ANZEIGE

DJing Video-Workshop Staffel 1 #1

Turntables

Plattenteller und Motor

Beim Technics 1200/1210 Mk2 verwendet man statt der vom Werk mitgelieferten Gummiauflagen so genannte Slipmates, die als eine Art Kupplung zwischen Plattenteller und Schallplatte arbeiten. Slipmates bestehen aus einem filzartigen Material.
Die wichtigste Eigenschaft von Turntables für den DJ Einsatz ist ein starker Motor, da die Schallplatten beim DJing gestoppt werden und nach dem Loslassen wieder verzögerungsfrei loslaufen müssen. In dieser Hinsicht haben sich Plattenspieler mit einem Direktantrieb besonders bewährt, da diese, im Gegensatz zum Riemenantrieb, nahezu verschleißfrei arbeiten.

Fotostrecke: 2 Bilder Slipmat

Tonarm

Ein robuster Tonarm ist wegen der hohen Belastung durch das Hin- und Herbewegen der Platte sehr wichtig. Am Tonarm befindet sich ein SME-Anschluss für das schnelle Wechseln der Tonabnehmersysteme. Mit dem Gegengewicht lässt sich das Auflagegewicht der Nadeln justieren. Dazu wird zunächst das Gewicht so eingestellt, dass der Tonarm frei in der Luft schwebt. Anschließend verdreht man den Zahlenring so weit, dass er auf der Null-Position steht. Anhand der Nummerierung auf dem Ring lässt sich nun das exakte Auflagegewicht in Gramm einstellen. Die empfohlenen Werte kann man den Herstellerangaben des jeweiligen Tonabnehmer-Systems entnehmen.

Fotostrecke: 2 Bilder Zunächst wird das Gewicht so eingestellt, dass der Tonarm frei schwebt…

Als Mix- und Scratch-DJ arbeitet man im Normalfall natürlich mit einem erhöhten Auflagegewicht. Allerdings leiden bei einer zu hohen Belastung die Schallplatte und die Nadel in erhöhtem Maße. Daher sollte man einen guten Mittelwert finden. Das gängige Auflagegewicht liegt hier in einem Bereich zwischen ca. 0,8 und 3 Gramm.

Fotostrecke: 2 Bilder S-Shaped Tonarm

Der Technics verfügt über einen „S-Shape“ Tonarm, dessen Form die so genannte „vertikale Spurwinkel Verzerrung“ minimiert, im Gegenzug aber leider auch für einen Drift des Tonabnehmers zur Mitte hin sorgt. Dies soll durch das „Anti-Skating“ ausgeglichen werden. Aufgrund der verschiedensten Belastungen des Tonabnehmers beim Scratchen sollte die Anti-Skating-Funktion für unsere Anwendung allerdings immer auf Null stehen.
Mit dem Arretierungshebel und dem Verstellring lässt sich beim Technics die Tonarmhöhe einstellen. Diese sollte bei aufgesetzter Nadel so eingestellt sein, dass der Tonarm parallel zur Schallplatte verläuft. Apropos Nadeln. Es gibt drei verschiedene Nadelschliff-Arten: elliptisch, sphärisch und konisch. Obwohl elliptische Nadeln wegen ihrer Form hohe Frequenzen am besten übertragen, sollte der Mix- und Scratch-DJ trotzdem Nadeln mit sphärischem Schliff verwenden.

On/Off-Schalter Technics
On/Off-Schalter Technics

Schalter

Der On/Off-Schalter schaltet den gesamten Plattenspieler, die Start/ Stop Taste allerdings nur den Motor des Plattentellers ein und aus. Daneben befindet sich der Schalter für die Wahl der Abspielgeschwindigkeit, üblicherweise 33 1/3 und 45 RPM (Revolutions Per Minute = Umdrehungen pro Minute).

Pitchfader

Des Weiteren gibt es einen Geschwindigkeitsregler (Pitchfader), mit dessen Hilfe man die verschieden Tempi der Musikstücke angleichen kann. Der Regelbereich liegt bei +/- 8 %.

Anschlusskabel

Am Plattenspieler befinden sich neben dem Netzkabel noch zwei weitere Kabel. Dabei handelt es sich um ein Stereo-Cinchkabel für das Ausgangssignal des Tonabnehmers sowie  ein Massekabel. Das Massekabel wird an den Mixer angeschlossen, um Brummprobleme zu verhindern.
Das Cinchkabel wird mit dem Phonoeingang des Mischpultes verbunden. Aus materialtechnischen Gründen (Eigenschaften von Vinyl) wird das ursprüngliche Tonsignal bei der Herstellung einer Schallplatte verändert. Diese Veränderung wird dann durch den „Phono-Entzerrvorverstärker“ wieder rückgängig gemacht. Daher muss ein Plattenspieler immer an einen speziellen Phono-Eingang angeschlossen werden, nie z.B. einen Line-Eingang verwenden.

Pioneer DJM-909 Battle-Mixer
Pioneer DJM-909 Battle-Mixer

Mischpult

Signalweg

Über den Eingangswahlschalter lässt sich die Eingangsquelle bestimmen. Darunter befindet sich ein Gain/Trim Regler, mit dessen Hilfe man den Eingangspegel angleichen kann. Danach durchläuft das Signal einen Equalizer. Mit ihm lassen sich Höhen, Mitten und Bässe separat angleichen. Von dort durchläuft das Signal den Phono/Line-Fader, der die Lautstärke des jeweiligen Eingangskanals bestimmt.
Zusammengeführt werden beide Signale über den Crossfader, mit dem zwischen beiden Eingangskanälen hin- und her geblendet werden kann. Die meisten Mixer verfügen mittlerweile über eine Einstellmöglichkeit der „Fader Curve“. Dank dieses Features kann man zwischen einer weichen Überblendung beider Kanäle und einer schalterartigen, schnellen Einblendung des anderen Kanals wählen. Diese Einstellmöglichkeit gibt es übrigens auch für die Phono/Line Fader. Mit dem „Fader-Reverse“, auch genannt „Hamster-Switch“, lassen sich die Arbeitsrichtungen der Fader umkehren.
Mittels der Pegelanzeige lässt sich der Eingangpegel der einzelnen Kanäle oder wahlweise auch der Ausgangspegel des Mixers ablesen. Der Pegel des Ausgangssignals des Mischpultes lässt sich mit den Masterfader bestimmen. Außerdem gibt es einen separat regelbaren „Booth“ Ausgang, an den sich z.B. ein aktiver Monitorlautsprecher anschließen lässt. Zusätzlich bietet er noch einen Mikrofoneingang mit Klangregelung für die Höhen und die Bässe.

Kopfhörer

Ein beliebter DJ-Kopfhörer ist der Sennheiser HD-25. Der Kopfhörer dient beim Djing hauptsächlich zum Vorhören des jeweils nicht eingeblendeten Signals. Wichtig sind eine hohe Lautstärke, ein guter Klang und eine hohe Abschirmung gegen Geräusche von außen. Daher sollte auf jeden Fall ein so genannter geschlossener Kopfhörer verwendet werden.

Aufbau des DJ-Setups

Für eine optimale Performance ist eine smarte Positionierung der Geräte wichtig. Die optimale Anordnung kann individuell verschieden sein. Sie ist abhängig von der Art der DJ-Performance. Über die Jahre haben sich allerdings einige Grundpositionen etabliert, die ich euch zum Abschluss des Workshops in Form einiger aussagekräftiger Skizzen vorstellen möchte. Sie parken in der folgenden Galerie und lassen sich – durch entsprechendes Mouse-over über die Thumbnails – einzeln aufrufen.

Fotostrecke: 3 Bilder DJ Premier Anordnung

Eigenschaften Battle-Anordnung

Bei der auch im Videoclip verwendeten Battle-Anordnung ist die Ausrichtung der Schallplatten und Fader fast symmetrisch. Außerdem sind alle Wege zwischen Fader und Plattenteller sehr kurz, wodurch man schneller agieren kann als z.B. bei der Club-Anordnung. Parallel dazu hat der Arbeitsbereich auf der Schallplatte die maximale Größe. Auch der Platzbedarf dieser Anordnung ist minimal. Das macht sie ideal für  Backspins, Beatjuggles etc.

Battle-Anordnung
Battle-Anordnung

So, dass war der erste Teil meines Bonedo DJing Video-Workshops. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht und ihr seit beim zweiten Teil wieder mit an Bord.
DJ Rick Ski

Zurück zur Serienseite Staffel 1

Hot or Not
?
High-class audio gear for hip-hop disc jockey

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.