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Die Holy Grail Guitar Show 2018 in Berlin

Bei der Holy Grail Guitar Show präsentierte sich zum vierten Mal die Welt des Gitarrenbaus im Berliner Estrel Hotel. Nachdem die Veranstaltung im letzten Jahre pausierte und die vergangenen Veranstaltungen jeweils im Herbst stattfanden, reisten dieses Jahr am 5. und 6. Mai 135 Hersteller aus über 30 Ländern an, um ihre Kreationen einem breiten Publikum vorzustellen. Dazu gab es zahlreiche Vorträge rund um die Themen des Gitarrenbaus, wobei ein Schwerpunkt der Arbeit von Gitarrenbauerinnen und Gitarristinnen galt. Wie in den Vorjahren unterstützten renommierte Spielerinnen und Spieler zahlreiche Hersteller mit akustischen Kostproben ihrer Kreationen auf kleinen Demo-Konzerten.

(Bild: © www.holygrailguitarshow.com)
(Bild: © www.holygrailguitarshow.com)

Ein Blick auf die Situation im internationalen Gitarrenbau

Michael Spalt, Präsident der European Guitarbuilders Association (EGB), die als Organisator der Holy Grail auftritt, sprach das Thema gleich direkt und ohne Umschweife im diesjährigen Vorwort des Holy Grail Guitar Show Magazins an: Ausgelöst durch den rapiden Aufstieg des Internets und der Digitalisierung sieht sich der Musikmarkt einem Wandel ausgesetzt, der auch einen entscheidenden Einfluss auf die Vermarktung und den Verkauf von Instrumenten hat. Aktuell befeuert von der Insolvenz Gibsons konnte man außerdem in letzter Zeit immer wieder lesen, dass besonders die E-Gitarre in aktuellen Musikproduktionen eine zunehmend kleinere Rolle spiele und damit als prägendes Instrument ausgedient habe.
Spalts Antwort auf die Frage, ob die E-Gitarre tot sei, lautet dennoch eindeutig nein.
Seiner Ansicht nach wurde die Gitarre über die Jahrzehnte mit vielen Moden und Geschmäckern konfrontiert und musste somit auch immer wieder Höhen und Tiefen durchleben.
Wirft man zudem einen Blick auf die internationale Szene von Gitarrenbauern, von denen einige auf der diesjährigen Holy Grail vertreten waren, sieht man so viele enthusiastische Akteure wie nie zuvor, die sowohl traditionelle Formen des Gitarrenbaus neu interpretieren als auch sehr eigene und spezielle Designs hervorbringen.
Erfreulicherweise werden dabei aktuell die Hälfte der gebauten Gitarren von Gitarristinnen gekauft, was für eine deutliche Veränderung in der traditionell von Männern dominierten Gitarrenwelt spricht.

Das Community Build Project

Angestoßen durch ein Symposium im letzten Jahr hatten sich drei Gruppen von Gitarrenbauern zusammengetan, um, passend zu diesem Thema, eine Akustikgitarre, eine E-Gitarre und einen Bass für junge Künstlerinnen zu bauen, mit dem Ziel, diese auf der diesjährigen Holy Grail vorzustellen.

Zusätzliche Hintergrundinfos zum Community Build Project kann man auf der Facebookseite und der Website der European Guitar Builders nachlesen:

Eine weitere Aktion im Rahmen des Community Build Projects war das sogenannte Youth Project der Gitarrenbauer Frank Deimel, Mete Kuzu und Nicolai Schorr, das sich zum Ziel gesetzt hatte, ein möglichst einfaches DIY-Kit zu entwerfen, das Kindern und Jugendlichen das Thema Gitarrenbau und Design näherbringen soll.

Fotostrecke: 2 Bilder Die drei Gitarren des Youth Projects

Die Local Wood Challenge

Auch in diesem Jahr spielte die Local Wood Challenge wieder eine große Rolle.
Ganz nach dem Motto “Find out what grows in your backyard and how to use it to make a great guitar” möchte die EGB ein Zeichen setzen und die Hersteller dazu animieren, Instrumente aus heimischen Hölzern zu bauen. So sollen bedrohte Holzarten geschützt und Verbraucher und Gitarrenbauer auf Alternativen aufmerksam gemacht werden.
Nach einem erfolgreichen Start der Local Wood Challenge vor zwei Jahren stellten sich erneut einige Gitarrenbauer der Herausforderung, Instrumente aus heimischen Hölzern zu fertigen.

Michael Spalt’s (Österreich) und Jacco Stuitje’s (Niederlande) Beitrag zur Local Wood Challenge.
Michael Spalt’s (Österreich) und Jacco Stuitje’s (Niederlande) Beitrag zur Local Wood Challenge.

Das EGB Historical Project: “The Kalamazoo Gals”

Der Vortrag von John Thomas im Rahmen des EGB Historical Projects nahm auf historische Weise Bezug auf die Rolle von Frauen im Gitarrenbau und setzte sich dabei mit den von Gibson während des zweiten Weltkriegs produzierten Gitarren in Kalamazoo, Michigan, auseinander. Die am Kopfplatten-Banner “Only a Gibson is good enough” erkennbaren Gitarren wurden aufgrund der zum Krieg eingezogenen Arbeiter hauptsächlich von Frauen gefertigt.
Der Geschichte dieser im Klang sehr geschätzten Instrumente widmete sich John Thomas in Recherchen, Gesprächen und einem Besuch der historischen Gibson Fabrik. In dem Buch “Kalamazoo Gals: A Story Of Extraordinary Women and Gibson’s “Banner” Guitars of WWII” können die Ergebnisse seiner Arbeit übrigens nachgelesen werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Korpus und …

Weitere Vorträge, Podiumsdiskussionen und zahlreiche Demokonzerte der Hersteller rundeten die Guitar Show ab

In den Podiumsdiskussionen zu den Themen “Women and Guitarmaking” und “Gear Talk: What do women want” stand die weibliche Rolle im Gitarrenbau und Gitarrenspiel ebenfalls im Vordergrund.
Aber auch zu anderen Themen gab es Vorträge und Diskussionsrunden. So widmete sich der finnische Gitarrenbauer Juha Ruokangas beispielsweise unter der Überschrift “How Much” den Themen Wert, Kosten und Kapitalrendite bei Boutique-Gitarren. Evan Gluck, seit vierzehn Jahren Betreiber des renommierten New York Guitar Repair Shops, gab wiederum einen Einblick in sein Wissen über Custom-Gitarren.
Parallel dazu fanden an beiden Tagen in zwei Räumen zahlreiche Demokonzerte statt, bei denen Musiker ganz unterschiedlicher Couleur die Instrumente der vertretenen Hersteller vorstellten.

Holy Grail Guitar Show 2018 – Ruokangas Guitars

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Holy Grail Guitar Show 2018 – Deimel Guitarworks

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Holy Grail Guitar Show 2018 – Diego Vila – Custom Guitars & Basses

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135 Hersteller präsentierten sich in zwei Ausstellungsräumen

Wie schon in den Vorjahren konnte der Besucher in zwei großen Räumen die Instrumente zahlreicher Hersteller begutachten und, dank schallisolierter Kabinen, auch in Ruhe anspielen. Diese Maßnahme sorgte für ein angenehmes Lautstärkeniveau auf der Messe, bei dem sich entspannt fachsimpeln ließ.
Dank der Initiative und dem Engagement der EGB präsentierte sich die Holy Grail auch in diesem Jahr als sehr lohnenswertes Event für die Gitarrenszene, dem hoffentlich noch viele Weitere folgen werden.
Hier noch einige Impressionen zur diesjährigen Show.

Fotostrecke: 19 Bilder Deimel Guitarworks (Deutschland)
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(Bild: © www.holygrailguitarshow.com)

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