Der Reggae- und der Bossa Nova-Groove der ersten beiden Teile dieser Workshopreihe haben euch alle hoffentlich in die beste Sommerlaune versetzt! Um nun etwas Abwechslung rein zu bringen, möchte unser Produzent etwas ganz anderes ausprobieren und hat sich für Achtelrock (auch 8tel-Rock) entschieden.
Dafür müssen unsere Standardakkorde einmal mehr leicht modifiziert werden, denn in der Rock-Stilistik werden von den Harmonie-Instrumenten die Terzen der Akkorde allgemein eher weggelassen, um einen offeneren und etwas “böseren” Sound zu provozieren. Die Akkorde werden von den Gitarren gerne als sogenannte “Powerchords” gespielt, d.h. lediglich der Grundton und die Quint kommen im Gitarrenvoicing zum Einsatz. In der Akkordschreibweise drückt man das mit einer “5” hinter dem geschriebenen Akkord-Grundton aus.
Unsere Akkordprogression mit den Powerchords sieht – diesmal mit zweitaktigen Phrasen – so aus:
4/4 | C5 | C5 | A5 | A5 | F5 | F5 | D5 | G5 |
Für dich ausgesucht
Für eine stiltypische Rock-Basslinie verwende ich hauptsächlich den Grundton in einer permanent pulsierenden Achtelbewegung und Töne aus der C-Dur-Pentatonik für Übergänge und Fills. Da C-Dur unsere Grundtonart ist, passen diese Pentatoniktöne bzw. die Skalentöne der Tonika auch gut über alle anderen Akkorde aus dieser Reihe.
Um den Rockgroove richtig zum Rollen zu bringen, spiele ich die Achtelnoten sehr breit und genretypisch mit Plektrum, damit der Sound schön aggressiv und knackig rüberkommt.
Der Fingersatz ist wieder eine bunte Mischung aus dem engen (/1/2/4/) und dem weiten (/1/2/3/4/) System. Die Leersaiten nutze ich besonders, um einen reibungslosen Lagenwechsel zu realisieren. Beachte die Phrasierung mit den Slides in Takt 4 und 9 sowie den Slide im letzten Takt, ohne den Zielton erneut anzuspielen (daher der zusätzlich notierte Haltebogen vom Ton “D” zu “C”!).
Ein guter Rocksound darf natürlich gerne auch mal etwas angezerrt werden: Am Bass verwende ich allein den vorderen Pickup, damit es – wie bei einem coolen Precision-Basssound – ordentlich “rotzt”. Ein Bassboost um die 80 Hz, ein Mittenboost bei 500 Hz und eine leichte Höhenabsenkung bei ca. 5 kHz lassen den Sound im Mix druckvoll zur Geltung kommen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Grooven und Experimentieren!
Euer SAMY