Die DIY-Kit-Challenge vom Musikhaus Thomann geht bekanntlich im Jahr 2022 in die nächste Runde! Bei dem Wettbewerb geht es darum, mithilfe eines mit eines DIY-Kits von Thomann ein Instrument mit einem ganz eigenen Design zu kreieren. Zu gewinnen gibt es Gutescheine im Wert von 200,- Euro (3. Platz) bis 500,- Euro (1. Platz)! Auch die Schweizer Künstlerin Edel Murchie, über die wir in einem früheren Artikel berichteten, hat sich dieser Herausforderung gestellt. Und obwohl die #DIYKitChallenge22 noch bis zum 19. Juni 2022 laufen wird, ehe der oder die Gewinner:in ermittelt wird, möchten wir euch dieses tolle Selbstbauprojekt aus der Schweiz heute schon einmal vorstellen.
Für ihr Bassprojekt hat sich Edel Murchie eine Beschichtung mit Blattmetall ausgedacht – auch deshalb, weil man diese Arbeiten wetterunabhängig im Wohnzimmer ausführen kann. Hintergrund: Im Jahr 2021, dem zweiten der Corona-Pandemie, war Edel auf der Suche nach einer sinnvollen kreativen Beschäftigung, da es kaum noch Auftrittsmöglichkeiten für sie und ihre Band gab.
Daher begann die Schweizer Bassistin kurzerhand mit dem Pimpen von Instrumenten. Auf der Suche nach geeigneten Finish-Ideen stieß Edel auf ein Youtube-Video, in welchem die Technik der Beschichtung mit künstlichem Blattmetall und des Anoxidierens mittels einer Schwefelmutter demonstriert wurde.
Nach einigen erfolgreichen Versuchen (alle von ihr „aufgehübschten“ Instrumente hat Edel im Handumdrehen verkaufen können) wurde Edel Murchie auf die #DIYKitChallenge22 aufmerksam – und beschloss kurzerhand, hier ebenfalls einen kreativen Beitrag zu starten.
Das Ergebnis sowie einige Eindrücke in den umfangreichen Arbeitsprozess könnt ihr hier sehen. Vielleicht findet ihr auf diese Weise einige Anregungen für eigene Experimente. Mitmachen kann man noch bis zum 19.6.2022!
1/17 Bevor man ein derart schickes Ergebnis erhält, …
2/17 … ist natürlich ein gutes Stück Arbeit vonnöten. Aber beginnen wir doch von vorn!
3/17 Spannung und Vorfreude steigen: Das P-Bass-Kit wird ausgepackt und auf Vollständigkeit geprüft (Der Bausatz war natürlich vollständig!)
4/17 Als nächstes wird der Body abermals fein angeschliffen. Alle Teile, die nicht lackiert werden sollen, werden sauber abgeklebt: Elektronikfach, Halstasche …
5/17 Das Headstock-Design wird auf das Holz übertragen und mit der Stichsäge grob ausgesägt. Danach werden die Kurven nachgehobelt und alles grob bis fein geschliffen. Edel Murchie: „Was für ein Glück, wenn man einen gelernten Möbelschreiner mit Werkstatt als Schlagzeuger hat! 1000 Dank an Jan Moser, den besten Rhythm-Section-Partner, den man sich wünschen kann!“
6/17 Der zugeschnittene Headstock wird ebenfalls sauber abgeklebt und anschließend mit Blattmetall-Anlegemilch bestrichen. Dann folgen zwei Stunden Wartezeit, bis der Leim angetrocknet ist.
7/17 Auch der Body wird mit Anlegemilch bestrichen.
8/17 Nach zwei Stunden Wartezeit kann das Blattmetall sorgfältig aufgelegt und mit einem sehr feinen Pinsel auf der Anlagemilch festgestrichen werden. Sehr wichtig ist das Arbeiten mit feinen Gummihandschuhen – das Blattmetall bliebe ansonsten an den Händen kleben statt am Instrument!
9/17 Danach werden die Schritte 5 und 6 so lange wiederholt, bis man mit dem Resultat zufrieden ist.
10/17 Der Handstaubsauger ist Edel Murchies bester Freund, wenn sie mit Blattmetall arbeitet: „Wichtig ist, nach jeder Schicht die zahlreichen Fusselchen immer zuerst sauber wegzusaugen, bevor man die nächste Schicht Anlegemilch aufbringt. Die Fussel kleben sich sonst beim geringsten Windhauch auf dem bestrichenen Body fest.“
11/17 Diese Materialien benötigt man für einen Blattmetall-Bass: Neben den üblichen Kandidaten, wie Schleifpapier, Aceton zum Reinigen, diverse Polierpasten und Werkzeug für den Zusammenbau, werden künstliches Blattmetall (im vorliegenden Projekt silberfarbenes sowie anoxydiertes schwarzes Blattmetall für das Pickguard), Anlegemilch und Deco-Metall-Schutzlack (für eine Extraschicht vor dem eigentlichen Decklack), einen Leimpinsel zum Anbringen der Anlegemilch, einen extrem feinen Pinsel zum glatten Aufstreichen des Blattmetalls auf den Leim, sowie eine ausreichende Menge an Latex-Handschuhen benötigt. Die Handschuhe sollten immer sofort gewechselt werden, sobald sie verschmutzt sind. Edel Murchie hat ihren Bass mit „ColorTone Wipe-on Poly“ klarlackiert: „Wenn man Blattgold benutzt, verstärkt Schellack den schicken Goldglanz zusätzlich. Das Wipe-On Poly kann mit einem Lappen eingerieben werden, für Schellack benutze ich einen guten Leimpinsel – dieses Zeug klebt wie Kleister!“
12/17 Das fertige Ergebis kann sich sehen lassen – zum Schluss …
13/17 … gibt es noch ein paar …
14/17 … Impressionen vom fertiggestellten Harley Benton P-Bass-Bausatz.
15/17 Der mit Blattmetall überzogene Korpus …
16/17 … und Headstpck glitzern in der Sonne!
17/17 Der fertige Bass vor dem wunderschönen Pfäffikersee bei Zürich.
Auch wenn die Gewinner der #DIYKitChallenge22 natürlich noch lange nicht feststehen: Gratulieren kann man der Schweizer Künstlerin zu diesem außergewöhnlichen Instrument bereits heute. Und: Edel Murchie hat sigar einen wichtigen Tipp für Bassleute, die sich ebenfalls an einem Projekt dieser Art versuchen möchten: „Am wichtigsten bei Projekten mit Blattmetall-Imitat sind Geduld und Flexibilität. Jedes Blattmetall reagiert anders auf die unterschiedlichsten Materialien und Lacke, man muss hier sehr flexibel sein. Toller Nebeneffekt: Aus Fehlern können mitunter sehr tolle Sachen entstehen, auf die man selber gar nie gekommen wäre!“
Hier zwei Links zu den bassrelevanten Harley-Benton-Bausätzen:
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