Praxis
Doepfer A-126-2 und Xaoc Koszalin im Einsatz
Legen wir mit dem Doepfer A-126-2 los. Dieser bietet in seinem Grundsound durchaus etwas Rohes, er ist eben analog. Dreieckswellen werden schon bei leichten Anpassungen am Hauptregler wie am „Fine“-Regler haarig. Positiv fällt zudem auf, wie gut sich die Effektintensität und seine Lautstärke regeln lassen – Input-Gain und Envelope Follower („Squelch“) sei Dank.
Aber was kommt danach? Man dreht und dreht am Frequenzregler und es tut sich so einiges. Nur wie kann das sinnvoll eingesetzt werden?
Die Antwort lautet: Mit externen Steuerspannungen experimentieren! Vielleicht sorgt ein Sample & Hold am FM-Input für spannende Ergebnisse. Oder ein LFO, der den VCA steuert. Alles ist möglich, nichts verboten. Und wer ganz verzweifelt ist, patcht den A-126-2 einfach wie oben beschrieben als Dry-Wet-Effekt und erweitert mit etwas Gain dessen Sound um atonale Obertöne.
Auch mal das Eingangssignal modulieren
Solche Patches sind instruktiv beim Kennenlernen des Sounds. Denn natürlich hilft es, den Effekt-Out mit dem Ausgangssignal zu vergleichen, um seine Auswirkungen zu verstehen. Dabei wird – bei beiden Modulen – schnell klar, dass sich der Sound eines Frequency Shifters immer nur in dem Maße verändert, wie es der harmonische Aufbau des Eingangssignals vorgibt. Es sollte also unbedingt moduliert werden – zum Beispiel mit den Outputs des Expanders. Feedback-Schleifen ahoi!
Egal mit welchem Signal man allerdings arbeitet, ein Eindruck bleibt: Wird es nicht in das Doepfer-Modul, sondern in den Koszalin geschickt, klingt alles auf einmal viel polierter. Das kann für angenehmere Ergebnisse sorgen, ist aber kein reines Kompliment. Ja: Das Modul sorgt für interessante spektrale Unterschiede im Stereofeld. Aber es fehlt manchmal ein wenig an Charakter – und das will man doch von einem Effekt, oder?
Für dich ausgesucht
Haupt- oder Nebeneffekt?
Der Koszalin scheint mir aufgrund dieser Eigenschaft eher als Teil umfangreicherer Effektketten bzw. -Racks oder als Send-Return-Effekt brauchbar zu sein. Er gibt beispielsweise eine tolle Figur als Partner des Xaoc Sarajewo ab, wenn er dessen Taps verschiebt und diese anschließend zurück in den Feedback-Loop des BBD-Delays geschickt werden.
Quadratur-LFOs als beste Freunde
Noch zwei weitere Dinge kann er extrem gut: FM- und Feedback-Sounds! Die klingen wirklich glorreich, gerade wenn beide FM-Eingänge genutzt und das „Feedback“ und seine „Density“ moduliert werden. Um die Frequenzen nicht komplett aus der Bahn zu schmeißen, empfiehlt sich hier die Nutzung von Sinuswellen.
Trotzdem kommt der Koszalin nicht an die Flexibilität des A
-126-2 heran, insbesondere nicht, was dessen Expander angeht. Denn der stellt die Up- und Down-Shift-Signale für separates Processing parat und darüber hinaus noch den Envelope Follower als weiteres Modulationssignal. Zudem erlaubt sein zweiter Input das direkte Mixen zweier Eingangssignale – ideal für frequenzverschobene Intervalle oder gegenläufige Sequenzen.
Festus sagt:
#1 - 23.03.2023 um 10:54 Uhr
thanks for the review!