So werden die Soundfiles der DOD-Pedale aufgezeichnet
Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top oder einen Marshall Plexi und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Der DOD Overdrive Preamp 250 in der Praxis
Wirft man das Pedal an, bekommt man einen sehr körnigen Overdrive-Ton, der tatsächlich wie der MXR Distortion + wirkt. Strenggenommen handelt es sich bei dem Pedal nämlich um einen Hard-Clipping-Distortion und weniger um einen Overdrive, auch wenn die Klangcharakteristik irgendwo zwischen diesen beiden Gattungen angesiedelt ist. Insgesamt merkt man, dass wir es hier mit einem Verzerrer der frühen Schule zu tun haben, der eben einen sehr speziellen Sound liefert und für Freunde dieser Vintage-Klangcharakteristik sicherlich Charme besitzt.
Die Potis sind sehr schlicht und auch die Möglichkeiten der Klangformung entsprechend eingeschränkt. Unity Gain liegt in etwa bei einer Level-Stellung von 11 Uhr, sodass noch ausreichend Boost-Reserven zur Verfügung stehen. Die Dynamik ist erstaunlich gut für einen Hard-Clipper und Low-Gain-Bluessounds sind auf jeden Fall problemlos möglich. Dennoch muss man ganz klar sagen, dass das Pedal vor einem vollständig cleanen Amp nur bedingt seine Trümpfe ausspielen kann und bei hohem Gainsetting auch leicht fuzzige Züge aufweist. Fährt man den Amp jedoch in den Break-Up oder nutzt, wie weiter unten, einen bereits verzerrten Marshall, versteht man, warum sich der Overdrive Preamp 250 so großer Beliebtheit bei Gitarristen wie Yngwie Malmsteen, Mike Einziger oder Josh Klinghoffer erfreut hat. Hier verdichtet er die Zerrtextur zu einem cremigen Rhythm- und Leadsound mit viel Sustain.
Auch der Bifet Boost zeigt sich schlicht, aber effektiv in seiner Ausstattung. Das Volume-Poti bestimmt den Pegel-Boost, wobei ca. in der 10-Uhr-Stellung Unity-Gain anzutreffen ist. Dass hier auch etwas Spielraum nach unten ist, finde ich grundsätzlich eine gute Option. Dadurch kann das Pedal auch als Negativbooster fungieren, der zu heiße Pickups abschwächen kann, wenn man die Vorstufe seines Amps nicht so stark anfahren will. Der Tone-Regler arbeitet als Tilt-EQ und flexibilisiert den Booster noch einmal ordentlich in seiner klanglichen Ausrichtung. Dabei handelt es sich um eine Bauform, die rund um eine Centerfrequenz die Höhen anhebt und Bässe um das gleiche Verhältnis beschneidet. Zu bassige Frequenzen können bei Humbuckern deutlich abgemildert werden, wohingegen Singlecoils etwas mehr „Fleisch“ erhalten. Insgesamt erledigt der Bifet Boost seinen Job tadellos und kann einem Amp oder einem nachgeschalteten Pedal ordentliche Gainreserven entlocken, ohne dabei zu stark zu färben. Und er bietet sich bei niedrigeren Werten als tolles „always-on-pedal“ an, das den Sound etwas andickt und sogar noch eine Tonformung zulässt. Das Aktivieren des Buffers macht sich primär in der Bypass-Stellung des Pedals bemerkbar. Hier hört man im ersten Beispiel sehr gut, wie meinem Gitarrenton beim Einsatz eines 6 Meter langen Kabels etwas Höhen zurückgegeben werden, ohne dass diese zu aufdringlich erscheinen.
Volume
Tone
Buffer
–
–
Off/On
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Buffer Off/On – Pedal Off/On – Les Paul
Volume
Tone
Buffer
12:00
13:00
On
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Mid Setting– Stratocaster
Volume
Tone
Buffer
10:00-Max
12:00
On
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Volume Check– Les Paul
Volume
Tone
Buffer
15:00
Min-Max
On
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Tone Check– Les Paul
Volume
Tone
Buffer
13:00
13:00
On
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Vor angezerrtem Marshall Plexi – Stratocaster
Wie klingen beide Pedale im Verbund?
Zum Abschluss möchte ich es mir nicht nehmen lassen, die beiden DOD-Pedale in Kombination zu hören. Zu diesem Zweck lasse ich den Preamp Overdrive in einem halbwegs mittigen Setting und blase ihn ordentlich mit dem Bifet Boost an. Das funktioniert ganz hervorragend und man erhält dicke Leadsounds mit viel Sustain. Die Nebengeräusche sind natürlich höher, halten sich aber in einem sehr erfreulichen Rahmen.
"[...] und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks [...]"
Ich falte auch! Und zwar mich, vor lachen!
Ach, wenn der Tester sich einer höheren Sprachebene befleißigen will - schenkt dem Menschen doch mal ein Grammatik-Lehrbuch bitte...
Ah, bonedo mit seinen Faltungen - you gotta love it!😋🏴☠️
Hallo Mac,
unter einer Faltung (zu englisch "convolution", wie Convolution Reverb = Faltungshall) versteht man den mathematischen Prozess zur Erstellung einer Impulsantwort (IR). Im Zeitbereich lässt sich die Impulsantwort mithilfe des Faltungsintegrals berechnen. Diese Begriffe werden von praktizierenden Musikern synonym verwendet und in aller Regel auch so verstanden.
Achtung jetzt wird sich eines noch höheren Sprachstils befleißigt: "Die Impulsantwort, auch Gewichtsfunktion oder Stoßantwort genannt, ist das Ausgangssignal eines Systems, dem am Eingang ein Dirac-Impuls zugeführt wird. Sie wird in der Systemtheorie zur Charakterisierung linearer zeitinvarianter Systeme (LTI-Systeme) benutzt. Der Dirac-Impuls wird gern für theoretische Betrachtungen verwendet, da er ein unendlich weites, kontinuierliches Frequenzspektrum besitzt und das invariante Element der Faltung darstellt."
Weiterführende Informationen gibt es hier: https://www.bonedo.de/artikel/impulse-responses-und-gitarrenboxen/
Beste Grüße
Haiko
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Mac sagt:
#1 - 15.10.2024 um 10:17 Uhr
"[...] und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks [...]" Ich falte auch! Und zwar mich, vor lachen! Ach, wenn der Tester sich einer höheren Sprachebene befleißigen will - schenkt dem Menschen doch mal ein Grammatik-Lehrbuch bitte... Ah, bonedo mit seinen Faltungen - you gotta love it!😋🏴☠️
Haiko (Bonedo) sagt:
#2 - 15.10.2024 um 18:22 Uhr
Hallo Mac, unter einer Faltung (zu englisch "convolution", wie Convolution Reverb = Faltungshall) versteht man den mathematischen Prozess zur Erstellung einer Impulsantwort (IR). Im Zeitbereich lässt sich die Impulsantwort mithilfe des Faltungsintegrals berechnen. Diese Begriffe werden von praktizierenden Musikern synonym verwendet und in aller Regel auch so verstanden. Achtung jetzt wird sich eines noch höheren Sprachstils befleißigt: "Die Impulsantwort, auch Gewichtsfunktion oder Stoßantwort genannt, ist das Ausgangssignal eines Systems, dem am Eingang ein Dirac-Impuls zugeführt wird. Sie wird in der Systemtheorie zur Charakterisierung linearer zeitinvarianter Systeme (LTI-Systeme) benutzt. Der Dirac-Impuls wird gern für theoretische Betrachtungen verwendet, da er ein unendlich weites, kontinuierliches Frequenzspektrum besitzt und das invariante Element der Faltung darstellt." Weiterführende Informationen gibt es hier: https://www.bonedo.de/artikel/impulse-responses-und-gitarrenboxen/ Beste Grüße Haiko