Es gibt viele Arten, ein DJ-Set spannend aufzubauen. Eine davon, das Erzählen von Geschichten, gilt als die grundlegendste Form menschlicher Kommunikation durchaus auch für ein DJ-Set (hier gibt´s Tipps für das Playlisten-Management). Ganz gleich, ob du mit Traktor, Virtual DJ, Rekordbox, Serato (zum Feature: DJ Software mit Musik-Streaming) oder analogem DJ-Equipment auflegst, ob du EDM, Black Music, Downbeats, Lounge oder andere Musikstile (Techniken und Tipps für den Cross Genre Mix für DJs) spielst.
Geschichten können uns bewegen, rühren, zum Lachen bringen oder auch einfach nur gut unterhalten. Hast du jemals darüber nachgedacht, dir als DJ die Methoden eines guten Geschichtenerzählers anzueignen? Dazu müssten zunächst zwei grundlegende Fragen beantwortet werden:
1. Was macht aus einer Geschichte eine „gute Geschichte“?
2. Wieso können manche Leute so gut Geschichten erzählen?
In diesem Feature lernst du die Grundlagen des Storytelling kennen und auch, wie du diese Kunst auf dein DJ-Set überträgst. Mit Ausnahme vielleicht von Chartmusik oder Schlager spielt es eigentlich keine Rolle, welche Art von Musik du auflegst. Geschichten funktionieren völlig unabhängig von jeglichem Genre. Wir schauen uns konzeptionelle Ansätze an, die sich gut für Online-Podcast, -DJ-Sets oder Mixtapes eignen und beschäftigen uns mit der Dramaturgie für eine gelungene Geschichte auf dem Dancefloor. Beginnen wir mit den …
Grundlagen einer guten Geschichte – Emotionen
Sicher kennst du die folgenden Situationen. Jemand will dir eine Geschichte erzählen, findet jedoch den Faden nicht und verhaspelt sich. Oder die Geschichte fängt spannend und wird dann langweilig. Oder dein Gegenüber die Pointe vergessen. Das ist genau so, als würdest du einen spannenden Film anschauen, und kurz bevor die Geschichte ihren Höhepunkt erreicht, geht dein Fernseher kaputt. In beiden Fällen hat das Medium beziehungsweise der Erzähler versagt. Das heißt: Nicht nur deine Geschichte, sondern auch du hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Damit du deinen Hörern in Erinnerung bleibst, kannst du dir natürlich auch eine weiße Hasenmaske aufziehen oder um ein prominentes Beispiel zu wählen eine (Dead-) Mouse, aber vor allem solltest du ein paar wesentliche Punkte berücksichtigen:
Die wichtigsten Eigenschaften eines guten Storytellers
Du kennst dein Publikum und weißt genau, in welchem Rahmen du dich bewegst. Wenn du beispielsweise als Party-DJ auf einem runden Geburtstag gebucht wirst und die Gäste Rock Hits der 60er und 70er Jahre hören wollen, hat es nur wenig Sinn, mit einem experimentellen Elektronik-Set die Geschichte von Peter und dem Wolf erzählen zu wollen.
Du bist beim Auflegen wachsam und hast dein Publikum stets im Blick, um die Reaktionen zu beobachten. Nur so kannst du mitbekommen, ob die Crowd dir noch folgen kann und will. Vielleicht brauchen die Tänzer heute etwas länger, um sich lockerzumachen und der Musik hinzugeben. Dann dehnst du eben die Aufwärmphase noch etwas hinaus, bevor du zum ersten Höhepunkt des Abends kommst. In jedem Fall kannst du rechtzeitig reagieren und wenn nötig einen Kurswechsel vornehmen.
Du bist in jedem Fall gut vorbereitet und hast aber noch ausreichend Spielraum für Improvisation. Du weißt, wie die einzelnen Stücke in deinem Set wirken, welche Funktion sie haben und behältst deshalb zu jeder Zeit die Kontrolle.
Du machst deine Geschichten möglichst greifbar, indem du verschiedene Sinne ansprichst. Dazu kannst du auch deine eigene Stimme, Text und/oder Visual-FX zur Verstärkung einsetzen. Dazu später mehr.
Es kommt also nicht nur darauf an, wie gut deine Geschichte „eigentlich“ ist, sondern sie muss zudem auf dein Publikum sowie den Veranstaltungsort und -rahmen abgestimmt sein und passend vorgetragen werden. Nach welchen Kriterien du dein DJ-Set vorbereitest und welche Stücke du auswählst, hängt in erster Linie davon ab, in welchem Kontext du auflegst. Hinzu kommen natürlich noch dein eigener Geschmack, deine persönliche Motivation und die Erwartungen, die von außen an dich herangetragen werden. Egal ob du live spielst oder ein Mixtape oder Podcast erstellst – es ist wichtig, eine gute Atmosphäre zu erzeugen. Du musst deine Hörer mit auf die Reise zu nehmen, egal ob sie tanzen, an der Bar hocken oder zu Hause vorm Laptop sitzen.
Konzeptionelle Ansätze für Mixtapes, Podcasts und Co
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du an eine musikalische Reise für einen Podcast oder ein Mixtape herangehen kannst. Du könntest dir zum Beispiel die Frage stellen, ob die Musik tanzbar sein soll oder nicht. Damit hättest du schon einen ersten Ansatzpunkt dafür, in welchen Musikkategorien du deine Stücke auswählen musst. Ich persönlich bevorzuge es, diese Frage offen zu lasse, denn ich brauche eine gewisse künstlerische Freiheit, um mich ausdrücken zu können. Deshalb beginne ich mit einem Thema.
Für dich ausgesucht
Du brauchst ein Thema
Mit einem Thema schaffst du dir eine gute Grundlage für die Auswahl deiner Stücke. Dieser Rahmen muss dir natürlich entsprechen und – ganz wichtig – dich inspirieren. Am einfachsten ist es, mit einem Thema zu beginnen, was dir einen gewissen Spielraum lässt. „Freitags im Watergate“ wäre sicher ein eng gefasstes Szenario, wohingegen „Road Trip USA“ wohl mehr Spielräume zulässt. Falls es dir schwerfällt, so ganz spontan eine Idee aus dem Ärmel zu schütteln, kann es hilfreich sein, dir zunächst einige Lieder anzuhören, in denen eine Geschichte erzählt wird. Gerade im Rock – und Popbereich gibt es zahlreiche Beispiele. Auch Songtitel können eine Inspirationshilfe sein: Lost in the Discotheque, Crazy World, Candle in the wind, Hotel California usw. Mit der Wahl eines Themas generierst du in erster Linie eine Atmosphäre und dann wählst du Stücke aus, die dich und später auch deine Hörer mit eben dieser verbinden. Nachstehend findet ihr ein Track-Listing nebst Kommentar und Link zu einem Mix von mir, bei dem ich als Motto: “Window Seat” gewählt habe. Die Idee war, ich sitze auf einem Fensterplatz im Bus oder Zug, schreibe etwas, bin aber abgelenkt und schaue immer wieder Gedankenverloren aus dem Fenster, bis ich abdrifte und mich in Träumen verliere. Zwei weitere Links führen zu einem Halloween-Podcast und einer Musiktherapie für Schlaflose.
https://soundcloud.com/manou/window-seat-dj-mix.
https://soundcloud.com/manou/halloween-special-1
http://www.mixcloud.com/manuelakrause/music-therapy-vol-3/
Die Auswahl eines Themas ist die einfachste Methode des Geschichtenerzählens beim Auflegen, da du dich nicht in einem engen Korsett bewegst und auch keine „strikten Vorgaben“, sondern jede Menge Interpretationsspielraum hast, um dich auszutoben. Ich lege sehr gern auf diese Art und Weise auf. Durch den von mir selbst gesteckten Rahmen finde ich immer wieder Musikstücke in meiner Library, die mir sonst für einen Mix vermutlich niemals in den Sinn gekommen wären.
Der Einsatz von Stimme
Ein sehr gutes „Werkzeug“ ist die menschliche Stimme – das muss nicht zwangsläufig die eigene sein, sondern du kannst auch – unter Beachtung der jeweiligen Copyright-Bestimmungen versteht sich – Stimmen aus Filmen oder Musik einsetzen oder Stücke mit gesprochenen Worten auswählen, die zu deinem Thema passen. Gerade als Intro für ein Set lässt sich damit schön arbeiten, aber auch zwischendurch können die richtigen Stimmen für die nötige Spannung sorgen. Hierzu findest du ein Beispiel in meinem folgenden Mix, und zwar wenn du ab 21.55 reinhörst. Dieser Übergang mit der Stimme von Laurie Anderson vom „Album Big Science“ über Alva Noto und Ryuichi Sakamoto „By this river“ wäre auch ein spannender Anfang für ein DJ-Set.
Die nächste naheliegende Methode ist es, selbst Phrasen oder Texte einzusprechen, die deine Story oder dein Thema unterstützen. Das kann zum Beispiel eine Beschreibung einer Situation am Anfang des Sets sein, um die Hörer in das Geschehen zu führen. Hier sind zwei Hörbeispiele für Intros, die ich selbst geschrieben, gesprochen und produziert habe. „Hotel Aqua“ war eine Reihe von DJ-Sets, die ich vor einigen Jahren für das „Ocean Club Radio“ von Gudrun Gut und Thomas Fehlmann produziert habe. Das Konzept „Ein Hotel unter dem Meer mit Blick auf das Treiben im Ozean“ passte ausgezeichnet zum Radioformat und hat mir als DJ großen Spielraum gelassen, dieses musikalisch zu interpretieren. Mein gesprochener Text richtet sich unmittelbar an den einzelnen Hörer und holt ihn hinein in das Hotel mit der ungewöhnlichen Aussicht.
Das zweite Beispiel war ein Intro mit gesprochenem Wort, das noch aus meinen „8-Bit-Zeiten“ stammt. Damit habe ich Live Shows, DJ-Sets und Podcasts erstellt. Die Idee dahinter war die schon oft interpretierte Zukunftsvision, in der der Mensch durch die Maschine ersetzt wurde. Das sind lediglich Beispiele, damit du eine Vorstellung bekommst, in welche Richtung du denken und experimentieren kannst. Falls du noch nicht so erfahren im Umgang mit der Stimme bist, keine Sorge. Dies lässt sich alles durch Üben erlernen. Du brauchst bloß ein Mikrofon und eine Audioproduktions-Software, mit der du aufnehmen kannst, wie das kostenlose Audacity oder die freie Version von WavePad.
Falls du im Besitz eines iPhones oder iPads bist, da gibt es natürlich auch zahlreiche Apps zum Aufnehmen und Bearbeiten deiner Stimme. Der kostenlose Hokusai Audio Editor von Wooji Juice Ltd funktioniert im Prinzip wie Audacity und ist sehr leicht zu bedienen. Android-User können stattdessen den oben erwähnten Wave Pad Free Audio Editor von NHC auch als kostenlose App installieren. Falls Du jetzt mit dem Einwand kommst, dass es gar nicht an der technischen Umsetzung hapert, sondern an deiner Stimme, dann kannst du immer noch jemand aus deinem Freundeskreis fragen, ob er oder sie, dir ein paar Sätze einspricht. Frag am Besten eine Person mit einer Stimme, die dich im wahrsten Sinne des Wortes „anspricht“. Im Zuge der Equipment-Miniaturisierung und Mobilität ist es heutzutage im Übrigen gar nicht mehr unbedingt nötig, allein im stillen Kämmerlein zu sitzen. Lass dich doch mal Outdoor, zum Beispiel im Hafen, inspirieren.
Text
Bei einem Podcast oder einem Mixtape von deinem Set hast du zudem (oder stattdessen) auch die Möglichkeit, ein paar Zeilen vorweg als Einleitung zu deinem Set zu schreiben. „Herzlich willkommen im Hotel Aqua, das erste Hotel mit echtem Meeresblick. Sie befinden sich mehr als 300 Meter unter der Meeresoberfläche. Ihr Zimmer ist mit einem beheizbaren Wasserbett ausgestattet. Nehmen Sie Platz, entspannen Sie sich und genießen Sie den Ausblick. Von Ihrem Fenster aus können sie das bunte Treiben im Ozean beobachten. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt!“
Das ist der Text, meiner oben genannten Hotel Aqua Einleitung. Auch das geschriebene Wort kann in die Geschichte hineinführen. Wenn du dir jetzt jedoch zum Vergleich das kurze Hörbeispiel anhörst, wirst du feststellen, dass dieses wesentlich effektiver ist. Das gesprochene Wort in Kombination mit Sound und Tönen spricht uns unmittelbar auf der Ebene der Emotionen an. Der geschriebene Text wirkt wesentlich nüchterner. Das muss allerdings auch nicht immer so sein. Wenn du eine persönliche Message zu deinem Mix hast, die du mit anderen teilen möchtest, kann ein Text, wenn er von Herzen kommt und ganz ehrlich ist, auch eine Brücke zu deinen Hörern sein.
Geschichten auf dem Dancefloor – „Last Night the DJ saved my life“
Dieser Nr.1 Hit von Indeep aus dem Jahre 1982 ist ein guter Auftakt für unser nächstes und letztes Kapitel in diesem Feature, nämlich das Geschichtenerzählen in einem DJ-Set auf dem Dancefloor. Der Song wird aus der Sicht eines gelangweilten Mädchens erzählt, das sich von der guten Playlist eines Radio-DJs gerettet fühlt. Eine ziemlich gute Geschichte für ein Lied, weil sich viele Hörer damit identifizieren können. Sonst wäre es ja auch kein Chart-Erfolg geworden. Wenn Du dieses Thema als Motto für dein DJ-Set wählen würdest, könntest du auch wieder ganz lose daran gehen, wie wir es bei den vorherigen Mixen gesehen haben. Eine komplexere Variante wäre, sich zunächst einen Ablauf von Ereignissen oder eine Handlung, auch Plot genannt, auszudenken.
Plot und Intro
Dein Plot muss ja zu Beginn nicht sonderlich kompliziert und vertrackt sein. Eine ganz simple und kurze Handlung von „Last night the DJ saved my life“ könnte zum Beispiel so aussehen: „Eine Person ist zu Hause. Die Person ist gelangweilt. Sie dreht das Radio an und sucht einen Sender. Sie findet Musik, die in ihr die Lust zum Tanzen weckt. Die Person dreht das Radio lauter und tanzt durch das Zimmer und trifft die Entscheidung, auszugehen. Sie zieht sich an und macht sich fröhlich auf den Weg …“
Um deine Crowd gut durch eine Geschichte zu führen, musst du sie überhaupt erst einmal in die Geschichte „hineinziehen“. Gerade dein erster Track und/oder dein Intro spielen dabei eine wichtige Rolle. Es geht darum, Spannung aufzubauen und vor allem Neugier zu wecken. Nachstehend ein Beispiel eines gelungenen, emotionalen Intros (und DJ-Sets) von DJ D-Chai.
Ganz wichtig ist es auch, dass du dir vorher überlegst, wie lang dein Set in etwas sein soll. Dieses Wissen brauchst du, um eine Dramaturgie zu erstellen. Mit der Dramaturgie legst du einen Spannungsbogen fest und bestimmst, wann die einzelnen Ereignisse in deinem Mix stattfinden und ganz wichtig – wo der Höhepunkt liegt.
Im Falle unseres Plots brauchen wir als Opener zunächst ein Musikstück, was die Person und ihre Langeweile repräsentiert. Die Ereignisse, die du im Falle unseres Beispiels im Spannungsbogen verorten müsstest, sind der Moment, wo das Radio eingeschaltet wird, das Suchen und Finden eines Senders, das Tanzen im Zimmer, die Entscheidung auszugehen (Höhepunkt erreicht), das Umziehen, der Übergang vom Haus auf die Straße (Ausklang). Wenn du soweit bist und dir vorher überlegt hast, wie lang dein Set sein soll, dann weißt du auch, wie viel Musik du ungefähr brauchst und kannst dich an die Track-Selektion machen.
Zur Verstärkung der Präsentation deines DJ-Sets kannst du natürlich auch mit Visuals arbeiten. Entweder, du besprichst dein Konzept mit einem VJ, der dir dann die passenden Stimmungen in Videoform live zu deinem Mix liefert. Oder, falls du eine DJ-Software mit integrierter Videofunktion wie VirtualDJ, Cross oder Serato DJ mit Video-Plugin hast, du machst selbst aus deinem Storytelling-Set eine Audio-Video-Performance! Und falls nicht alles gleich am Anfang rund läuft, lass dich nicht ermutigen, denn: Übung macht den Meister. Viel Spaß beim Ausprobieren. Wir freuen uns, über eure Ideen zu diesem Thema und auf eure „Storyteller-Mixe“. Hierzu könnt ihr gern unsere Kommentarfunktion verwenden.
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Danny Who sagt:
#1 - 11.03.2014 um 04:48 Uhr
Sehr schöner Artikel. An solch dramaturgischen Fähigkeiten mangelt es vielen DJs.Wobei es mir weniger um Storys geht - das ist dann doch oft zu verkopft und zuviel beliebig reininterpretiert. Das ist häufig schwer nachvollziehbar.Aber ich sammle Tracks sehr aufwändig, die gemeinsam eine Stimmung/ein Thema transportieren und arrangiere diese minutiös zu einem möglichst sehr stimmigen Spannungsbogen und versuche sie ebenso kompakt zu mixen.Hörproben: Eine empfindsame Reise mit dem Plattenspieler durch den Winterhttps://soundcloud.com/dann...https://soundcloud.com/dann...https://soundcloud.com/dann...Viele Grüße
DJ Rewerb sagt:
#2 - 02.11.2014 um 00:40 Uhr
In den großen Clubs wie im Pacha auf Ibiza und dem Ministry Of Sound in London freue ich mich immer darauf, mir von den "großen" DJs dieser Welt eine Geschichte erzählen zu lassen.Dieser Aspekt des Auflegens geht sehr oft unter, wenn mich eine Horde Party-verrückter Jungs schon um 22:30 Uhr fragt, wann ich endlich Gas gebe. Meiner Ansicht nach, wird unsere Aufmerksamkeitsspanne durch ständige Sofort-Belohnungen immer kleiner. Damit verlieren wir die Fähigkeit längeren Geschichten zu folgen.Dabei nutzen unser Vorfahren vor 2.000 Jahren schon Geschichten, um ihr Wissen an nachfolgende Generationen weiter zu geben. Die Bibel, die Märchen der Gebrüder Grimm und Fabeln sind nur einige Beispiele.Die Geschichte vom "weißen Kaninchen" verwendete ich auch schon mal, um meine Musiktests auf der Tanzfläche zu beschreiben. Super, dass du mich wieder daran erinnert hast.Vielen Dank für den tollen Artikel,
DJ Rewerb
Manou sagt:
#3 - 10.11.2014 um 22:03 Uhr
Lieber Danny Who, lieber DJ Reverb,herzlichen Dank für Eurer Feedback !Es freut mich, dass mein Beitrag bei euch auf offene Ohren gestoßen ist =)Vielleicht gehört zur Kunst des Geschichtenerzählens ja auch noch die Fähigkeit oder besser gesagt Bereitschaft, Geschichten zu hören...Aus meiner Erfahrung gibt es verschiedene MusikhörerInnen. Die Expressiveren unter ihnen nutzen Sound vor allem, um sich selbst zu spüren und zu inszenieren. Der DJ liefert den jeweiligen Soundtrack dazu. Jeder Song liefert neue Impulse... Das ist völlig wertfrei zu verstehen. Die eher Introvertierten nutzen Musik, um auf innere Reisen zu gehen. Ich sage damit nicht, dass jemand nur das eine oder andere lebt. Ich glaube jedoch, die Bereitschaft wirklich ! hinzuhören ist größer, wenn wir still werden und mal in unserem Film anhalten. Aber vielleicht ist ja dann auch genau das der Film: "Ich sitze jetzt hier und hör mal, was der DJ zu erzählen hat ;) "Sehr schöne Klangreisen übrigens, die du da anbietest, Danny Who !Euch weiterhin viel Freude auf euren musikalischen Wegen =)Viele Grüße
Manou
pete fete sagt:
#4 - 24.04.2018 um 06:34 Uhr
Wunderschöne Metapher und hocheffektive Orientierungshilfe für den roten Faden/ Spannungbogen. Ich danke für die Erleuchtung.
Ludwig sagt:
#5 - 25.01.2023 um 12:33 Uhr
Klasse Artikel. Ist auch nach 9 Jahren immer noch gültig und auf den Punkt gebracht. DJ Reverb - leider auch nach 9 Jahren noch immer gültig.