Weitere Mixarten
A.) Switching
Beim Switching laufen zwei synchrone Tracks parallel. Mit Hilfe des Crossfaders wird nun zwischen den beiden Songs „hin- und hergecuttet“. Die Cuts können auf der Eins (ganzer Takt), auf der Zwei und Vier (halber Takt) oder auf den Viertelnoten liegen. Auch ein „Austauschen“ einzelner Sounds oder rhythmischer Akzente ist möglich. Neben der Synchronität ist dabei auf die Lautstärke beider Tracks zu achten. Sie sollten etwa gleich laut sein.
B.) Cutting
Beim Cutting werden zwei gleiche oder auch verschiedene Songs aneinandergesetzt. Grundvoraussetzung ist ein ähnliches Tempo und die gleiche Lautstärke der Tracks. Mithilfe der Vorhörfunktion wird nun bei der gerade nicht eingeblendeten Platte ein klar definierter rhythmischer Punkt (oft die Eins) anvisiert. Erreicht die gerade hörbare Platte nun diese Note, so wirft man die zweite Platte verzögerungsfrei ab und cuttet per Crossfader zu dieser Platte hin. Nun setzt man die Nadel der gerade nicht hörbaren Platte zurück und sucht erneut einen rhythmisch klar definierten Zeitpunkt. Alternativ kann der gewünschte Punkt durch Zurückdrehen der Platte gefunden werden. Dies ist immer abhängig vom zeitlichen Abstand zwischen aktueller und gesuchter Songposition. Mit Cutting kann man somit „live“ musikalische Arrangements verändern, ohne dass der Rhythmus unterbrochen wird.
Scratching
Historischer Hintergrund
Scratching hat seine Wurzeln in den Anfängen der Hip Hop-Bewegung, die in den Sechziger und Siebziger Jahren in der New Yorker Bronx entstand. Der erste DJ, der die neue Technik einem Publikum präsentierte, war Grandwizard Theodore – im Jahr 1975. Anfangs war es nur eine DJ-Technik von vielen. In den Achtziger Jahren entwickelten dann DJs wie Grandmixer D.ST das Scratchen zu einer eigenständigen DJ-Disziplin weiter. Durch DJs wie DJ O-Bert, DJ Apollo oder DJ Flare bekam das Scratching Mitte der neunziger Jahre noch einmal einen enormen Kick. Sie kreierten völlig neue Scratch-Techniken, wie den „1 Klick Flare Scratch“ oder den „Crab Scratch.“
Grundsätzlich gilt: Jede noch so komplex erscheinende Scratch-Performance besteht aus einzelnen „Basic Scratches“. Diese lassen sich einzeln erlernen und anschließend „zusammenfügen“. Dabei ist es sehr wichtig zunächst mit den einfachen Techniken zu beginnen, da auch die komplexeren Scratches auf Elementen dieser „Grund-Scratches“ aufbauen.
Verschiedene Arten des Scratchings
Baby Scratch
Der Baby Scratch war der erste Scratch, der je performt wurde. Er ist somit der„Ur-Scratch“ und Vater aller folgenden Scratch-Techniken. Dabei wird die Platte gleichmäßig im Rhythmus hin und her bewegt. Die Fader bleiben „offen“. Bei halbtaktigen Baby Scratch erfolgt zum Beispiel jeweils auf der „Eins“ und der „Drei“ eine Vorwärsbewegung. So entsteht ein vierteltaktiges Rhythmusmuster. Es ist wichtig, dass die Bewegung gleichmäßig, fließend und locker ausgeführt wird.
Neben dem halbtaktigen gibt es auch viertel-, achtel- und sechzehnteltaktige sowie triolische Baby Scratches.
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Forward Scratch
Der Bewegungsablauf der Scratch-Hand ist beim Foward Scratch exakt der gleiche wie beim Baby Scratch. Allerdings wird dabei mit Hilfe des Cross- oder Channelfaders die Rückwärtsbewegung der Platte vollständig ausgeblendet. Die vier Grundbewegungen sollten zunächst langsam und ohne Hintergrundmusik geübt werden.
Grundbewegungen Forward Scratch:
1. Fader „einblenden“
2. Schallplatte vorwärts bewegen
3. Fader „schließen“
4. Schallplatte zurückdrehen
Backward Scratch
Auch der Backward Scratch (Rückwärts-Scratch) beruht auf der gleichen Bewegung wie der Baby Scratch. Im Gegensatz zum Forward Scratch wird dabei aber nicht die Rückwärts- sondern die Vorwärtsbewegung mit Hilfe des Faders ausgeblendet. Neben Viertel- und Achtel-Scratches sind natürlich auch triolische Backward Scratches möglich.
Grundbewegungen Backward Scratch:
1. Fader „einblenden“
2. Schallplatte zurückdrehen
3. Fader „schließen“
4. Schallplatte vorwärts bewegen
Combo Scratch
Forward und Backward Scratches beruhen auf den Grundbewegungen der Baby Scratches. Daher können sie problemlos auch in so genannten „Combo Scratches“ kombiniert werden. Ein einfaches und wichtiges Grundmuster der Combo Scratches ist dabei der so genannte „Military Scratch“. Dieser basiert in der Grundbewegung auf einem „Viertel Baby Scratch”. Mit Hilfe des Faders wird dieser Sound nun dreimal pro Takt unterbrochen, so dass ein marschierender Rhythmus entsteht.