Es gibt ja die verrücktesten DIY-Projekte. Nicht nur in der Tontechnik: Es gibt ja Leute, die opfern ihre Freizeit dafür, Raketen selbst zu basteln. Viele Monate Arbeit für einen kurzen Spaß. Naja, jedem das Seine.
Der hier im Video vorgestellte charmante Youtuber zeigt, wie man ein Mikrofon selbst bauen kann. Dafür gibt es ja unterschiedliche Ansätze, etwa, indem man mit Magnet, Alufolie und Übertrager ein Bändchenmikrofon selber herstellt. Kondensatormikrofone sind meist etwas komplizierter, weil die notwendige Elektronik doch etwas aufwändiger ist.
“Rulof Maker” entscheidet sich für das dynamische Prinzip. Interessant dabei, dass er im Wesentlichen eine ausgediente Festplatte für sein Vorhaben benutzt. Er macht sich zueigen, dass in klassischen Festplatten ein Kopfrechen über den Magnetplatten schwebt. Dieser wird mit Rückstellfedern so umgebaut, dass er bei Bewegung durch Schall wieder in die Ausgangsposition zurückgelangt. Das ist bei allen Systemen wichtig, bei Kondensator- und Tauschpulen wie bei Ribbons. Als Membran allerdings muss etwas anderes als eine Festplatte herhalten, hier ist es die Pappmembran eines ollen Lautsprechers, an dem noch die Schwingspule aufgeklebt ist – die aber nicht zum Einsatz kommt.
Das alles funktionert nicht nach dem Tauschpulenprinzip: Die Spannung wird induziert in den beiden Magneten, die an der Basis des Kopfrechens zu finden sind. Erst dort gibt es also ein Magnetfeld. Das erklärt auch, weshalb die Membran einfach aufgeklebt werden kann. Vielleicht wäre es auch möglich, statt der Membran eine einzelne Magnetscheibe aus der Festplatte zu benutzen, aber diese ist möglicherweise ein wenig zu schwer. Oder irgendetwas anderes, ein Blat von dem Baum vor dem Fenster oder weiß der Teufel was.
Über die technischen Daten ist nichts bekannt, aber wir unterstellen dem Mikrofon einen grottigen Frequenzgang, plumpe Detailauflösung und eine unterirdische Dynamik. Allerdings: Es funktioniert!
Und zum Glück baut der Youtuber hier nur ein Mikrofon, das kann man gerne nachmachen. Von Dingen wie USB-Charger für Glühbirnenfassungen sollte man dann sicherheitshalber doch lieber die Finger lassen… die beiden Stichworte lauten hier “240 Volt” und “Tod”.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Für dich ausgesucht
Einen DIY-Bausatz haben wir auch schon einmal ausprobiert und verglichen, hier könnt ihr das nachlesen. Wenn ihr lieber “fertige” Mikrofone braucht, dann schaut mal hier in unserem Testmarathon. Auch unter Tauschpulenmikros, Bändchen und Kleinmembranern haben wir viele Reviews, dazu Workshops und Features. Mit mehreren hundert Tests haben wir die größte Zahl Mikrofon-Reviews online – alles mit ausführlichen Texten, eigenen Fotos und aussagekräftigen Audios. Klickt euch durch!