Die Dos and Don’ts als Supportact: Erfolgreich als Vorband auftreten

Für viele Musiker ist es ein großer Schritt in der Karriere, als Supportact für einen etablierten Künstler*in eingeladen zu werden. Diese Gelegenheit bietet die Möglichkeit, neue Fans zu gewinnen, die Bühnenpraxis zu verbessern und wichtige Kontakte in der Musikindustrie zu knüpfen. Doch ebenso groß wie die Chancen sind auch die Herausforderungen: Ein falscher Schritt kann leicht einen nachhaltig negativen Eindruck hinterlassen, während durch das richtige Verhalten die eigene Karriere gefördert werden kann. Um das Beste aus dieser Möglichkeit herauszuholen, ist es wichtig, einige grundlegende Dos und Don’ts zu cbeachten.

Die Dos and Don'ts als Supportact: Erfolgreich als Vorband auftreten

Dos:
1. Professionalität zeigen

Der wohl wichtigste Punkt ist, sich als professionelle*r Künstler*in*in zu präsentieren. Dies betrifft nicht nur den eigentlichen Auftritt, sondern auch das Verhalten hinter der Bühne, den Umgang mit dem Team des Hauptacts und die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter.
Pünktlichkeit ist ein Muss: Sei rechtzeitig vor Ort, halte die Soundcheck-Zeiten ein und zeige dich stets respektvoll gegenüber den anderen Beteiligten. Aber auch bereits vor dem Auftritt ist Professionalität ein Muss. Es ist eigentlich selbstverständlich, aber viele halten sich trotzdem nicht an gängige Kommunikations-Gepflogenheiten: Beantworte Mails in akzeptabler Zeit, kündige deinen Supportgig auf deinen Social und der Website an, schicke deinen (kleinen!) Tec Rider rechtzeitig an die Bookingagentur.

2. Respektvoller Umgang mit dem Headliner

Auch wenn du eine aufregende Gelegenheit hast, auf der gleichen Bühne wie ein größerer Act zu stehen, ist es wichtig, sich respektvoll gegenüber dem Hauptact zu verhalten. Das bedeutet, keine Forderungen zu stellen, die dem Hauptact und seinem Team Unannehmlichkeiten bereiten könnten. Erinnere dich daran, dass du dort bist, um den Abend zu eröffnen  und dass das eine super Chance für dich ist – aber nicht, um die Show zu stehlen. Stell dir vor, dass du ein Gast bist – würdest du dich als eingeladener Gast woanders unangemessen verhalten? Vermutlich nicht.

Bei Supportgigs kann es auch vorkommen, dass du nicht an erster Stelle mitgedacht wirst und du Backstage nicht besonders viel Platz hast oder keinen eigenen Raum. Das ist zwar ungünstig, aber von niemandem böse gemeint. Arrangiere dich mit dem, was geht und sei emphatisch, dass das Team um den Hauptact gerade vielleicht andere organisatorische Dinge im Kopf hat.

Tipp: Stelle keine überzogenen Forderungen in Bezug auf Bühnenplatz oder Technik. Erkundige dich stattdessen frühzeitig, wie du am besten in das Setup des Abends passt.

3. Das Publikum respektieren

Als Supportact hast du eine einzigartige Gelegenheit, eine neue Zuhörerschaft zu erreichen. Dabei solltest du jedoch nicht vergessen, dass die meisten Leute wegen des Hauptacts gekommen sind. Dein Ziel sollte es sein, das Publikum von dir zu überzeugen und stets im Hinterkopf zu behalten, dass die Menschen primär wegen jemand anderem gekommen sind.

4. Vorbereitung ist der Schlüssel

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für einen erfolgreichen Auftritt. Sei dir deines Sets sicher, stelle sicher, dass dein Equipment problemlos funktioniert und übe, wie schnell du den Auf-/Abbau mit deinem Equipment leisten kannst, denn – du wirst in aller Regel recht wenig Zeit dafür haben.

Je besser du vorbereitet bist, desto professioneller wird dein Auftritt wirken. Frag dich außerdem, was du mit dem Supportgig erreichen möchtest: Spielst du evtl. in absehbarer Zeit in einer der Städte selbst eine Show? Dann habe das für deine Ansage auf dem Zettel! Willst du deine Socials wachsen lassen? Überleg dir einen guten Call to Action, wie du das Publikum auf deine Kanäle aufmerksam machen und es zum Folgen animieren kannst.

Tipp: Probiere dein Set zu Hause mehrmals durch, um sicherzustellen, dass die Übergänge zwischen den Songs reibungslos sind und du genau weißt, wie lange dein Set dauert.

5. Schnell sein

Als Supportact hast du in der Regel nur wenig Zeit für einen Soundcheck und bist dran, wenn der Hauptact fertig eingerichtet ist. Habe also dein Equipment, deine Sounds und Lautstärken so gut geprüft, dass ein kurzer Linecheck für dich ausreicht und du schnell spielbereit sein kannst.

6. Netzwerken

Ein Auftritt als Supportact bietet eine großartige Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen – nicht nur mit dem Hauptact, sondern auch mit dessen Team und den Veranstaltenden. Sei freundlich und offen, aber auch respektvoll gegenüber der Zeit und dem Raum des Headliners.

Tipp: Nach dem Konzert bietet sich oft die Gelegenheit, sich bei den Veranstaltern oder anderen Musikern zu bedanken. Bleibe in Kontakt, aber dränge dich nicht auf.

Don’ts:

1. Sich wie ein Star aufführen

Einer der größten Fehler, den ein Supportact machen kann, ist zu versuchen, sich selbst wie der Hauptact aufzuspielen. Auch wenn du auf der Bühne deine beste Leistung zeigen möchtest, solltest du den Fokus auf den Headliner respektieren. Es ist unangebracht, deine Zeiten zu überziehen oder einen überambitionierten Tec Rider einzufordern, womit du im Handling kompliziert wirst.

Tipp: Konzentriere dich darauf, deine Musik und Performance im besten Licht zu präsentieren, ohne dabei zu aufdringlich zu sein.

2. Unprofessionelles Verhalten hinter der Bühne

Auch hinter den Kulissen solltest du dich stets professionell und respektvoll verhalten. Unpünktlichkeit, eine unordentlich hinterlassene Garderobe, die Bar plündern und dem Hauptact das Buffet wegessen, können schnell einen negativen Eindruck hinterlassen und deine Chancen auf zukünftige Auftritte beeinträchtigen.

Tipp: Sei freundlich und respektvoll gegenüber dem gesamten Team, vom Tontechniker bis zur Security. Jeder trägt zu einem reibungslosen Ablauf bei.

3. Technische Anforderungen überziehen

Als Supportact solltest du sicherstellen, dass deine technischen Anforderungen realistisch und angemessen sind. Zu hohe Ansprüche an das Equipment oder die Bühne können nicht nur unprofessionell wirken, sondern auch den Ablauf des Abends stören. Außerdem könnte dies das Team und den Headliner verärgern, wenn du zu viele Sonderwünsche hast.

Tipp: Stimme deine Anforderungen im Vorfeld genau ab und halte dich an das bereitgestellte Equipment, es sei denn, es gibt zwingende Gründe, es anders zu machen.

4. Keine Interaktion mit dem Publikum

Es ist wichtig, das Publikum einzubeziehen und eine Verbindung aufzubauen. Vermeide es, deine Songs einfach nur „herunterzuspielen“, ohne auf die Stimmung des Publikums einzugehen. Ein lebendiger und interaktiver Auftritt bleibt in Erinnerung und erhöht die Chance, neue Fans zu gewinnen.

5. Zu spät oder zu früh aufhören

Timing ist alles. Wenn dir eine bestimmte Zeit für dein Set gegeben wird, halte dich genau daran. Zu früh aufzuhören könnte den Veranstaltungsablauf durcheinanderbringen, während ein Überziehen als respektlos wahrgenommen wird. Dies kann dazu führen, dass du in Zukunft keine weiteren Gelegenheiten bekommst.

FAZIT

Als Supportact aufzutreten ist eine großartige Gelegenheit, dein Publikum zu erweitern und wertvolle Bühnenerfahrung zu sammeln. Doch der Erfolg eines solchen Abends hängt nicht nur von deiner musikalischen Leistung ab, sondern auch davon, wie professionell und respektvoll du dich verhältst – sowohl auf der Bühne als auch hinter den Kulissen. Wenn du die Dos und Don’ts beachtest, wirst du nicht nur das Publikum beeindrucken, sondern auch das Vertrauen des Hauptacts und der Veranstalter gewinnen – und vielleicht ja auch erreichen, dass dir noch ganz tolle weitere Gigs gebucht werden!

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