Heute komme ich zu unserer zweiten Slapworkshop-Einheit, in der es um einen Daumengroove über die Akkorde unseres Produzenten im Stile von Marcus Miller geht. Miller ist einer der weltbesten Bassisten überhaupt, was sowohl seine musikalische Spielweise, als auch seine grandiose Technik angeht. Ein Reinhören in seine Arbeit lohnt sich auf jeden Fall!
Damit unsere Akkordfolge ein wenig jazziger klingt, habe ich sie wieder mit ein paar “upper structures” – das sind Spannungstöne oberhalb des Oktavbereichs – erweitert. In diesem Fall konkret mit der None, die innerhalb einer Skala dem Sekund-Intervall entspricht.
Die modifizierte Akkordprogression lautet somit:
| Cmaj7/9 | Am7/9 Fmaj7 | Dm7/9 | G7 |
In der Notation kommen wieder die für die Slaptechnik üblichen Zeichen vor, wie “T” für “Thumb” (Daumen), “P” für “Pluck” (Saite anreißen) und “HO” für “Hammer-On”.
Auf zwei besondere Gimmicks möchte ich noch aufmerksam machen: die 32tel-Deadnotes im Takt 4 spiele ich mit “T” und einem Hammer-On in der linken Hand, die 16tel-Abwärtsbewegung im Takt 5 abwechselnd mit “T” und “P”. Beide Licks darf man aber gerne auch mit der für Miller typischen Doublethumb-Technik spielen, d.h. der Slap-Daumen wird in einer Auf- und Abwärtsbewegung ähnlich wie ein Plektron eingesetzt.
Miller ist bekannt für seinen gescoopten Jazz Bass-Sound, daher spiele ich meinen Marleaux Votan XS 4-Saiter mit beiden Tonabnehmern aktiv sowie mit einem leichten Bass- und Höhenboost. Ein zusätzlicher Bassboost bei 125 Hz, Mittencut bei 1 kHz und Höhenboost bei 7 kHz macht den Sound schön funky. Noch etwas Reverb dazu – und schon man kommt schon ganz gut ran an den Miller-Sound.
Wer mit den 16tel-Offbeats noch Probleme hat, dem lege ich noch einmal die Rhythmikübung des Crash Kurses 5 (16tel-Fingerfunk) dieser Workshopreihe ans Herz!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Grooven und Experimentieren!
Euer SAMY