Im Preissegment unter 1000 Euro bietet der Markt eine Vielzahl unterschiedlicher Synthesizer-Konzepte – eine wahre Fundgrube ist jedoch die Preisklasse zwischen 500 und 1000 Euro. Professionell ausgestattet und in analoger, digitaler und hybrider Bauweise buhlen sie um die Gunst der Käufer. Dabei decken sie die unterschiedlichsten Einsatzbereiche ab und sind obendrein noch bezahlbar. Das macht die Wahl des richtigen Synthesizers allerdings nicht gerade einfach.
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Zudem mischen viele neue Hersteller den Markt im mittleren Preissegment kräftig auf, was eine gezielte Auswahl zusätzlich erschwert. Ob Synthesizer mit Tasten oder Desktop-Synthesizer – das Preissegment für Synthesizer zwischen 500 und 1000 Euro ist gut bestückt und bietet für jeden Einsatzzweck das richtige Instrument.
Die folgende Übersicht zeigt aktuelle Bestseller unter den Synthesizern, die sich mit unterschiedlichen Konzepten und Bauweisen im Bereich zwischen 500 und 1000 Euro am Markt etabliert haben.
- Arturia MiniFreak – hybrider Lieferant für Sounds und Phrasen
- ASM Hydrasynth Explorer
- Behringer UB-Xa – Oberheim fürs Volk
- Korg Minilogue XD – kleiner hybrider Allrounder
- Korg multi/poly – Vielfalt aus VA, Wavetables und Samples
- Modal Carbon8 – britischer Digital-Synthesizer
- Roland GAIA 2 – für traditionelle Live-Performer
- Twisted Electrons MEGAfm MKII – FM-Design-Spezialist
- Waldorf Blofeld – Wavetables und mehr
- Yamaha MX61 V2 – Budget-Synth-Workstation
- Synthesizer zwischen 500 und 1000 Euro: Fazit und Alternativen
Arturia MiniFreak – hybrider Lieferant für Sounds und Phrasen
Der Arturia MiniFreak ist der große Bruder des hybriden Arturia MicroFreak. Er bietet eine gewöhnliche Slim-Tastatur und ist als Plugin in der V-Collection vertreten. So lassen sich Presets am großen Monitor erstellen und zwischen Soft- und Hardware tauschen. Die sechsfach-polyfone Klangerzeugung ist enorm vielseitig. Pro Stimme lassen sich zwei Sound-Engines mit über 30 Oszillator-Modellen wählen. Somit ist der Arturia Minifreak ein großes Multi-Synthese-Talent, das noch mit drei Effekt-Slots und einer praktischen Modulationsmatrix aufwartet.
Viel Spaß machen auch der Performance-Arpeggiator und der Step-Sequenzer. Der Sound des Arturia MiniFreak hat einen digitalen Charakter, den man ansonsten kaum antrifft – ein sympathischer Individualist für kreative Musiker.
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ASM Hydrasynth Explorer
Der ASM Hydrasynth Explorer beispielsweise ist mit der gleichen 8-stimmigen Klangerzeugung ausgestattet wie die originalen Hydrasynth-Keyboard- und Desktop-Synthesizer. Das Ganze wurde jedoch in ein kompaktes, tragbares Gehäuse verpackt, das für den mobilen Einsatz auch mit Batterien betrieben werden kann. Die verkleinerte PolyTouch-Tastatur mit 37 „Medium Size“-Tasten bietet ferner den polyphonen Aftertouch der großen Schwester und die CV/GATE-Ausgänge. Darüber hinaus lässt sich der Hydrasynth Explorer problemlos in ein Modularsystem integrieren. An Anschlüssen bietet der Synth symmetrische Audioausgänge, USB-MIDI und Full-Size MIDI-DIN-Anschlüsse, sodass das Hantieren mit Adapterkabeln entfällt. Kurzum: Ein toller kleiner Synthesizer mit einer beachtlichen Ausstattung im Preissegment von 500 bis 1000 Euro.
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Behringer UB-Xa – Oberheim fürs Volk
Einen großartigen Vintage-Synthesizer bietet Behringer als ein neues Keyboard- und Desktopmodell für unter 1.000 Euro. Der Behringer UB-Xa beziehungsweise UB-Xa D orientieren sich natürlich am Oberheim OB-Xa aus dem Jahr 1980. Die neue Variante bietet sogar 16 Stimmen, eine Poly-Aftertouch-Tastatur, MPE-Support, 512 User-Speicherplätze, LC-Display und weitere Extras.
Der Sound ist zwar ordentlich, Gänsehaut-Feeling erzeugt das Gerät aber insgesamt nicht. Man sollte aber realistisch bleiben: Für einen echten aktuellen Oberheim wie den TEO-5 muss man deutlich mehr bezahlen und bekommt gleichzeitig weniger Polyphonie. So ist der Behringer UB-Xa ein sensationell günstiger und kompromissfreudiger Einstieg.
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Der Hydrasynth des neuen Herstellers Ashun Sound Machines (ASM) wagt den Spagat, eine moderne, digitale Wavetable-Synthese mit einem bewusst analogen Benutzerinterface zu verbinden.
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Der ASM Hydrasynth ist ein digitaler Synthesizer mit enormer Funktionalität. In unserem Workshop zeigen wir dir, wie man mit Wavemorphing und Mutatoren zu arbeiten lernt.
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Korg Minilogue XD – kleiner hybrider Allrounder
Der Korg Minilogue XD bietet eine hybride Multi-Engine, einen erweiterten Sequenzer, digitale Effekte und Micro-Tuning-Funktionen. Die Soundpalette reicht dabei von analogen, warmen Pads über fette Bässe bis hin zu knackigen Lead-Voices. Neben zwei analogen VCOs eröffnet eine Multi-Engine als dritter Oszillator entsprechend weitere digitale Klanggestaltungsmöglichkeiten.
Die Engine verfügt über drei verschiedene Klangerzeugertypen (Noise, VPM und User Slot). Zusätzlich lassen sich Oszillator-Modelle und auch Digital-Effekte selber programmieren oder direkt von etablierten Anbietern kaufen. Es findet sich bereits ein größeres Angebot von Oszillatoren, Effekten und Presets. Die hochwertigen digitalen Effekte des Minilogue XD geben dem Ganzen den letzten Schliff. Kurzum: Ein sehr gelungener Synthesizer im Preisbereich zwischen 500 und 1000 Euro.
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Korg multi/poly – Vielfalt aus VA, Wavetables und Samples
Tief, detailreich und mehr als ein gewöhnlicher Vertreter des Analog-Modeling: Der Korg multi/poly bietet vier Oszillatoren und eine Menge an Funktionen. Die Oszillatoren erzeugen neben klassischen Wellenformen und Waveshaping auch digitale Wavetables. Weitere Parallelen zum ebenso fantastischen Korg modwave sind Kaoss Physics mit XY-Pad und das Motion Sequencing 2.0. Mit den 60 Stimmen und vier Ebenen lassen sich interessante Layer-Sounds entwickeln.
Erfreulicherweise gibt es bei diesem tollen Synthesizer noch viel zu entdecken. Dabei kann man zwischen Keyboardmodell, Desktop-Variante und einer nativen Version für den Rechner wählen. Für die Programmierung empfiehlt sich ohnehin ein Editor, den Korg mit der Editor-/Librarian Software gratis herausrückt.
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Modal Carbon8 – britischer Digital-Synthesizer
Modal Electronics meldet sich für 2025 mit einem digitalen Synthesizer zurück, der das Design individueller Klänge zum Abenteuer werden lässt. Er nennt sich Modal Carbon8 und ist selbsterklärend achtstimmig. Seine Engine mit zwei Oszillatoren bietet viel: 56 komplexe Digital-Wellenformen, 38 Wavetables, 34 Filtermodelle, jeweils drei Hüllkurven und LFOs sowie eine umfangreiche Modulationsmatrix wollen erobert werden.
Die drei Effekt-Prozessoren sind eine ordentliche Zugabe und fürs Sequenzing ist der britische Synthesizer ebenso offen. Insgesamt erwirbt man eine solide Hardware mit 37er Fatar-Tastatur, die sich für die Live-Performance empfiehlt. Aktuell ist der Carbon8 mit knapp 1.000 Euro der teuerste und interessante Synthesizer von Modal Electronics. Ab Sommer 2025 ist auch die Desktop-Version Carbon8M erhältlich.
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Roland GAIA 2 – für traditionelle Live-Performer
Roland GAIA 2 ist ein transportabler Synthesizer, der vor allem auf die Bühne gehört. Zu seiner Ausstattung zählen eine Wavetable- und VA-Engine, Model Expansion und ein Motional XY-Pad. Mit seiner 37er Full-Size-Tastatur und insbesondere mit seinem griffigen Panel bietet das leichte, silberne Instrument dem klassischen Synth-Performer eine haptische Wohlfühl-Fläche.
Die 22-stimmige Klangerzeugung zeigt sich zwar vielseitig, generiert aber ein tendenziell harsches digitales Klangbild. Damit mag er sich zwar live behaupten, trifft aber nicht den Geschmack von Synthesizer-Kennern, die es warm und filigran mögen. Als Zweit- oder Drittsynth im Live-Setup ohne Anspruch auf Split- und Layer-Kreationen schlägt sich der Roland GAIA 2 gut.
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Der Roland GAIA 2 ist ein klassischer Hardware-Synthesizer, der spielend an den Erfolg des 2010 erschienen Synthesizers GAIA anknüpft – hier bei uns im Test!
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Twisted Electrons MEGAfm MKII – FM-Design-Spezialist
Der bisherige Twisted Electrons MEGAfm ist ein Desktop-Synthesizer, dessen Klangerzeugung auf zwei 4-Operator FM-Chips des Typs YM2612 von Yamaha basiert. Dieser wurde bereits Ende der 1980er Jahre vom Spielkonsolenriesen „SEGA“ in seinen Megadrive-Konsolen verbaut. Ausgestattet mit einem robusten Gehäuse und zahlreichen Echtzeit-Controllern bietet Twisted Electrons eine Bedienhaptik, die das Programmieren der integrierten FM-Technologie vereinfacht.
Der neue MEGAfm MKII entspricht äußerlich seinem Vorgänger, auch das ursprüngliche Bedienkonzept blieb erhalten. Im Unterschied zum Vorgänger MEGAfm verwendet die Klangerzeugung des MKII nun jedoch zwei Chips des Typs YM3438 aus dem SEGA Mega Drive 2. Diese Variante des Yamaha-Chips YM2612 bietet bei gleichen Synthesemöglichkeiten unter anderem einen verbesserten D/A-Wandler. Neu ist auch, dass der Benutzer die Chips selbst austauschen kann. Dazu dient eine Klappe an der Unterseite des Gehäuses.
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Twisted Electrons bringen mit dem „MEGAfm“ einen 4-Operator FM-Synthesizer mit vielen Bedienelementen und umfassender MIDI-Implementierung.
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Waldorf Blofeld – Wavetables und mehr
Eine Institution in der hiesigen MI-Branche ist Waldorf mit ihrem Dauerbrenner Blofeld. In der bis zu 25-stimmigen und 16-fach multitimbralen Engine dreht sich alles um VA- und Wavetable-Synthese, garniert mit einer passablen Effektsektion, einem praktischen Arpeggiator und einer „Modifier Section“ für Klangexperimente.
Optional gibt es einen 60 MB großen Sample-Speicher. Der warm und fett klingende Waldorf Blofeld ist in einigen Varianten lieferbar: in schwarz oder weiß, als Keyboard oder Desktop und auch als Waldorf Blofeld Plugin, mit dem sich Sounds viel angenehmer erstellen lassen als am Gerät selbst. Übrigens trifft man die bewährte Synthesizer-Engine von Waldorf auch beim Studiologic Sledge an.
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Im Jahr 2007 stellte Waldorf den ersten Blofeld vor – und stärkte damit das eigene Image. Bis heute ist dieser Wavetable-Synthesizer als Desktop- oder Keyboardmodell sehr beliebt. Mit dem neuen Waldorf Blofeld Plugin kann man ihn endlich nahtlos in jede DAW integrieren.
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Ob der neue Waldorf wohl genauso zum Kult werden wird, wie sein Namensgeber Ernst Stavro Blofeld – seines Zeichens etatmäßiger Gegenspieler eines gewissen britischen Geheim-Agenten?
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Yamaha MX61 V2 – Budget-Synth-Workstation
Etwas in die Jahre gekommen, aber einfach zeitlos ist der Yamaha MX61 V2, der in den Farbvarianten schwarz und blau für einen schmalen Preis zu bekommen ist. Hier gibt es die bewährte ROM-Sample-Engine der Yamaha Motif-Serie.
Konkret: Der Yamaha MX61 V2 ist der Allrounder für die Bühnenshow plus Extras und somit eine preisgünstige Alternative zum Yamaha MODX6+. Ein schöner Bonus ist der Anschluss eines iOS-Geräts mit der kostenlosen App „FM Essential“ von Yamaha mit dem Ziel, FM-Sounds und die Klänge des Yamaha MX61 miteinander zu verbinden – ein vorbildliche Ansatz. Wenn es kompakter sein soll, nimmt man das günstigere Yamaha MX49. Für Piano-affine Musiker gibt es noch das Yamaha MX88 mit gewichteter 88er Tastatur, das aber etwas mehr als 1.000 Euro kostet.
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Synthesizer zwischen 500 und 1000 Euro: Fazit und Alternativen
Das sind alles Klangmaschinen für Musiker, die es genauer wissen wollen. Was ist noch besser als ein Synthesizer? Zwei oder mehrere Geräte! Oft ist die Kombination von zwei oder drei Units beim Produzieren entspannter und auch ergiebiger als sämtliche Spuren mit nur einem Synthesizer zu stemmen. Wer dabei noch mehr aufs Budget schauen muss, findet unsere Synthesizer-Favoriten im Preisbereich bis 500 Euro in dieser Übersicht.