sowohl eigene Modelle herstellte, aber auch Modifikationen vornahm.
“Two Princes” bewegt sich in der Tonart D-Dur und kommt mit einer klassischen I-VI-V-IV Kadenz daher. Eric verwendet hier angezerrte Barré-Akkorde, die er jedoch in einer funkigen 16tel Rhythmik anschlägt, bei der er Bass- und Diskantsaiten geschickt trennt. Im Interlude spielt er die Strophenharmonik mit verkürzten Akkordformen aus, die er stellenweise mit Septimen oder Vorhalten garniert. Auf diese Weise schummelt sich die eigentlich tonartfremde Quarte c über dem G-Dur Akkord ein, eine Note, die wir im Refrain noch mal hören werden, was dem Part einen leicht bluesigen Flavour verlieht.
Den Sound erhaltet ihr am besten mit einem Humbucker in der Stegposition und einem mittigen britischen Sound, den ihr entweder über Marshall-Style-Amps oder aber mit einem Overdrive erzielen könnt. Den Gain könnt ihr zwar moderat hochstellen, aber immer noch so, dass die vollen Barré-Akkorde nicht “matschen” und die Dreiklangstöne definiert bleiben. Etwas Reverb ist für den Raumsound ganz hilfreich, aber grundsätzlich benötigt ihr eher weniger Effekte. Hier ist ein Vorschlag meinerseits:
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Und nun viel Erfolg mit den Spin Doctors!