Eine Gitarre auch für Nichtgitarristen spielbar zu machen, ist eine Aufgabe, an der sich schon viele Sample-Library-Produzenten die Zähne ausgebissen haben. Vor allem bei geschlagenen Akkorden klingen die digitalen Vertreter oftmals eher nach Alleinunterhalter mit MIDI-Keyboard, als nach einer hochwertigen Akustikgitarre. Eines vorweg: Das ist bei diesem Plugin leider auch so. Jedoch zeigte sich in unserem Test, dass man weitaus mehr mit diesem Software-Instrument anfangen kann, als man anfangs denkt.
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Details & Praxis
DSK Music und Installationsprozess
Hinter DSK Music verbirgt sich der spanische Amateurmusiker Victor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, hochqualitative VST-Instrumente zu erstellen und sie völlig kostenfrei über die hauseigene Website zu verbreiten. Wer jetzt denkt, dass Victor über seine kostenlosen Plugins Daten seiner Nutzer abgreifen möchte, wird spätestens beim Download eines Besseren belehrt: Um das Plugin auf der Festplatte zu speichern, ist weder eine Registrierung noch die Angabe einer Mailadresse notwendig. Nach dem Download müsst ihr nur noch das jeweilige File in den Plugin-Ordner eurer DAW bewegen – fertig.
Bedienoberfläche
Man kann nicht gerade behaupten, dass die Nutzeroberfläche heutigen Ansprüchen gerecht würde. Sie ist weder hoch aufgelöst noch schick designt. Das muss sie ja aber auch nicht, denn es handelt sich schließlich immer noch um ein kostenloses Plugin. Über ein Drop-Down-Menü kann man zwischen Gitarrenmodellen mit Stahl- oder Nylonsaiten sowie einer etwas anders klingenden Akustikgitarre wählen. Die Velocitykurve und die Anzahl der Stimmen kann übrigens ebenfalls über ein Drop-Down-Menü verändert werden.
Für unseren Praxistest haben wir ein einfaches Akkordmuster programmiert, das zusätzlich durch einzelne Töne ergänzt wurde. Der erste Eindruck der verschiedenen Klänge war, um ehrlich zu sein, etwas ernüchternd. Gezupfte Tonfolgen klingen wirklich sehr gut, keine Frage, geschlagene Akkorde erinnern jedoch kaum an das bekannte Saiteninstrument. Zwei Dinge machen dieses Plugin dann aber doch sehr interessant: die ADSR-Hüllkurve und der integrierte Reverb. Stellt man beispielsweise Attack und Release auf einen hohen Wert und fügt etwas Reverb hinzu, erhält man wirklich gute Klänge, die perfekt zu verschiedenen Genres passen können – mehr dazu in den Soundbeispielen. Wer dieses Plugin nicht als Gitarrenersatz begreift, wird dank der verschiedenen Einstellmöglichkeiten im Sounddesign seine Freude haben.
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Fazit
DSK Dynamic Guitars wird eine gut aufgenommene Akustikgitarre niemals ersetzen können. Auch eine schlecht aufgenommene Gitarre wird wahrscheinlich besser klingen als dieses Plugin. Programmiert man ein gezupftes Muster, ist der Sound in Ordnung, geschlagene Akkorde sind jedoch nicht gerade die Stärke dieses Softwareinstruments. Die Soundqualität an sich ist jedoch sehr gut, wenn man bei den Klängen nicht an eine Gitarre denkt. Dank der ADSR-Hüllkurve und des gut klingenden Reverbs kann man mit diesem Plugin sehr gute Sounds erzeugen, die zwar weit von einer Gitarre entfernt sind, sich jedoch hervorragend für diverse Genres eignen.
Das kostenlose Plugin findet ihr hier.
Pro- ADSR-Hülkurve
- hervorragender Reverb
- geschlagene Akkorde klingen nicht realistisch
- ADSR-Hüllkurve
- drei Gitarrentypen
- integrierter Reverb
- Systemvoraussetzungen: VST-, oder AU-Kompatible DAW, macOS oder Windows
- kostenlos
- ADSR-Hülkurve
- hervorragender Reverb
- geschlagene Akkorde klingen nicht realistisch