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DJ-Mix Streaming-Distribution Trend: Mixcrate down, Mixbank up

Dass der DJ-Mix hervorragende Chancen hat, längerfristig das Album-Format in Bezug auf die Beliebtheit (in bestimmten Genres) zu überholen, dürfte nicht nur für jüngere Streaming-Hörer keine Neuigkeit sein. Ohne jetzt im Detail auf die Gründe eingehen zu wollen, sprechen eine ganze Reihe offensichtlicher Faktoren für den gemixten Musikgenuss: Unter anderem die Möglichkeit, neue Künstler zu entdecken, der nahtlose Übergang zwischen den Stücken, die größere Bandbreite und nicht zuletzt die Filter- und Vorauswahl-Funktion, die der (hoffentlich) geschmacks-, stil- und mixsichere DJ im Vorfeld getroffen hat.

(Bild: Fotolia/Maxoidos)
(Bild: Fotolia/Maxoidos)


Damit einher geht der positive Nebeneffekt, dass der ausführende Mixkünstler mit einer Erhöhung seiner Bekanntheit und Reichweite rechnen kann. Daher wird es für DJs immer wichtiger im Auge zu behalten, was sich in technischer Hinsicht auf dem Streaming-Markt tut. Und da gab es diese Woche (wieder) einige höchst aufschlussreiche Neuigkeiten…
Denn zum einen gewinnt die Firma Dubset mit ihren Diensten Mixbankund Mixscan offenkundig immer weiter an Relevanz und ist nunmehr sowohl für Apple Music, wie auch Spotify eine verlässliche Quelle für Mixe mit indexierter und damit lizensierbarer Titelabfolge. Ein Blick auf die Distributionsmöglichkeiten von hochgeladenen Mixen zeigt nämlich, dass man sich offenkundig sowohl mit “YouTube, Rhapsody, Spotify wie auch Apple Music” auf entsprechende Kooperationen geeinigt hat.

Schluss mit Streaming: Mixcrate streicht die Segel. (Bild: mixcrate.com)
Schluss mit Streaming: Mixcrate streicht die Segel. (Bild: mixcrate.com)

Zum anderen wurden Benutzer der beliebten Mix-Streaming-Plattform Mixcratezum Wochenanfang von einem Nag-Screen begrüßt, auf dem die Mitteilung zu lesen war, dass Mixcrate ihren Service aufgrund eines Briefs von einer “ernstzunehmenden Institution der Musikindustrie” eingestellt haben. Die Begründung der Betreiber, dass sie nämlich enthusiastische, nicht-kommerzielle Musikliebhaber seien, die sich einen Prozess weder leisten können noch wollen, ist ebenso rührig wie entwaffnend, zeigt aber auch, wie schnell ein Webdienst auch mal die Segel streichen muss, wenn die Plattenindustrie an die Tür klopft.
Blöd, um nicht gar zu sagen fatal, für alle DJs, die auf dieser Plattform bereits unterwegs waren und sich durch gute Mixe und regelmäßige Uploads bereits eine Fanbasis erarbeitet haben. Besonders ärgerlich: Mixcrate ist komplett “weg”. Nutzer haben weder die Möglichkeit, ihre Mixe noch mal herunterzuladen, um sie so möglicherweise woanders erneut online zu stellen, noch besteht die Chance, irgendwelche Kontakte zu migrieren. Wer seine DJ-Karriere also nur in diesem Webdienst betrieben hat, steht jetzt wieder bei null.
Es gibt also einige Lehren und Prognosen, die man aus beiden Informationen ziehen kann:
1.) Behalte (oder mach) lokale Backups deiner Mixe. Wie im Fall von Mixcrate muss man einfach damit rechnen, dass Service-Provider – auch große – in juristische oder finanzielle Schieflagen geraten können (oder schlicht und ergreifend gehackt werden) und die dort gespeicherten Mixe unwiederbringlich weg sind.
2.) Verlass dich nicht auf eine Plattform. Seinen Mix bei einer zweiten oder gar dritten Plattform hochzuladen kostet vielleicht ein paar Minuten mehr Zeit, bringt aber a.) den Vorteil einer größeren Reichweite und bewahrt b.) vor einem Totalausfall.
3.) Beobachte den Markt.  Derzeit scheint es offensichtlich so, als wenn sich fast alle großen Streaming-Plattformen auf Mixband eingeschossen hätten. Das kann in einigen Jahren natürlich schon wieder anders sein, aber für den Moment scheint Mixband die beste Wahl für DJs und Labels.
4.) Pfleg deine Homepage – selbst wenn der GAU eintritt und deine Mixe bei einem Service-Provider nicht mehr verfügbar sind: Wenn du ein Backup hast, dauert es vielleicht einen halben Nachmittag diese bei einem anderen Provider hochzuladen. Du bist gut beraten, dann genau zu wissen, wie du die neuen Links auf deiner DJ-Homepage einpflegst (es sei denn du bist bereits so bekannt, dass eine Agentur diesen Job für dich übernimmt).

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von Numinos

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