Ob ihr Grundlagenwissen über DJ-Tools, Beatmatching, das Mixen oder Scratch-Techniken benötigt, ob ihr nach Partyspielen für die Hochzeit, Playlisten für den Wedding- und Working-DJ oder Tipps und Mapping-Tricks für Traktor sucht – Fachliteratur gibt es für sämtliche Berufszweige, also auch für den DJ. Wir haben die Spreu vom Weizen getrennt und liefern euch in diesem Feature pädagogisch wertvolle Sach- und Fachbücher über das Auflegen, vom kleinen Handbuch für die Hosentasche bis hin zu DJ-Standardwerken, die euch Schritt für Schritt sämtliche Grundlagen vermitteln. Das Thema „Auflegen als Beruf“ wird ebenso behandelt, wie „Welche Musik eignet sich für welche Party?“ Für die Nerds und Geeks unter euch haben wir die dreizehn Gebote – pardon, Kapitel der „Traktor Bible“ studiert. Los geht es nun mit einem zweckdienlichen Buch für einen kurzen Einsteiger-Crashkurs:
Details
Buchtipp Nr. 1: Marko Holtwick – Der Allround DJ: das Praxis-Handbuch
Edition Phatt Tunes, 2010, Taschenbuch, 151 Seiten, 16,90 €
Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Event- und Party-DJs, denn als solcher ist auch der umtriebige Autor Marko Holtwick seit mehr als 20 Jahren erfolgreich unterwegs. Er spielt als DJ Twix in angesagten Großraumdiskotheken und auf den größten Events in ganz Deutschland. In diesem Buch teilt er sein Wissen und seine Erfahrungen. Übersichtlich aufbereitet zeigt er in 11 Kapiteln und mit wenigen und sehr klaren Worten, worauf es seiner Meinung nach in diesem Beruf ankommt. Gleich zu Beginn wirst du mit 19 Fragen konfrontiert, die dir dabei helfen sollen herauszufinden, ob du die nötigen Voraussetzungen zum Allround-DJ mitbringst. Beispielsweise, ob du bereit bist, am Wochenende zu arbeiten, wenn Freunde und Familie ihre Freizeit genießen oder Musik zu spielen, die du persönlich nicht magst. Themen also, mit denen du garantiert in Berührung kommst, falls du dich für diese Art des Auflegens entscheidest. Deshalb ist Holtwicks Ansatz gut und die Fragen haben ihre Berechtigung. Je eher du sie dir stellst, umso besser. Eine Frage wie „Kannst du dich sauber rasieren und hast keinen schlechten Atem?“ löst zwar im ersten Moment Erheiterung aus, aber DJ Twix ist ein alter Hase und gibt zu jeder gestellten Frage eine dazugehörige Erklärung aus seinem Erfahrungsschatz preis. Im besagten Fall rät er: „In einem Club oder auf einer Zeltparty mag ein Dreitagebart ja noch akzeptabel sein, bei Hochzeiten oder Galaveranstaltungen ist er definitiv ein No-Go!“ (Anmerkung der Redaktion: Obwohl dies seit Conchita Wurst vielleicht mittlerweile etwas anders aussehen mag.)
Wenn du nach dem ersten Kapitel immer noch Allround-DJ werden möchtest, erfährst du im zweiten Teil des Buches alles, was du für einen professionellen Start wissen musst. Angefangen vom Businessplan über Gewerbescheine und Buchhaltung bis hin zu Versicherungen, liefert der Autor einen kurzen und sachdienlichen Überblick. Auch hier hat er wieder Fragen für dich vorbereitet, um dich aktiv ins Geschehen einzubeziehen. Spätestens jetzt wird klar: Dies ist ein Praxisbuch, um damit Kapitel für Kapitel zu arbeiten! Allerdings kannst du natürlich auch jederzeit gezielt unter bestimmten Punkten nachschlagen. Willst du etwas über das Equipment wissen: Kapitel 3. Hast du Fragen zum Markt oder zur Werbung? Dann wirst du im Kapitel 4 oder 5 fündig.
Das Herzstück dieses Buches ist jedoch Kapitel 7: die Musik. Marko Holtwick, der unter anderem schon als Support-DJ für Kool and the Gang oder Nena gearbeitet hat, erklärt zunächst einige grundsätzliche Regeln, die es zu beachten gilt, und er teilt sogar seine persönliche „Top 40 Zauberkiste“. Songs also, mit denen er aus Erfahrung jede Party rockt. Ferner gibt er nützliche Informationen bezüglich der Moderationen und verrät dir, wie du mit einfachen Partyspielchen, beispielsweise einem Kissenwalzer, die Stimmung auflockern kannst. Im vorletzten Kapitel hat der erfahrene Mann noch einige Kollegen aus der Branche interviewt und zum Abschluss gibt es eine ganze Reihe von nützlichen Adressen, Links und nicht zuletzt eine Vorlage für einen Mustervertrag. Ein unterhaltsames, nützliches und wirklich praktisches Buch von einem Mann, der sich auskennt. Geschrieben für alle, die seinem Weg folgen wollen.
Auch das folgende Buch stammt aus der Feder von Marko Holtwick. Er weiß aus Erfahrung, wie schwer der Anfang einer jeden DJ-Karriere ist, und möchte dem DJ-Newcomer mit diesem Buch eine ultimative Bedienungsanleitung beziehungsweise einen Werkzeugkoffer an die Hand geben. Verfasst in einem handlichen Format, das man schnell in die Tasche stecken kann.
Buchtipp Nr. 2: Marko Holtwick – Todsicher durch jede Party!
Books on Demand, 1. Auflage Juli 2010, Taschenbuch, 84 Seiten, 11,90 €
Dieses Buch beginnt mit einem Zitat von Paul Arden, dem ehemaligen Kreativ-Direktor einer der renommiertesten Werbeagenturen der Welt und einer Legende in der britischen Werbeszene: „Tu was der Kunde will, dann mach, was du willst.“ Es geht also in erster Linie um das Auflegen als Dienstleistung. Wie du das professionell machst, erklärt dir DJ Twix alias Marko Holtwick in einfachen Sätzen auf fünf Seiten mit sechs Headlines:
- Basics (Kurzform)
- Das Publikum lesen
- Dein Werkzeugkoffer (Repertoire)
- Die Notfall-Tasche
- Titelliste
- Kodex
Dann kommt der eigentliche Clou dieses Buches, denn der Autor liefert dir mögliche (musikalische) Partythemen und gleich die Track- bzw. Playlisten dazu. Stücke, die sich für Holtwick aus eigener Erfahrung bewährt haben. Los geht es mit „Man singt deutsch! – Schlager, Disco Fox und All Time Hits“ mit Musik für die Andrea Berg und Wolfgang Petry Fraktion, gefolgt von „Schlager Kult Hits“ – aber bitte mit Sahne, denn ein bisschen Spaß muss sein.
Danach wird es saisonal: die Schlager-Playlist für die Ballermann-Party, den Apres-Ski oder den Karneval mit vielen frivolen Songs zum Mitgröhlen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Auch NDW-Parties soll es ja immer wieder mal geben. Und falls du selbst eine veranstalten willst, hat DJ Twix auch zu diesem Thema die absoluten Dancefloor-Knaller für dich gelistet. Allerdings hat er Ideals „Blaue Augen“ und Nina Hagens „Heiss“ vergessen.
Auf die Pop/Rock-Playlist mit Grönemeyer, Westernhagen, Lindenberg und Co folgt Rock, Punk und Neue Deutsche Härte – alles aus Liebe, denn nur die Besten sterben jung. Aber das war noch lange nicht alles. Du merkst, ein Allround-DJ hat ein breites Spektrum zu bedienen und muss sich in sämtlichen Genres auskennen. Eine einfache Grundregel lautet, die besten Stücke aus den jeweiligen Gebieten zu spielen. Und falls du diese (noch) nicht alle kennst, wirst du in diesem Buch fündig, zumindest wenn es außerdem um folgende Genres geht:
Für dich ausgesucht
- Hip-Hop
- Reggae
- Dancehall
- Soul
- Volksmusik und Country
- 50er Rock ‘n’ Roll
- 60er-Party
- Dance & Disco Classics der 70er und 80er
- Italo oder Euro Disco
- Pop und Wave der 80er
- Charts der 80er und 90er
Natürlich dürfen auch die Hands Up und Trance Klassiker nicht fehlen oder die House Hits von 1990 – 2010, Black Music von MC Hammer bis Rhianna, Downbeat Summer Music, Upbeat Summer Dance, Latino Hits für die Ladies, 2000er All Time Hits, das Hardrock Halleluja mit den Rock Hits der 60er, 70er und 80er, Rock sowie Crossover und Alternative. Dazu gesellen sich Musiktipps für die Fans von kurzen Söckchen und Cowboy Hut, die Country Hits und zum Schluss die Playlist für Schmusekatzen und Tiger, Balladen Pop und Rock. Hello lässt grüßen. Auch eine Notfall-Zauberliste hat DJ Twix für dich parat.
Insgesamt findest du 1450 Songs in diesem Buch gelistet. Das sind fast 97 Stunden Musik, die du auflegen kannst und das Tolle daran ist: Man kann fast alle Lieder mitsingen. Mir bereitete allein schon das Lesen ein großes Vergnügen, weil ich die meisten Stücke sofort im Ohr hatte. (Okay, von den Ballermann Hits und Country mal abgesehen, denn das ist nicht meine Baustelle.) Ein cooles Buch, eine super Idee und auf jeden Fall sehr brauchbar.
Buchtipp Nr. 3: Maik Hader – Partyspiele: Selbst gesammelt aus über 10 Jahren DJ Erfahrung
Books on Demand, 1. Auflage 2009, Taschenbuch, 92 Seiten, 8,50 €
Zunächst zum Autor: Maik Hader (DJ Maik) ist Kinderzauberer und war lange Zeit als DJ beim Sound Power Disco Team aus Gütersloh in ganz Deutschland auf Hochzeiten, Geburtstagen, Weihnachtsfeiern, Firmenfesten etc. unterwegs. In seinem Büchlein befindet sich eine Auswahl der beliebtesten Spiele, dazu gibt es Anekdoten aus 10 Jahren mobiler Disco und viele Tipps und Tricks aus eigener Erfahrung. Es beginnt „hinter den Kulissen“, wo du das Sound Power Disco Team näher kennenlernst und einen Einblick in ihre Arbeit erhältst. Kern des Buches ist ein Sammelsurium kurioser Spielchen, mit denen Gäste auf Hochzeiten, Geburtstagen oder Ähnlichem bei Laune gehalten werden können.
Unterteilt nach Rubriken kannst du für das jeweilige Fest Tipps zur Dekoration, zu Geschenken, vermeintlich witzigen Texten, Mitmachliedern und eben die dazu passenden Spiele finden. Ich muss gestehen, dass das Buch für meinen Geschmack ziemlich holprig geschrieben und obendrein auch nicht frei von orthographischen Fehlern ist. Ich persönlich konnte auch mit dem Inhalt nichts anfangen, denn die meisten Spiele sind schlüpfrig mit zweideutigem Witz und meiner Meinung nach überhaupt nicht lustig. Nun gut, ich steh halt nicht auf Kasperletheater, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr verschieden und immerhin teilt auch DJ Maik hier seine Praxiserfahrungen. Ein Beispiel:
„Den folgenden Text kopieren und an die Gäste verteilen. Gesungen wird zur Melodie von „Marmor, Stein und Eisen bricht“: Mit 30 gab es ‘nen Kranz aus Stroh, dam dam, dam dam. In der Hose brannte es lichterloh, dam dam, dam dam. Rheuma, Zucker und auch Gicht – ja das wünschen wir dir nicht …
Also falls du tatsächlich derartige Anleitungen brauchst, um die Gäste einer Feier zum Lachen und Mitmachen zu bewegen – voila!
Buchtipp Nr. 4: Thomas Dirnhöfer – Basic DJing: Das Lernbuch für DJs. DJing.
Lehrbuch mit CD und DVD Modern Music School, 1. Auflage 2009, broschiert, 210 Seiten, 34.90 €
Dieses Praxisbuch mit den dazugehörigen Aufnahmen auf CD- und DVD-ROM richtet sich an angehende Club-DJs. Entstanden ist es aus der jahrelangen Praxiserfahrung von Lehrern der VibrA School of DJing, einer Schule für Fans von Musikrichtungen wie Electro, House, Minimal, Techno oder Hip-Hop. Basic DJing ist ein super Begleitbuch zum Unterricht, der mit angesagten DJs in coolen Locations stattfindet. Das Buch funktioniert aber auch unabhängig davon, ob du autodidaktisch und allein zu Hause oder in einer professionellen Schule lernst. Ähnlich wie bei den Unterrichtseinheiten sind die Lerninhalte als Baukastensystem aufgebaut und man kann aus einzelnen Modulen sein persönliches Lernprogramm mit vielen Übungen zusammenstellen. Es werden hier sämtliche Grundlagen für die gängigen Stile und Techniken vermittelt, die es in der Welt des Auflegens gibt. Neben Fachwissen steht jedoch vor allem das aktive Auflegen mit zahlreichen Praxisbeispielen im Vordergrund.
Basic DJing ist ein sehr detailliertes und übersichtliches Buch, mit dem das Lernen Freude macht – besonders in Kombination mit der beiliegenden Audio-CD und/oder der DVD. Wenn du mit einem normalen CD-Spieler arbeitest, kannst du die wichtigsten Tracks anhören und üben und solltest du CDJs einsetzen, kannst du die CD ebenfalls bestens nutzen. Auf der DVD findest du ein PDF zum Thema Harmonien, zwei kurze Video-Tutorials, neun MP3-Audios sowie eine Demo-Version von Ableton Live nebst einem Ableton Projekt für jedes Kapitel. Dadurch kannst du viele Übungen und Beispiele des Buches anhören und gleich damit üben. Es sind sogar komplette Tracks und einige vorbereitete Mixings darauf zu finden.
Aber nun zum Buch: Dieses beginnt mit einer kurzen Einleitung über das Betätigungsfeld eines DJs und stellt zunächst diverse DJ-Typen, wie den Club -, Band-, Chart- oder Radio-DJ, den mobilen DJ und den Turntablist vor. Die späteren Abschnitte des Buches richten sich hauptsächlich an Freunde von elektronischer Musik, Black Music und Hip-Hop. Doch auch wenn du andere Musik auflegen möchtest, kannst du die hier vorgestellten Konzepte nutzen und daraus neue Ideen ziehen. Nach der Klassifizierung folgt ein Überblick über die DJ-Sprache und du lernst eine Reihe von Fachbegriffen, sozusagen den Branchen-Jargon. Sehr interessant und unterhaltsam sind auch die unterschiedlichen Stilistiken der Clubmusic, angefangen von den Wurzeln des Rhythm ‘n’ Blues über die moderne Clubmusic bis hin zur detaillierten Aufzählung der diversen Subgenres elektronischer (Tanz-) Musik. Auch die Geschichte des Auflegens und die Entwicklung der Tonträger vom Phonographen aus dem Jahre 1877 bis zum MP3-Player 1998 wird erzählt. Das Buch ist systematisch und logisch nachvollziehbar aufgebaut und zieht dich im Verlauf unmerklich tiefer in die Materie. Ich habe mich beim Lesen gefragt, warum das Fach „Auflegen“ auf diese Art nicht längst ein fester Bestandteil der musikalischen Früherziehung ist …
Vom historischen Exkurs geht es dann so langsam mit einer Auflistung des Equipments und der Tonträger sowie einigen wertvollen Tipps zur gesunden Körperhaltung in Richtung Praxis. Am Schluss eines jeden Kapitels findest du einen kurzen Test, wo du noch einmal überprüfen kannst, was du bereits gelernt hast. Egal ob du mit Plattenspielern oder einem CDJ-Player auflegen möchtest, alle Geräte werden dir ausgiebig erklärt. Du lernst den Mixer kennen, DJ-Software und Controller, ein digitales System mit Timecode und du erfährst, wie du ein DJ-Set aufbaust und eine Session beendest. Weiter geht es unter anderem mit Vorhören im Cue-Kanal und Takt-, Tempo- und Rhythmus-Training. Das nächste Kapitel ist dem Beatmatching, den musikalischen Elementen der Clubmusic und der Psychoakustik gewidmet. Wenn du das alles schon weißt und eigentlich „nur“ mixen lernen willst, beginnt dein Unterricht in Kapitel 5. Hier erfährst du wirklich alles, was du wissen musst, um gute Übergänge zu kreieren. Vom Einsatz der Equalizer über Chop- oder Switch-Mixe bis hin zum Scratchen.
Das sechste und letzte Kapitel des Buches liefert abschließend noch ein paar weitere nützliche Praxistipps und Informationen, beispielsweise über Loops, Effekte, den Einsatz eines Mikrofons und Spannungskurven, aber auch wie du ein Set zusammenstellst und wie du als DJ bekannt werden kannst. Ein wirklich gelungenes Buch, was die Grundlagen des Auflegens auf den Punkt bringt, garniert mit vielen guten Trainingsmöglichkeiten und einem ansprechendem Layout. So macht Lernen Spaß. Prädikat: Wertvoll!
Buchtipp Nr. 5: Rainer G. Haselier – Traktor 2 Bible: Digitales DJing mit Traktor Pro 2, Traktor Scratch Pro 2, Traktor Duo 2 und Traktor Scratch Duo 2
Deutsche Ausgabe, Taschenbuch. 1. Auflage Shaker Media 2011, 386 Seiten, 29.90 €
Wenn du mit Traktor 2 auflegen möchtest, ist die Traktor Bible das Beste, was dir passieren kann. Das Buch bietet nicht nur Antworten auf Fragen, mit denen Traktor-Einsteiger konfrontiert sind, sondern es behandelt auch Themen, mit denen selbst erfahrene Traktor-User zu kämpfen haben.
Wenn man mit einer komplexen Software arbeitet, weiß man oft gar nicht, wo man anfangen soll und vor allem, wie die unterschiedlichen Komponenten und Einstellungsmöglichkeiten zusammenhängen. Hinzu kommen zahlreiche Fragen zur idealen Hardware-Konfiguration. Einsteiger sind mit der offiziellen Anleitung zum Teil überfordert, zumal die Infos, die man zu einem bestimmten Thema braucht, sehr häufig über mehrere Kapitel im PDF-Handbuch verstreut sind. All diese Erfahrungen machte auch Rainer G. Haselier und wollte mit diesem Buch Abhilfe schaffen:
Die Traktor 2 Bible soll dir den Einsatz von Traktor so leicht wie möglich machen. Alle Informationen, die zu einem Thema wichtig sind, sind in einem Kapitel zusammengefasst und in leicht verständlichen Worten, praxisorientiert erläutert. Hinzu kommen hilfreiche Tutorials und „How-Tos“, um dir auch die etwas komplizierteren Features anhand von Übungen zu erklären. Unterteilt in 13 Kapiteln findest du sämtliche Themen, die für einen professionellen Umgang mit Traktor erforderlich sind, darunter Konfigurationstipps, Timecode-Steuerung, MIDI-Backgrounds, Mapping, Cues, Loops, Samples, Traktor-Effekte und Recording. Bei der Reihenfolge der Kapitel hat der Autor versucht, so gut wie möglich die „Beziehungskiste“, die du als User mit Traktor eingehst, abzubilden. Sehr lobenswert ist zudem die Integration von Buch und Website. Wenn du das Buch bereits erworben hast, kannst du kostenlos einen Plus-Account erstellen und profitierst dadurch von diversen Vorteilen, beispielsweise weiterführenden Tutorials. Obendrein erhältst du stets Updates auf die aktuelle Version des Buches. Seit einiger Zeit ist die Edition 2014 auf dem Markt, das heißt, wenn du die rote Traktor 2 Bible besitzt, kannst du das Update-PDF mit Infos zu den Remix-Decks und den neuen NI-Controllern oder auch weitere neue Features downloaden.
Seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe vor mittlerweile fünf Jahren hat sich die Traktor Bible zum Standardwerk für Traktor-DJs entwickelt. Tausende Leser weltweit (einschließlich der R&D-Abteilungen bekannter Controller-Hersteller) nutzen die Traktor Bible, um den Einsatz von Traktor zu erlernen, Probleme zu lösen und benutzerdefinierte Controller-Mappings zu erstellen. Vielleicht gehörst ja auch du bald dazu? Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren.
Buchtipp Nr. 6 – Dirk Duske: Gut Aufgelegt ! Das Lehrbuch für den DJ
Deutsche Ausgabe, Taschenbuch, 9. Auflage Stadtstreicher GmbH 2015, 760 Seiten, 34.95 €
Nachdem er lange vergeblich auf der Suche nach einem Buch für DJs war, mit dem er vor allem das Scratchen besser lernen konnte, doch leider nirgends fündig wurde, kam Dirk Duske 1998 auf die Idee, selbst ein Anleitungsbuch für angehende DJs zu verfassen. Bis er seine Idee in die Tat umsetzte, dauerte es noch ein wenig. Dann schrieb der DJ aus Chemnitz, der damals parallel noch Medientechnik studierte, ein Jahr lang und zwar sieben Tage die Woche, um seine Erstausgabe, die damals noch 630 Seiten umfasste, an den Start zu bringen. Die 9. Auflage. “Gut aufgelegt!” wurde nicht nur komplett überarbeitet und aktualisiert, sondern auch um 128 Seiten erweitert. Neu sind Kapitel über GEMA, PA und verschiedene Veranstaltungsformate. Außerdem gibt es neue Übungen und Features, wie die neuen Icons, mit denen schnell die Themen den einzelnen Bereichen des DJings (Vinyl, CD, Software) zugeordnet und damit für sich selbst selektiert werden können.
Aber beginnen wir von vorn. Gut Aufgelegt ist, so der Autor selbst, ein “chronologischer Leitfaden zum Erlernen des DJings, angefangen beim geweckten Interesse, fortführend bis zum Status eines Künstlers”. Los geht das umfassende Werk mit dem Kapitel “History”, einer unterhaltsamen und interessanten redaktionellen Einführung in das Thema: Die Entwicklung der DJ Kultur von den Anfängen bis heute.
Auf 38 Seiten geht es um Technik, über Vorreiter, erste Diskos, Einfluss der DJs auf die Entwicklung von Dance Music und generell der Veränderung der Tätigkeit eines DJs im Laufe der Jahre bis hin zur Digitalisierung. Nach einem kurzen Resümee, folgen 23 weitere Seiten, die Dirk Duske der deutsch-deutschen DJ Kultur widmet, in BRD und DDR bis 1989 und nach dem Mauerfall. Und auch die internationale DJ Kultur wird in einem Exkurs kurz beleuchtet. Es folgt ein Blick nach Frankreich auf die damals so angesagte French House Szene. Die eifrigen Recherchen von Duske dienen jedoch nicht nur der Unterhaltung, sondern bilden gleichzeitig eine solide Grundlage zur Klassifizierung von Musikstilen.
Die nächsten 150 Seiten behandeln das Thema “Equipment”, um angehenden DJs die technischen Möglichkeiten vor Augen zu führen. (Vinyl, CD, Digital, Mixer, Plattenspieler, Tonabnehmer, Slipmat, DJ Software, Mikrofon, Gehörschutz, DJ Möbel, PA usw. der Autor hat an alles gedacht.)
Für Anfänger ist das heutige Angebot schließlich ganz schön verwirrend und sich in diesem Technikdschungel zurecht zu finden, kann einen schnell mal überfordern. Darum hat Dirk auch gleich noch einige Übungen entwickelt und integriert, die darüber Aufschluss geben sollen, welches Equipment einem liegt, und ob es den eigenen Ansprüchen genügt. Prima Sache!
Und nachdem jetzt alle nötigen Gerätschaften zum Auflegen da sind, wird es Zeit für den Praxisteil dieses Lehrbuchs – den “Skills”. Hier wird von den Grundlagen des Mixens, verschiedene Mixtechniken wie Scratching, Beatjuggling, Backspin usw., vom Gebrauch zusätzlicher Effekte bis hin zum Live-Remixing alles ganz anschaulich und Schritt für Schritt zum Nachmachen und Üben erklärt. Im anschließenden Kapitel “Tracks” dreht sich alles um die Musikbeschaffung und -Verwaltung.
Wie man das bis dato gelernte technische Knowhow beim ersten Gig umsetzt, erfährt man bei “Gig”, untermalt mit Anweisungen und Zitaten namhafter DJ. Bei “Business „gibt es betriebswirtschaftliche Anregungen, die den Einstig in die Selbständigkeit unterstützen, falls das Auflegen zur beruflichen Tätigkeit werden soll. Wer gern selbst Musik produzieren und seine Stücke vermarkten möchte, findet dazu einige Anleitungen in dem Chapter “Producing”.
Ein wirklich tolles Buch, in dem Dirk Duske seine Erfahrungen aus seiner 30 jährigen DJ Tätigkeit teilt und Neulinge ermutigen und unterstützen möchte. Je nach Wissenstand und Fähigkeit, können auch Kapitel übersprungen werden und man gelangt, dank der übersichtlichen Aufteilung, leicht dorthin, wo noch Bedarf ist.
“Gut aufgelegt!” gibt es übrigens auch als Bundle inkl. DVD. Die DVD ist eine hilfreiche Ergänzung zum Buch, wo Dirk Duske zusammen mit Kenny D (Phlatline) aus drei verschiedenen Kameraperspektiven einzelne Lektionen nochmal anschaulicher erklärt, u.a. Equipment und div. Mixtechniken Hinzu kommt eine Dokumentation weltbekannter DJs, u.a. Afrika Bambaataa, Sven Väth, Derrick May, Westbam, DJ HELL und Mousse T, die Tipps zum Auflegen geben und auch über ihre eigenen Erfahrungen, die sie beim Auflegen gemacht haben, sprechen.
Soweit unsere Büchertipps. Mehr zum Thema findet ihr auch in unserer Reihe Basics DJing und in unseren DJing Video Workshop Staffeln mit DJ Rick-Ski.