DPA 2017 Test

Installation des DPA 2017 Shotgun

Das DPA 2017 kann mithilfe seiner Halterung besonders sicher befestigt werden. Das Mikrofon wird zunächst in die Halterung eingeschoben, dann wird der Haltering von oben über das Interferenzrohr gezogen und mit der Halterung verschraubt. Beim Festziehen werden so die umliegenden Laschen der Halterung an das Mikrofon herangezogen. Sie halten es bombensicher, ohne dass das Äußere des Mikrofons in Mitleidenschaft gezogen würde. Mithilfe der Halterung lässt sich das DPA 2017 dann sicher auf einem Mikrofonstativ oder an einer Tonangel befestigen.

Das DPA 2017 ist aber auch für Live- und Studio-Aufnahmen geeignet. Dabei kann sein Einsatzgebiet von HiHat-Mikrofonierung bis hin zum Overhead-Einsatz für das Aufgreifen von Solisten in klar umrissenen Bühnenbereichen reichen. Auch lassen sich mit ihm einzelne Chorsektionen detailliert und trennscharf aufgreifen. Werden ähnliche Mikrofonierungssituationen wiederholt, ist es praktisch, dass die Halterung beidseitig eine Skala eingraviert hat. Mit ihr lässt sich die Neigung der Halterung reproduzieren und das DPA 2017 entsprechend wieder gleichartig ausrichten.

Skala
Das Maß der stufenlosen Neigung der Halterung kann mittels einer beidseitig eingravierten Skala reproduziert werden.

Wie klingt das DPA 2017?

Man hört dem Kondensator-Richtmikrofon DPA 2017 auf Anhieb an, dass es einen großen Frequenzbereich umsetzt. Beim Besprechen des Mikrofons sind in Nahbesprechung sowohl satte Bässe als auch differenzierte Mitten zu hören – und das nicht nur bei mittlerer Mikrofonierungsdistanz. In den Höhen beweist das DPA 2017, dass es mit Präzision aufwarten kann. Aber die hohe Qualität seines Klangs geht darüber hinaus. Denn ‚klanglich präzise‘ bedeutet keineswegs, dass hier Höhenanteile gehyped würden, um Feinheiten im aufgegriffenen Schall herauszuarbeiten. Vielmehr lässt sich die Abbildungsqualität des Mikrofons mit den Worten „naturgetreu“ oder „natürlich“ beschreiben.

In Sachen Dynamik überzeugt das Mikrofon mit seiner feinen Auflösung auch bei leisen Signalanteilen und beim Aufgreifen von Schall aus einiger Entfernung. Sein Eigenrauschen ist dabei kaum wahrnehmbar. Klanglich kann mich das Mikrofon deshalb überzeugen. Eine weitere Testaufnahme zeigt den Unterschied zwischen dem Einsatz des DPA 2017 mit und ohne Windschutz auf. Sie macht deutlich, dass die Wirksamkeit des Schaumstoffüberziehers bei Außenaufnahmen hoch ist.

Praxistest
DPA 2017 mit Windschutz im Praxistest

Auch in Sachen Off-Axis-Dämpfung überzeugt das Richtmikrofon. Hier spielt das DPA 2017 die Vorteile seines Richtrohrs aus, ohne Interferenzen einzustreuen, die den Klang beeinträchtigen würden. In den Audiobeispielen hört ihr sowohl Aufnahmen mit Frontalbesprechung (on-axis) wie auch eine leicht seitliche und seitliche Besprechung des Mikrofons (off-axis). Dabei fällt auf, dass nicht nur der Pegel des seitlich aufgegriffenen Schalls deutlich abfällt. Der Klang dieser gedämpften Schallanteile verliert auch ganz wesentlich an Höhenanteilen.

Bei noch größerer Abweichung zur Hauptachse fällt dann vor allem der Signalpegel ab, während das off-axis-Klangbild weitgehend stabil bleibt. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich Schallquellen im Raum bewegen oder sich das Mikrofon selbst im Raum bewegt. Hier kann es bei deutlichen Interferenzen sonst zu unschönen Verfärbungen kommen, die dann die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf sich ziehen könnten. Dieses Problem besteht mit dem DPA 2017 nicht. Rasende Reporter, Ton-Angler für den Film und Betreiber stationär aufgestellter Mikrofone können sich deshalb entspannt zurücklehnen.

Audio Samples
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Nahaufnahme mittlere Entfernung entfernte Mikrofonierung 45 Grad seitlich 90 Grad seitlich ohne Windschutz

Alternativen zum DPA 2017

In der nachfolgenden Tabelle findet ihr eine Gegenüberstellung der wichtigsten technischen Werte des DPA 2017 und drei seiner Konkurrenten:


DPA 2017Sennheiser MKH 8060Rode NTG 2Audio Technica AT897
RichtcharakteristikSuperniereSuperniere/KeuleSuperniereSuperniere/Keule
Frequenzbereich20 Hz – 20 kHz50 Hz – 25 kHz20 Hz – 20 kHz20 Hz – 20 kHz
Empfindlichkeit25 mV/Pa
(-32 dB 1 V/Pa)
63 mV/Pa15 mV/Pa
(-36.0 dBV)
10 mV/Pa
Eigenrauschen13 dB(A)11 dB(A)18 dB(A)17 dB(A)
max. Schalldruckpegel148 dB SPL129 dB SPL131 dB SPL129 dB SPL
integriertes
LowCut-Filter
neinneinnein@80 Hz
(18 dB/Okt)
integriertes Padneinneinneinnein
Phantomspeisungjajajaja
Batteriebetriebneinneinjaja
Abmessungen
(H x B x T) [cm]
18,4 x 1,9 x 1,919 x 1,45 x 1,4528 x 2,2 x 2,227,9 x 2,1 x 2,1
Gewicht115 g80 g115 g145 g
Straßenpreis979,– €1.398,– €259,- €245,– €
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