Praxis
Bei den Audiofiles habe ich bewusst auf Mix- und Mastering-Tools verzichtet, um euch den authentischen Klang zu demonstrieren, Bass- und Drumregler stehen auf 12 Uhr, die Gitarre ist in der Lautstärke vorgegeben.
Ich schließe die Gitarre an das Trio an und gehe vom Mixer-Output direkt in die Soundkarte meines Rechners, die Speakersimulation im Trio ist also aktiviert. Der Style “Rock” ist angewählt und ich achtele in Powerchords los. Der Groove und die Grundtöne meiner Akkorde werden sehr gut erkannt und eine adäquate Bassbegleitung wird erstellt. Der Ton ist zwar nicht unbedingt High End, kann aber durchaus mit einfacheren Drum-Plugins mithalten. Beim Einspielen im “Learn”-Modus sollte man auf eine genaue Spielweise achten, denn hier geht es nicht um das Performen, sondern darum, dem “Trio” eine klare Information zu geben.
Auch nachträglich lassen sich die Styles verändern. Hier steppe ich zu dem eingespielten Groove die diversen “Genres” durch – nicht wundern, wenn im Blues-Style die Achtel nicht ternär aufgefasst werden, das Trio erkennt meine geraden Achteln beim Einspielen. Der Style-Regler ermöglicht dann die triolische Achtelrhythmisierung, wenn gewünscht.
Man darf nicht vergessen, dass der Groove aufgrund der rhythmischen Information und der Genrevorgabe erkannt wird, Gedanken lesen kann das Trio nicht. So kann es passieren, dass man beim Einspielen einen anderen Groove im Kopf hat als das Trio im Chip. Allerdings lassen sich die verschiedenen Styles variieren und auch die Taktarten lassen sich nachträglich von 4/4 zu 3/4 oder umgekehrt verändern.
Nun spielt man über den entwickelten Rockgroove mit dem internen Gitarrensound oder schaltet sein komplettes Gitarrensetup davor.
Wenn ich die Part Buttons nutzen möchte, muss ich im Vorfeld drei verschieden Parts eingespielt haben. Ich habe das vorbereitet und zeige euch die Variationen, die durch das Wechseln der Parts entstehen. Den Einzähler habe ich aktiviert und jeder Songteil ist als 8-taktiges Pattern angedacht. Part 1 fungiert als Strophe, Part 2 als Chorus und Part 3 als Brigde, das Genre ist “Pop”:
Für dich ausgesucht
Hier noch ein weiteres Beispiel, diesmal eher balladesk und rhythmisch punktiert im Genre R&B. Laut Hersteller wird empfohlen, das Playback im Learn Mode mit einfacheren Akkordoptionen einzuspielen (maximal Septimen). Auch mit Synkopen weiß das Trio nicht wirklich umzugehen, offenbar findet hier die feinste rhythmische Quantisierung auf Viertelbasis statt. Wie ihr hört, werden die synkopierten Akkordwechsel zwar als solche erkannt, jedoch auf die 1 des Folgetaktes gesetzt. Was allerdings meiner Meinung nach für den Zweck dieses Pedals nicht allzu tragisch ist, denn trotzdem wird die Progression und der rhythmische Gedanke grob erfasst. Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei diesem Take einige Anläufe brauchte, um das Playback so zum Klingen zu bringen, wie ich es wollte. Manchmal wurde mir ein 3/4 Takt angeboten, manchmal war das Playback im Double Time Feel Hier heißt es auf jeden Fall: Nur die nötige Information in das Trio füttern, einfache Akkorde, einfache Rhythmen, so steht es zwar auch im Manual, aber einen Versuch war es wert.
Übrigens muss man sich hier nicht an kurze Songteile klammern, auch längere Passagen wie z.B. eine komplette Bluesform verkraftet das Trio.