Neun Millisekunden. In der Welt des Internets gelten 9ms als sehr guter Wert, wenn es um die Zeitspanne zwischen dem Senden und dem anschließenden Empfangen eines Datenpaketes geht, auch bekannt als Latenz- oder Pingzeit. Mit einem Ping von 9ms kommt es kaum zu Aussetzern. Alles ist im Fluss. Ob Simon Popp und Flo König sich der Analogie bewusst waren, als sie ihr Duo „9ms“ tauften, bleibt zu vermuten. Ihr Debütalbum „Pleats“ zeigt jedenfalls, dass das Wechselspiel aus „Senden“ und „Empfangen“ zwischen den beiden Münchener Trommlern nicht nur wunderbar funktioniert, sondern schlichtweg das Konzept hinter ihrem Sound ist.
9ms – „Raul“:
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Mehr InformationenEine wesentliche Rolle bei der Umsetzung ihrer sphärisch-perkussiven Instrumentals spielt neben zwei Drumsets ein Fuhrpark an analoger Elektronik, wie Trigger, Effektgeräte, Magnetantennen oder auch Infrarotsensoren, mithilfe derer die beiden das Gespielte um eine weitere, dritte Klangebene ergänzen. Flo König, unter anderem als Drummer des Pop-Rappers CRO bekannt, sorgt bei „9ms“ vor allem für das rhythmische Fundament, wie im Interview mit dem Bayrischen Rundfunk deutlich wird. Sein Kollege Simon Popp, der, mitunter durch seine Band Fazer, viel Jazz-Background mitbringt, sei wiederum verstärkt für Texturen und Klangfarben zuständig.
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9ms – „Kii“:
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Mehr InformationenStilistisch könnte man die sieben Tracks auf „Pleats“ als meditative bis mystische Klangfahrten, mit Anleihen aus Jazz, Electronica und Weltmusik beschreiben. Mal trifft Jaki Liebezeit auf Steve Reich („Carla“), wobei die langsameren Momente der Platte mehr an Bohren & der Club of Gore oder gar Arvo Pärt erinnern („Kii“).
„Pleats“ ist am 26. Februar 2021 erschienen.
Mehr Infos unter: https://9msmusic.bandcamp.com