Praxis
Mit dem DIF-1S hat es DJ-Tech geschafft, einen Battlemixer auf dem Markt zu bringen, der durch ein sehr aufgeräumtes, übersichtliches und ergonomisch optimiertes Layout besticht. Weniger ist mehr – das ist bei diesem Pult die Devise! Genauso, wie es der gemeine Scratch-Nerd und Turntable-Fanatiker mag, ist Fader-Bereich komplett frei von anderen Bauteilen. Die Volumefader sind nicht so hochwertig wie der Crossfader, aber dennoch leichtgängig und mit einer guten Arbeitskurve ausgestattet, die verschiedensten Mix- und Scratch-Aktionen (Stab-, Echo-Scratches, Fades …) gerecht wird. Der hochwertige kontaktlose Innofader der Firma Audio Innovate, dessen Technik sich bereits bei zahlreichen Mixern bewährt hat, ist absolut top! Er bewegt sich angenehm leicht und hat darüber hinaus eine sehr stabile seitliche Führung. In seiner schnellsten Curve-Einstellung öffnet der Regler bereits nach circa 1,5 Millimetern! Weiche Überblendungen gelingen mit diesem Regler ebenfalls ohne Probleme. Die schnelle Fadercurve-Variante ist ideal für Scratch-DJs geeignet. So steht präzisen Flares und Orbits nichts im Wege. Die Reverse-Taste kommt Turntable-Nerds ebenso entgegen. Als etwas unpraktisch empfinde ich jedoch das Fadercurve-Poti, welches nur knapp 3 Millimeter aus der Faceplate herausragt und ein schnelles Verstellen der Arbeitskurve fast unmöglich macht.
Das absolute, wenn auch sehr simple Highlight des Mixers sind für mich die beiden DVS-Anschlüsse, denn sie ermöglichen mir, ein System wie Serato Scratch Live oder M-Audio Torq an den Mixer anzuschließen, ohne dass die Verbindung des Timecode-Zuspielers (Plattenspieler oder CD-Player) vom Pult getrennt werden muss. Das schont Kabel und Stecker, spart Zeit und macht das Verkabeln einfach „herrlich unkompliziert“! Da schlägt das DJ-Herz direkt einige BPM höher!
Kommen wir aber nun zum Klang des DIF-1S. Die Phono-Preamps sorgen für einen angenehm transparenten Höhenbereich. Der Bassbereich präsentiert sich ein ganz klein wenig verschwommen, während es allgemein ein wenig an Druck fehlt. Natürlich rauscht die Schaltung etwas mehr als bei teuren Preamps, doch unter Berücksichtigung der Preisklasse, in der sich unser Testkandidat bewegt, ist die klangliche Note dann doch absolut zufriedenstellend. Der Mikrofonkanal des Mixers entpuppt sich im Test als sehr rauscharm und klingt ausgewogen. Etwas schlechter schneidet der mittenbetonte Klang des Kopfhörerverstärkers ab, der zudem ruhig übersteuerungsfester hätte sein dürfen. Bereits ab einer Stellung des Drehreglers um 14 Uhr sind leichte Verzerrungen zu hören. Unterm Strich bewegt sich diese Sektion des Pultes noch (knapp) im grünen Bereich. Besser schneiden da die angenehm klingenden Dreiband-Equalizer mit ihrem satten Boost von zwölf Dezibel und einem Cut von 26 dB ab. Sie eignen sich in meinen Augen sehr gut zum Angleichen verschiedenartiger Songs sowie für effektartige Sound-Manipulationen. Eine Kill-Funktion wäre nett gewesen, ist aber nicht an Bord.
Und wie hört sich das an, was am Ende raus kommt? Nun, ein symmetrischer Master wäre sicher wünschenswert und hilfreich gewesen, aber für 169 Euro UVP darf man wirklich keine Wundermaschine erwarten. Ziemlich druckvoll und transparent ist der Sound am Master- und Booth-Out dennoch und die Rechnung geht summa summarum auf, selbst wenn ich mir ein bisschen weniger Rauschen gewünscht hätte. Aber hört selbst: