Das Fuzz wird von Gitarristen geliebt und gehasst, doch ganz egal, wie man zu diesem sehr eigenen Sound stehen mag: Es ist zweifelsohne ein integraler Bestandteil der Rockgeschichte und dabei sogar die erste Gattung von Verzerrerpedalen, die für Saiteninstrumentalisten erhältlich war. Seinen Anfang nahm das Fuzz bereits in den 60er-Jahren und prägte die Musiklandschaft bis zum Ende der 70er-Jahre.
Nachdem der Sound in der hochpolierten Klangästhetik der 80er-Jahre etwas an Bedeutung verloren hatte, kam mit dem Grunge Anfang der 90er und nicht zuletzt mit dem Stoner-Rock seine Renaissance, die bis heute anhält. Wir wollen uns auf Spurensuche begeben und uns die ersten Fuzz-Effekte der Rockgeschichte anschauen.
Vorgeschichte
Wollten Gitarristen in den späten 50er- oder frühen 60er-Jahren an verzerrte Sounds kommen, waren die Optionen begrenzt. Allerdings galt das auch für den Bedarf, denn frühe Rockmusik kam mit Cleansounds, gewürzt mit ordentlich Federhall blendend aus. In den Anfängen der Rock- und Popgeschichte befruchteten sich jedoch häufig stilistische Weiterentwicklung und technische Neuerungen gegenseitig, wobei Letztere nicht selten auf besondere Gegebenheiten oder Zufälle zurückzuführen waren. Einem dieser Umstände ist die Entstehung des Fuzz zu verdanken und dazu reisen wir nach Nashville in das Jahr 1960. Marty Robbins ist gerade damit beschäftigt, mit seinem Gitarristen Grady Martin den Song “Don’t worry” aufzunehmen. Da Grady Martin auch einen 6-saitigen Bass spielte, kam ihm für das Recording auch der Job des Tieftöners zu. Bei der Aufnahme fiel jedoch ein extrem verzerrter und zerstörter Sound auf, der auf einen defekten Mischpultkanal zurückzuführen war. Trotz des Widerspruchs von Grady entschied der Produzent, den Track genauso zu behalten wie er war und Marty Robbins zeigte sich von dem Sound sogar so angetan, dass er nur ein Jahr später mit “The Fuzz” einen weiteren Song aufnahm, in dem besagter Sound fest eingeplant war. Ironischerweise zählt der Gitarrist Grady Martin damit quasi wider Willen zu den Entdeckern des Fuzz.
Die Kunde vom neuen Klang machte in der Musikszene die Runde und schon bald wurde an Lösungen gearbeitet, die diesen neuen Fuzz-Sound generierten, ohne dafür die Konsole ruinieren zu müssen. Die Idee für ein Gitarrenpedal war geboren, die schließlich im Gibson Maestro Fuzz FZ-1 mündete, das z. B. auf “I can’t get no Satisfaction” zu hören ist. Und genau hier soll unsere Geschichte beginnen.
Zum technischen Aspekt und auch zur Abgrenzung von Overdrive und Distortionpedalen hier einige Erläuterungen:
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Verzerrung entsteht durch Clipping, ein Zustand, der dann eintritt, wenn die Amplitude des Audiosignals die maximale Spannungskapazität des Systems überschreitet und dann oben und unten beschnitten wird, was auf verschiedene Arten realisiert werden kann. Betrachtet man die Kurvenverläufe der drei Zerr-Gattungen im Vergleich, dann erkennt man, dass zum Beispiel beim Overdrive die Wellenform weitestgehend rund bleibt, aber oben sanft beschnitten wird, weshalb man vom sogenannten “Soft Clipping” spricht. Distortionpedale hingegen zeigen immer noch rundliche wellen-artige Kurvenverläufe, hier wird oben und unten allerdings deutlich aggressiver und härter beschnitten, was man auch als Hard Clipping bezeichnet.
Beim Fuzz wird nun so hart verstärkt und dann abgeschnitten, dass die Wellenform nahezu quadratisch erscheint und der Sound wesentlich “zerstörter” wirkt.
Fuzz-Pedale nutzen zur Verstärkung des Signals Transistoren statt Operationsverstärkern. Diese sind grundsätzlich etwas “Lo-Fi-iger” und fügen dem Signal mehr harmonische Inhalte hinzu, sobald sie mit der Verstärkung beginnen. Die Bauform des Transistors hat dabei natürlich ebenfalls Einfluss auf den Fuzz-Ton und im Allgemeinen finden Germanium- (Ge) und Silizium- (Si) Transistoren Verwendung, wobei in jüngster Zeit vor allem Letztere zum Einsatz kamen. Grob vereinfacht lässt sich sagen, dass Germaniumtransistoren einen wärmeren und glatteren Sound generieren, der etwas anschlagsempfindlicher ist und das Pedal einen Hauch verstärkerähnlicher wirken lässt. Siliziumtransistoren hingegen erzeugen einen helleren, aggressiveren Klang, der sich sehr gut im Mix durchbeißt und auch mehr Gain bereitstellen kann.
Aber dem chemischen Element Germanium haften einige Probleme an, denn einerseits ist es, verglichen mit Silizium, ziemlich selten, und andererseits unbeständiger. Das zeigt sich in einer gewissen Streuung, was eine hohe Selektionszeit von Herstellerseite nach sich zieht. Hinzu kommt auch eine stärkere Temperaturempfindlichkeit, sodass sich Transistoren untereinander und auch in Abhängigkeit von der Temperatur klanglich stark unterscheiden können. Die Umstellung auf Silizium bereits in den 60ern ist demnach nicht zuletzt auf den Umstand zurückzuführen, dass Germanium, launisch, temperamentvoll und nur schwer konsistent verfügbar ist.
Die Frage, ob es denn im Fuzz nun besser Germanium oder Silizium sein soll, ist in Foren ein ähnliches Trigger-Thema wie die True-Bypass-Frage. Deshalb sei an dieser Stelle gesagt, dass sowohl Jimi Hendrix als auch David Gilmour beide Transistorbauweisen einsetzten, dabei ganz toll klangen und man letztendlich über Geschmacksfragen ohnehin nicht diskutieren muss.
Der Germanium vs. Silizium-Problematik ist es auch geschuldet, dass unser Vergleichstest mit einer Prise Salz genossen werden muss. Viele der alten Fuzz-Pedale sind nicht mehr erhältlich oder erzielen Rekordpreise auf dem Gebrauchtmarkt. Auch wenn es von jedem erdenklichen Overdrive-Pedal -zig Replikas und Klone gibt, stellt sich diese Aufgabe bei Vintage-Fuzz-Effekten völlig anders dar. Das funktionsgerechte Nachbauen der Urmodelle erfordert, wenn man die originalen Germanium-Transistoren nicht mehr auftun kann, sehr viel Fachwissen über deren Eigenheiten. Die in den alten Schaltkreisen gut funktionierenden Typen sind fast alle aufgebraucht und bei den möglichen Ersatztypen können Probleme entstehen, den Sperrstrom unter Kontrolle zu bekommen. Nichtsdestotrotz machen sich findige Pedalschmieden unermüdlich daran, die Klassiker wiederzubeleben. Ein Grund, in diesem Artikel die allerersten Fuzz-Effektgeräte der Geschichte zu beackern und, falls die Originale nicht mehr produziert werden, Alternativen und Annäherungen vorzustellen, die immer noch erhältlich sind.
Gibson Maestro FZ-1 Fuzz (1962)
Das Gibson Maestro FZ-1 Fuzz-Tone gilt als das erste Gerät seiner Art und wurde 1962 vorgestellt, entwickelt von Aufnahmeingenieur Glenn Snoddy und Ingenieur Revis V. Hobbs. Der Maestro FZ-1 arbeitete mit einer Drei-Germanium-Transistorschaltung, die von zwei 1,5-Volt-Batterien gespeist wurde. Große Popularität erreichte das Pedal 1965, als Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards den Maestro bei “Satisfaction” quasi als Platzhalter einsetzte, um eine Horn-Section zu imitieren. In den 1990er-Jahren legte Gibson das FZ-1A als Reissue neu auf, nahm es allerdings später wieder aus der Produktion.
Berühmte User sind/waren: Keith Richards, Jimi Hendrix (vor seinem Fuzz Face), Beatles…
Alternativen: Serienmäßige Alternativen oder Nachbauten sind dünn gesät, was einerseits der oben erwähnten Germanium-Problematik geschuldet ist, aber auch, weil Fuzz-Pedale wie das Fuzz Face oder der Tone Bender nach den 60er-Jahren wesentlich beliebter waren.
Einige Firmen wagten sich an die besagte Schaltung, allerdings mit Siliziumtransistoren, und die Ergebnisse sind zum Beispiel das Basic Sound Gnarly Fuzz, das Bigfoot FX Spaghetti-Western Fuzz, oder zu einem sehr günstigen Preis der “Satisfaction” von Electro Harmonix, der auch Gegenstand dieses Vergleichs wird:
- Review: n/a
Sola Sound Tone Bender (1965)
Mitte 1965 entwickelte der Techniker Gary Hurst mit dem Tone Bender eine Drei-Transistor-Fuzz-Variante, die er auf Basis des Maestro FZ-1 designte. Verkauft wurde das Pedal zunächst nur auf Kundenwunsch von Gary direkt und später über den “Macari Brothers’ Musical Exchange” Shop, einen Musikladen in der Londoner Denmark Street, zu dem auch die Marke Sola Sound gehörte.
Das Pedal hatte einen bedeutenden Einfluss auf die englische Musikszene und verbreitete sich aufgrund der “British Invasion” bald international und vor allem in Amerika. Frühe Versionen erschienen noch im Holzgehäuse, später im Stahl-Outfit. Ab 1966 gab es Produktvariationen wie den Mk1.5, eine Zweitransistorvariante, auf der das spätere Fuzz Face basiert, und den MkII, der wieder drei Mullard OC75 Transistoren verwendete. Ab 1970 erschienen die Versionen MKIII und MKIV, die über Tonregler verfügten und in abweichenden Gehäusen steckten.
Berühmte User des Tone Benders sind/waren: Led Zeppelin, Jeff Beck, The Beatles, Mick Ronson (David Bowie), My Bloody Valentine oder Pete Townshend
Alternativen: Aufgrund der Popularität des Tone Benders ist hier die Auswahl der Replikas schon etwas größer, die jedoch stellenweise Siliziumtransistoren verwenden. Nennenswert wären hier der Boss TB-2w oder der Lovepedal Bone Tender sowie der Catalinbread Katzenkönig, der den Sound einer ProCo Rat mit dem Tone Bender vereint. Leicht erhältliche Versionen sind der JHS Bender, der allerdings mit Silizium-Transistoren bestückt ist und der BSM FuzzBender, der den Fuzz Face- und ToneBender-Sound schaltbar macht, selektierte Germanium-Transistoren verbaut und auch Gegenstand des Vergleichs ist.
BSM FuzzBender (Ge-Transistoren)
- Link: BSM FuzzBender Fuzz Machine
- Review: BSM FUZZ MODEL FUZZBENDER Test
- Preis: auf Anfrage
Dalla Arbiter Fuzz Face (1966)
1966 kam der britische Unternehmer Ivor Arbiter, Gründer von Arbiter Electronics und Designer des Beatles-Logos auf die Idee, ebenfalls auf den Fuzz-Hype aufzuspringen, der gerade Fahrt aufnahm. Dabei wollte Ivor nicht nur einfach ein gebräuchliches Modell im Standardgehäuse bauen, sondern entschied sich in puncto Design zu einem gewagten Schritt: Das Pedal sollte rund sein! Doch damit nicht genug, denn die beiden Potis, der Fußschalter samt gummierter Platte und das Logo markierten ein Gesicht auf der Pedaloberfläche, womit der Name “Fuzz Face” geboren war.
Prinzipiell ließ man sich hier von einer frühen Variante des Tone Bender MK1.5 mit zwei Transistoren inspirieren, allerdings sorgte man für ein volleres Low-End und passte den Bias-Punkt so an, dass die Transistoren weniger anfällig für Temperaturänderungen wurden. Der große Wurf gelang jedoch, als Jimi Hendrix 1966 nach London kam und das Pedal als treuen Wegbegleiter seiner kompletten Karriere entdeckte, wodurch das Fuzz Face wohl zu den bekanntesten Pedalen seiner Gattung zählt. Frühe Versionen waren mit Germanium-Transistoren bestückt, während spätere Auslegungen auf Silizium setzten. Selbst bei den Promis lässt sich keine klare Präferenz für eine Bauweise ausmachen und ich kenne viele User, die zumindest beim Fuzz Face sogar die Si-Version der Ge-Variante vorziehen. Mittlerweile wird das Pedal über Dunlop vertreiben und ist in -zig Ausführungen von Ge- über Si-Bauweise, diverse Signature-Modelle und sogar als Minipedal erhältlich.
Berühmte User sind/waren: Jimi Hendrix, Jack White, Eric Clapton, David Gilmour, und Eric Johnson
Alternativen: Da die neu aufgelegten Originale in großer Auswahl erhältlich sind, bedarf es keiner Masse an Alternativen. Dennoch sind einige Varianten erwähnenswert, wie z. B. das JHS Smiley, das MXR Classic 108 Fuzz und der Analogman Sun Face NKT275. Für den Vergleich kam ein Dallas-Arbiter Reissue Fuzz Face mit Si-Transistoren zum Einsatz.
- Review: n/a
Honey Super Fuzz (1968)
Die Schaltung des Super Fuzz wurde Ende der 1960er-Jahre von der japanischen Firma Honey entwickelt, die sich aus ehemaligen Ingenieuren der „Teisco”-Company zusammensetzte und das Fuzz zunächst in Form eines Multieffekts namens Honey Psychedelic Machine vertrieb. Später wurde Honey von Shin-Ei übernommen, den Erfindern des Uni-Vibes, die den Effekt separat produzierten und die Lizenzen an internationale Firmen vergaben, wie z.B. Unicord, die das Pedal in die USA importierten und unter der Tochterfirma Univox verkaufte.
1968 releaste Univox das Pedal schließlich als Honey “Baby Crying” Super Fuzz und steckte es in ein graues Gehäuse, wie es auch bei den Shin-Ei-Versionen der Fall war. Das Super Fuzz ist ein sogenanntes Oktav-Fuzz-Pedal mit zwei Germaniumdioden, das dem Signal eine höhere Oktave und eine dezent klingende untere Oktave hinzufügt . Die Regler sind „Balance“ (Lautstärke), „Expander“ (Fuzz-Gain), sowie ein zweistufiger „Tone“-Schalter, der die Mitten bei 1kHz scoopt, sodass ein sehr fetter und bassiger Ton entsteht.
Berühmte User sind/waren: Pete Townsend, The Black Keys, Smashing Pumpkins, Beastie Boys, und MudhoneyAlternativen: Alternativen sind der Fredric Effects Super Unpleasant Companion, der Wilson Effects Knuckle Dragger und für den kleinen Geldbeutel das Behringer SF300. Letzteres basiert auf dem nicht mehr erhältlichen Boss FZ-2, das sich vom Super Fuzz hat inspirieren lassen.
Für unseren Audiovergleich kam die JHS-Variante mit dem Namen “Supreme” zum Einsatz
- Affiliate-Link: JHS Pedals Supreme – Fuzz – (Produktseite auf thomann.de)
- Review: JHS Pedals Legends of Fuzz Serie Test
EHX Big Muff (1969)
Electro Harmonix wurde 1968 in New York von Mike Matthews gegründet, und nach dessen Pedal-Einstand mit dem “Linear Power Booster“ entstand 1969 die erste Variante des “Big Muff”, die aufgrund der Potianordnung auch “Triangle Version” genannt wird und in dieser Form bis 1972 hergestellt wurde. Dieses Pedal unterschied sich deutlich von seinen Artgenossen, da es mit mehr Gain sowie abgesenkten Mitten daherkam und wesentlich fetter im Grundsound war. Seit seiner Vorstellung ist das Pedal in zig Variationen gebaut worden, die Urfassung wurde 1973 vom aggressiveren Rams Head abgelöst und schließlich vom Red Black Muff, das dem aktuellen Look entspricht.
In den 80ern meldete Electro Harmonix Konkurs an und erst ab den 90ern erschienen die ersten neuen Big Muffs teilweise unter dem Namen Sovtek, Made in Russia. Diese hatten teilweise abenteuerlichen Looks in Holzschachteln, wie der Red Army Overdrive, oder auch ein komplett neues optisches Design wie der Civil War oder der Green bzw. Black Russian.
Berühmte User sind/waren: Carlos Santana, Robert Fripp, John Lennon, Steve Howe Smashing Pumpkins, Wilco, Sonic Youth, David Gilmour, Dinosaur Jr und Kurt Cobain
Alternativen: Auch hier sind neu aufgelegten Originale in großer Auswahl erhältlich, allerdings hat sich JHS mit dem Muffuletta, der gleich mehrere Big Muff-Generationen vereint, besonders hervorgetan. Auch der Crimson stellt eine JHS-eigene Auslegung des Red Army Overdrives dar. Das Jam Pedals Eureka lehnt sich am Muff-Sound an, gibt ihm jedoch einen eigenen Twist.
Für den Vergleich kam ein original EHX Big Muff PI, Made in USA aus den 2000ern zum Einsatz.
- Review (Nano): Electro-Harmonix Nano Big Muff Pi Test
Foxx Tone Machine 71-75
Die Foxx Tone Machine wurde 1971 vom damals 19-jährigen Steve Ridinger entwickelt und ist wahrscheinlich das Pedal mit dem funkigsten Look, denn das Fuzz ist in diversen Farben erhältlich und mit einem dicken, flaumigen Samt überzogen. Vor allem in den 70er-Jahren galt das Pedal mit dem charakteristischen Oktavfuzz-Sound als wegweisend für die Rockmusik und erfreute sich großer Beliebtheit. Das Pedal besitzt Regler für Volume, Sustain (Fuzz) und Tone sowie einen Schalter zum Aktivieren des Octave-Up-Effekts.
Berühmte User sind/waren: Billy Gibbons, Peter Frampton, Adrian Belew, Nine Inch Nails und Beck
Alternativen: Die Alternativen sind hier etwas dünner gesät, doch die MXR La Machine, die Geer Amps Super Hornet und die Warm Audio Foxxy Tone Box liefern einen tollen Job, wobei letztgenanntes Modell auch optisch dem Original sehr nahe kommt!
Für den Vergleich kam eine Warm Audio Foxxy Tone Box zum Einsatz.
- Review : Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz Test
Audiobeispiele
Zunächst hört ihr den Amp alleine:
a) Mid Setting-Single Coils
Den Anfang macht eine Stratocaster und der Amp bleibt clean.
b) Higher Fuzz Setting-Single Coils
Nun wird das Gain erhöht, ich bleibe aber bei der Strat.
c) Mid Setting-Humbucker
Erneut ein mittiges Setting, doch diesmal mit einer Les Paul und Humbuckern.
d) Higher Fuzz & Volume Setting-Single Coils
Es geht erneut zur Strat, doch diesmal erhöhe ich Gain und Output des Fuzz, sodass mein Amp stärker angekitzelt wird.
e) Praxisbeispiel-Single Coils
Zum Abschluss hört ihr die Pedale in der obigen Reihenfolge im Einsatz zu einem Playback. Sowohl die Akkorde als auch die Solophrasen stammen von einer Fender Stratocaster in der Stegposition:
Die Geschichte des Fuzz – Fazit
Natürlich kann es bei einer Gegenüberstellung so unterschiedlicher Pedale keinen wirklichen Gewinner geben, aber dennoch lassen sich jedem einzelnen ganz klare Charakteristiken und Einsatzbereiche zuordnen, die aber auch immer eine persönliche Wertung sind.
Sucht man einen etwas “fieseren”, nasalen Fuzztone, wie man ihn z. B. von typischen Spaghetti-Western-Soundtracks kennt, liegt man mit Maestro-artigen Modellen richtig. Die Generation von Bender und Fuzz Face klingt da schon etwas runder, wobei der Tone Bender mehr Höhenanteile hat, dadurch möglicherweise mit mehr Amps verträglich und in einem Mix leichter platzierbar ist. Das Fuzz Face wirkt etwas bedeckter und bietet daher gerade in Kombination mit Plexis, die ohnehin eine aggressivere Präsenz haben, ein tolles Match. Das Super Fuzz liegt für mich persönlich mehr auf der Tone-Bender-Seite, allerdings mit mehr Bässen, hohleren Mitten und natürlich den Oktav-Fuzz Anteilen, was das Pedal sehr voll und rund klingen lässt.
Der Big Muff und die Foxy Tone Box machen dagegen ein ganz eigenes Feld auf. Hier zeigt sich der Mitten-Scoop sehr charakteristisch, mit dem man im Mix sicherlich anders umgehen muss als mit den zuvor genannten Modellen. Auch die Zerrstruktur wirkt etwas ‘”singender” und voller, wobei gerade der Big Muff auch deutlich mehr Gain als andere Fuzzes hat. Der Mittenbereich der Foxy Tone Box ist etwas anders verortet als der des Big Muff, schielt aber auf eine ähnliche Wirkung, zu der sich noch die Oktavierung gesellt.
Wer sich mit dem richtigen Fuzz-Setup beschäftigen möchte, kann hier Anregungen vom geschätzten Kollegen Thomas Dill finden:
Eine Kollektion der bekanntesten Fuzzriffs findet ihr hier:
Der Boss OD-1 war 1977 eines der ersten echten Overdrive-Pedale und begründete eine bunte und vielfältige Zerrer-Dynastie, deren Geschichte wir hier erzählen.
Wie kombiniere ich Verzerrerpedale für einen bestimmten Sound? Unser kleiner Workshop zeigt die optimale Verbindung von Overdrive, Distortion, Fuzz und Booster.
Wir zeigen euch, welche Effektgeräte es gibt, wie man sie anschließt und was ihr dabei beachten müsst. Teil 1: Die Brot-und-Butter-Effekte Overdrive, Distortion, Fuzz, Modulation, Wah & Co. Jetzt reinschauen!
Bernd C. Meiser sagt:
#1 - 04.09.2023 um 10:55 Uhr
Moin Haiko, Sehr schöner technisch-historischer Abriss über die Fuzz-Pedale der seligen Zeit. Tolle soundfiles, die mehr als einen schnellen Eindruck vermitteln, was die Teile im Speziellen so akustisch leisten .... herzliche Grüße von der Analogfront, Bernd