Die Doku aus 2005 beschäftigt sich mit dem legendären Nirvana-Werk ‘Nevermind’, das die Band auf ganz neue Höhen katapultierte. Dabei wurde auf den Schaffungsprozess der Songs eingegangen und mit vielen Beteiligten von damals gesprochen.
Arte porträtiert in ihrer Doku-Reihe “Classic Albums” herausragende Musik-Alben. Dabei werden die Entstehungsgeschichten der Werke mit Hilfe von Archivmaterial und Interviews neu erzählt. Derzeit gibt es in der Arte-Mediathek fünf Dokumentation zu dem Thema: Amy Winehouses ‘Back to Black’, Carly Simons ‘No Secrets’, John Lennons ‘Plastic Ono Band’, ‘Rio’ von Duran Duran und ‘Nevermind’ von Nirvana. Vor allem letztere Doku ist ein Geschenk für Nirvana- und Grunge-Fans.
Am Anfang der Dokumentation von Regisseur Bob Smeaton geht es um den Beginn der Band in Aberdeen, Washington. Die Kleinstadt im Nordwesten der USA ist die Geburtsstadt von Kurt Kobain und Krist Novoselic. Sie liegt an einer Meereszunge des Pazifiks und etwa zwei Stunden von Seattle entfernt. Diese ist die größte Stadt in Washington und gilt als bedeutend für die Alt-Rock- und Grunge-Bewegung. Dazu ist Seattle der Ort, an dem Alice in Chains, Foo Fighters, Pearl Jam und Nirvana gegründet wurden.
Spannende Einblicke gibt Butch Vig (Produzent), der im Studio sitzt und am Mixer die einzelnen Tonspuren von ‘In Bloom’ abspielt. Dabei erzählt er, wie die Komposition seine endgültige Form fand. Zu Wort kommen hier auch Dave Grohl, der Nirvana-Biograph Charles R. Cross und Krist Novoselic. Letzterer erklärte die Hintergründe des strategischen Instrumente-Zerstörens der Band.
“Das Zertrümmern des Equipments war im Grunde ein Trick, damit wir nach 45 oder 50 Minuten von der Bühne gehen konnten. Es war egal ob wir gut oder schrecklich gespielt haben. Du zertrümmerst dein Equipment, und es ist ein toller Abgang.”
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Anschließend wird über Lithium gesprochen und aufgezeigt, wie es die Band geschafft hat Pop-Elemente und eingängige Melodien einzubauen, ohne dabei die Härte des Rocks zu verlieren.
Entstehung von ‘Smells Like Teen Spirit’
Zum Song ‘Something in the Way’ sagte Vig, dass es der schwerste Titel des Albums war. Trotz des ruhigen Stils strotzt der Song, bei dem es um emotionale Taubheit geht, nur so vor Kraft. Danach wird über den Hit ‘Smells Like Teen Spirit’ mit Ausschnitten des ersten Live-Auftritts gesprochen. Dabei erzählt Produzent Vig, wie das Gitarrensolo eine Kopie der Gesangsmelodie ist. Beim Gesang nahm sich Cobain nicht zurück. “Er singt sich praktisch die Stimmbänder aus der Kehle”, beschreibt er Kurts Hingabe.
Danach kommt auch der Musikvideo-Regisseur Sam Bayer zu Wort: “Nirvana stellten mich an, weil ich so schlecht war, dass es schon wieder punkig und cool war.” Demnach wollten sie damit sicherstellen, dass das Video nicht zu gepflegt und kommerziell aussieht.
Zu dem Dokumentarfilm schreibt Arte: “Nur wenige hätten gedacht, dass Nirvana 1991 auf Platz eins der US-Billboard-Albumcharts stehen würden. ‘Nevermind’ löste nicht nur Michael Jackson an der Spitze ab, sondern schaffte, was der Punkrock-Bewegung 14 Jahre zuvor nicht gelungen war: Das Album und die Songs von Kurt Cobain veränderten das Musikgeschäft von innen heraus – ohne Kompromisse und medialen Overkill.”
Die Dokumentation wird bis zum 30. September 2024 in der ARTE-Mediathek bzw. auf YouTube verfügbar sein.
