Im ersten Teil dieser Kurz-Workshopserie haben wir bereits festgestellt, dass sich – fast egal in welcher Stadt oder sogar in welchem Land – das Repertoire von Jam-Sessions auffallend häufig ähnelt. Falls man sich der Herausforderung stellen möchte, auf Jam-Sessions spontan mit anderen Musik zu machen, ist es daher ungemein hilfreich, ein gewisses Basis-Repertoire zu beherrschen. Der oder die eine oder andere ist vielleicht sogar manchmal Teil einer festen Rhythmusgruppe, die in der Regel auf jeder Jam-Session vorhanden ist. Das ist natürlich noch ein Grund mehr, sich um dieses Repertoire zu kümmern. Im ersten Teil ging es um die Genres Jazz und Blues. Im heutigen Teil stehen Pop, Soul und Funk auf dem Speiseplan.
Sample Basslines vs. Original Bassline
Auch für Jam-Sessions im Bereich Pop, Funk und Soul gilt im Wesentlichen das Gleiche wie beim ersten Workshopteil zum Thema Blues und Jazz: Es ist gar nicht wirklich notwendig, sämtliche Details des Originals zu kennen und zu beherrschen. Entscheidend ist die sogenannte „Form“, also Akkordfolge und Ablauf des Songs.
Natürlich ist es auch kein Schaden, die originale Bassline mit allen Feinheiten und Details zu kennen, jedoch ist ein Basis-Groove, mit dem der Song funktioniert, allemal ausreichend, um die Session-Band sicher an ihr Ziel zu bringen. Basis-Bassgrooves dieser Art werden übrigens auch „Sample Basslines“ genannt und gehören zum “Brot & Butter”-Tagesgeschäft von Bassist:innen im Bereich Gala, Top 40 sowie Coverbands aller Art.
„Ain’t No Sunshine“ – Bassline
Dieser Klassiker von Bill Withers ist quasi auf jeder Session vorprogrammiert. Achtung, auch dieser Song wird manchmal in anderen Tonarten gespielt!
„The Chicken“ – Bassline
Vom Posaunisten Pee Wee Ellis (R.I.P.) komponiert, von Basslegende Jaco Pastorius weltweit bekannt gemacht – zumindest unter uns Bassisten und Bassistinnen! Natürlich gibt es nicht nur Jacos, sondern auch Maceo Parkers Version auf dem legendären Live-Album „Mo’Roots“
Für dich ausgesucht
Heutzutage kann man seinen Bass mit geringem Budget zuhause aufnehmen. In diesem Artikel erklären wir dir, was du für dein Bass-Homerecording benötigst.
„Cissy Strut“ – Bassline
Ein unglaublich relaxter Funk-Jam von The Meters. Zwischen den einzelnen Solisten wird meist lediglich der B-Teil (Chorus) eingestreut.
„Lovely Day“ – Bassline
Noch einmal – und nicht das letzte Mal – Bill Withers. Der Mann hatte es einfach drauf. Hier darf man sich schon etwas mehr merken, der Wechsel zum B-Teil (oder der Bridge) geschieht meist auf Zuruf, also heißt es hier „Allzeit bereit“ sein!
Was macht ein Bass-Kompressor? Was bedeuten die Begriffe Threshold, Ratio, Gain, Attack und Release? In diesem Workshop erfährst du es!
„Mustang Sally“ – Bassline
Dieser Klassiker fehlt ebenfalls auf kaum einer Jam-Session. Einzig bei der Form ist Vorsicht geboten: Mustang Sally ist nämlich sozusagen ein doppelter Blues: Im Vergleich zur herkömmlichen Bluesform wird die Taktanzahl der jeweiligen Akkorde verdoppelt.
„Sunny“ – Bassline
Dieser Soulklassiker von Bobby Heb aus dem Jahr 1965 wurde unzählige Male neu interpretiert. Meist wird er auf Sessions als Pop-Bossa gespielt.
Wie man die richtigen Einstellungen am Sound seines E-Basses vornimmt und was man dabei beachten muss, verrät euch dieser Bass-Workshop!
„Use Me“ – Bassline
Und noch einmal Bill Withers! „Use Me“ ist eine ideale Grundlage für ausgiebige Jams und basiert auf lediglich zwei Akkorden.
Funk Jam
Zum Abschluss gibt es noch drei Akkordfolgen, die häufig als Basis für einen freien Jam dienen. Dies können zwei Akkorde, manchmal aber auch nur einer sein. Der Wechsel zwischen den Akkorden ist manchmal eintaktig, manchmal zweitaktig. Natürlich kommen auch andere Akkorde oder Anzahl der Takte als im PDF vor. Und wie immer können es auch andere Tonarten sein. Das wird dann vor Ort geklärt.
Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg bei der nächsten Jam-Session, euer Thomas Meinlschmidt