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DPA 2061 Test


Mit dem DPA 2061 baut der Hersteller seine Produktpalette aus und erweitert sie um ein vergleichsweise günstiges Lavaliermikrofon mit Kugelcharakteristik. Dabei behält das dänische Unternehmen seinen professionellen Anspruch bei, der auch für dauerhafte Qualität, hohe Ausfallsicherheit und angenehmes Handling steht. In unserem Praxis-Check wagen wir den Vergleich mit dem hochwertigen Ansteckmikrofon DPA 4061 und schauen, wie der Testkandidat sich zu ihm verhält und ob er uns ebenfalls mit dem altbekannten natürlichen Klang von DPA-Mikrofonen begeistern kann.

Quick Facts zum DPA 2061

  • Lavaliermikrofon mit Kugelcharakteristik
  • leicht konturierter Frequenzgang
  • in vier Farben und mit drei Steckertypen erhältlich
  • kompatibel mit diversem DPA-Zubehör

Lieferumfang des DPA 2061


Beim Lieferumfang des DPA 2061 unterscheidet sich vor allem die Mikrofonverpackung deutlich von den bisherigen des Herstellers. Die ehemals für seine Lavaliermikrofone genutzten Plastikschächtelchen sind beim Modell 2016 einer durchsichtigen Tasche gewichen. Sie ist multifunktional wiederverwendbar und auch leichter, was den Transport in größeren Mengen vereinfacht und für weniger Schadstoffemissionen sorgt. Dem Mikrofon liegen zwei Kärtchen bei. Eines bietet einen QR-Code, mit dessen Hilfe die Bedienungsanleitung von der Hersteller-Homepage downloadbar ist. Eine weitere Karte gibt Auskunft darüber, dass DPA für das Mikrofon eine zweijährige Garantie bieten. Außerdem liegen der schwarzen und der weißen Variante des Mikrofons je ein Ansteckclip und ein Schaumstoffwindschutz bei.

Das Mikrofon wird in einem durchsichtigen Schutzbeutel mit Infokarten geliefert.

Etliche Varianten des DPA 2061

Wie für DPA-Mikrofone üblich, tritt auch das DPA 2061 mit einem schnörkellosen Design an. Aufgrund dessen macht das Lavaliermikrofon auf Anhieb einen robusten und zuverlässigen Eindruck. Hier gibt es keine Details oder Spielereien, die als zweifelhafte Sollbruchstellen in Erscheinung treten könnten. Das in Dänemark hergestellte Ansteckmikrofon wird in vier unterschiedlichen Farben angeboten. Mit seinen Varianten in Schwarz, Weiß, Beige und Braun ist es für etliche Einsatzzwecke geeignet. Die Steckerseite des Kabels ist mit einem ausgeprägten flexiblen Knickschutz versehen. Der Anschluss ist wahlweise als 3-poliger LEMO-Stecker, als TA4F-XLR-Stecker oder als Miniklinke ausgeführt.Damit deckt das Mikrofon gängige Anschlusstypen von Taschensendern ab. Im Unterschied zum DPA 4061 sind diese Stecker jedoch fest angebracht und lassen sich nicht wechseln.

Der Mikrofonkopf hat frontal und seitlich Luftschlitze.
Der Knickschutz des Mikrofons ist kräftig und flexibel.

Hochwertiges Kabel


Das Kabel des DPA 2061 ist 1,6 mm stark und wie bei DPA-Mikrofonen aus den Reihen 4000 und 6000 kevlarverstärkt. Dadurch ist es besonders widerstandsfähig. Das spricht für eine lange Lebensdauer. Das gilt auch für seine Einordnung in die zertifizierte IP-Schutzklasse IP57. Sie ermöglicht es nicht zuletzt, das Mikrofon problemlos zu reinigen. Und während seines Einsatzes kommt ihm die Schutzklasse zugute, weil es schweißabweisend ist und feine Schmutzpartikel nicht in sein Inneres vordringen können. Außerdem kann es mit hoher Luftfeuchtigkeit und sogar Nieselregen umgehen.

Im Vergleich mit dem DPA 4061 (rechts) fallen nicht nur die Unterschiede beim Knickschutz auf.
Die getestete Variante hat einen Mini-XLR-Stecker. Es sind aber auch weitere Varianten erhältlich.

Technische Werte des DPA 2061


Das Gehäuse des DPA 2061 ist kürzer als das des Modells 4061, mit 5,6 mm Querschnitt aber auch geringfügig breiter. Im Mikrofonkopf befindet sich eine Kapsel mit 5 mm Durchmesser, die auf die Richtcharakteristik Kugel setzt. Die Kapsel baut zwar auf Mikrofonen der 4000er-Serie auf, wurde aber nichtsdestotrotz inklusive Schaltkreis neu konzipiert. Auch wenn das Mikrofon nicht, wie das 4016, den kompletten typischen menschlichen Hörbereich abdecken kann, reicht sein Frequenzumfang doch bis zu 50 Hz hinab. In den Höhen ist es auf 16 kHz begrenzt. Damit werden alle Frequenzanteile erfasst und gewandelt, die für die menschliche Stimme relevant sind. Die Empfindlichkeit des Testkandidaten ist mit 6 mV/Pa identisch mit derjenigen des großen Geschwistermodells. Gegenüber den Mikrofonen mit DPAs CORE-Technologie müssen Anwender zwar beim maximalen Schalldruckpegel der Elektret-Kondensatorkapsel Abstriche machen, dennoch kann das Ansteckmikrofon mit bis zu 128 dB SPL umgehen. Der Hersteller spricht deshalb beim 2061 von einem „Loud SPL“-Modell. Und auch beim Dynamikumfang müssen Nutzer mit etwas weniger auskommen. Denn statt den 111 dB des DPA 4061 muss man sich beim DPA 2061 mit 102 dB zufriedengeben.

Installation des DPA 2061


Der TA4F-XLR-Stecker der hier getesteten Ausführung des DPA 2061 ist mit der typischen Rückhaltevorrichtung für XLR-Buchsen versehen. Das garantiert einen sicheren Sitz. Dass das DPA 2061 mit 10 g etwa 2,5 g schwerer als das 4061 ist, ist ohne Frage leicht zu verschmerzen. Es lässt sich deshalb mühelos auch über Stunden unbemerkt tragen. Mit 1,50 m Länge ist das Kabel des DPA 2061 um 30 cm kürzer als das des 4061. Dennoch ist es lang genug, um mühelos unter der Kleidung verlegt zu werden. Der bei der schwarzen und weißen Variante des Mikrofons mitgelieferte Ansteckclip wurde neu entwickelt und ist auch mit Mikrofonen aus DPAs 6000er-Serie kompatibel. Von einer rutschfesten Oberfläche über ein integriertes Kabelmanagement bis hin zu einem drehbaren Mikrofonhalter bietet dieser kleine Helfer alles, was man von einer Ansteckhilfe erwarten kann. Neben dem mitgelieferten Clip kann auch der Ansteckhalter DPA SCM0013-B oder der von uns an anderer Stelle getestete Fellwindschutz DPA AIR1 für das Miniaturmikrofon genutzt werden. Mit seiner kompakten Größe, seiner Schlichtheit und dank des Kabelmanagements des Clips fällt das Mikrofon mitsamt Clip in der Praxis dann auch letztlich nicht ins Auge.

Das DPA 2061 ist mit verschiedenen Clips des Herstellers kompatibel – auch dem neuen SCM0035.
Auch der 4-Wege-Clip DPA SCM0013-B kann mit dem DPA 2061 verwendet werden.
Auch der neue Fellwindschutz AIR1 kann angesteckt werden.

Wie klingt das DPA 2061?


Der Sound des DPA 2061 ist klar und transparent. Stimmen wirken bei ihm natürlich und unaufgeregt. Seine Kugelcharakteristik macht das Arbeiten mit dem Mikrofon besonders einfach und erfordert vom Nutzer nicht, dass er oder sie Mikrofonprofi ist, denn es ist besonders unkompliziert anzubringen. Schließlich entfällt das lästige Ausrichten des Mikrofons. Für das erste Audiobeispiel wurde das Mikrofon unterhalb des Kinns am Revers befestigt. Im zweiten Audiobeispiel hört ihr den Klang des Mikrofons bei einer Distanz von etwa 30 cm zum Mund. Hier sind die Raumanteile schon deutlicher zu hören, der Direktschall wird aber klar, deutlich und differenziert aufgegriffen und gewandelt.

Audio Samples
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nahe Mikrofonierung mittlere Mikrofonierungsdistanz entfernte Mikrofonierung


Die klangliche Flexibilität des DPA 4061 kann das Lavaliermikrofon aber nicht bieten. Denn es verfügt nicht über die Möglichkeit zum Anbringen einer alternativen Mikrofonabschlusskappe, die einen High-Boost-Effekt erzielt. Die Kappe des 2061 ist stattdessen fest verbaut. Zum transparenten Klang des DPA 2061 gesellt sich eine hohe Sprachverständlichkeit. Sie rührt auch daher, dass seine recht eben verlaufende Frequenzkurve eine leichte Betonung des Bereichs zwischen 8 kHz und 16 kHz aufweist. Sie fällt jedoch mit 3 dB relativ sanft aus, so dass die Natürlichkeit der Stimmabbildung nicht gestört wird. Die Anwendungsmöglichkeiten des Ansteckmikrofons sind deshalb vielfältig und reichen von Recordings und Live-Veranstaltungen bis hin zu Broadcast-Situationen.

Kaufberater Lavalier-Mikrofone Artikelbild
Kaufberater Lavalier-Mikrofone

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22.09.2021
5 / 5

Zum Vergleich: Alternativen zum DPA 2061


Hier findet ihr eine Übersicht zur Einordnung des DPA 2061. Sie hilft euch, das Modell im Vergleich zum DPA 4061 und zu einem gängigen Modell der Konkurrenz einzuschätzen:


DPA 2061DPA 4061Sennheiser MKE 2
BauformLavaliermikrofonLavaliermikrofonLavaliermikrofon
RichtcharakteristikKugelKugelKugel
ArbeitsweiseElektret-KondensatorElektret-KondensatorElektret-Kondensator
Frequenzumfang50 Hz – 16 kHz20 Hz – 20 kHz20 Hz – 20 kHz
Frequenz-Boost8 kHz bis 16 kHz
(3 dB)
nicht vorhanden (nur als „Presence Boost“ beim Modell 4071)mithilfe unterschiedlich langer Frequenzkappen
max. Schalldruckpegel128 dB SPL144 dB („Loud SPL“-Variante der 4060er-Reihe)142 dB SPL
Empfindlichkeit6 mV/Pa6 mV/Pa5 mV/Pa
Dynamikumfang102 dB111 dB116 dB
Kabellänge1,50 m1,80 m1,60 m
Gewicht10 g7,5 g17 g
Abmessungen (L X D)9,7 x 5,6 mm12,7 x 5,4 mm12 x 4,8 mm
erhältliche FarbenSchwarz, Weiß, Beige, BraunSchwarz, Weiß, Beige, BraunSchwarz, Weiß, Beige, Braun
erhältliche Feststecker3-Pol LEMO, TA4F-XLR, Miniklinke3-Pol LEMO, TA4F-XLR, Miniklinke, MicroDot3-pol LEMO, XLR, Miniklinke-EW, Open End
Wechselkappeneinjaja
Straßenpreis360,– € (UVP)439,– €349,– €

Test des DPA 2061: Fazit


Das DPA 2061 tritt als Lavaliermikrofon mit Kugelcharakteristik in die großen Geschwister-Fußstapfen des DPA 4061. Wie bei ihm, so verspricht auch das Testgerät dank ausgewählter Materialien und schnörkelloser Bauweise eine lange Nutzungsdauer. Der Klang des Miniaturmikrofons setzt die menschliche Stimme mit natürlichem Klang und mit weitgehend ebenem Frequenzgang nahezu unverfälscht um. Gegenüber dem teureren Modell der 4000er-Serie müssen Anwender beim 2061 Abstriche bei Dynamikumfang und Frequenzumfang machen und mit einem festen Frequenz-Boost in den oberen Mitten und Höhen arbeiten, der aber der Sprachverständlichkeit zugutekommt. In puncto Empfindlichkeit ist der günstigere Testkandidat aber gleichauf mit dem DPA 4061. Ob Künstler, Tontechniker, Veranstalter oder Verleiher: Das DPA 2061 eignet sich für Live-Sound wie auch für Recording und Broadcasting, kann an Film-Sets oder am Theater eingesetzt werden, aber auch bei Konferenzen, Interviews, Dokumentationen und Reportagen für gut wahrnehmbare und natürlich klingende Stimmsignale sorgen. Wenngleich der Preisunterschied zu den Topmodellen eher moderat ausfällt, geht das Preis-Leistungsverhältnis der schwarzen und weißen Modellversionen des Ansteckmikrofons dank IP57-Schutzklasse, Halteclip und Windschutz in Ordnung. Als Einstieg in die Welt der DPA-Mikrofone ist das DPA 2061 deshalb gut geeignet.

  • Bauform: Lavaliermikrofon
  • Richtcharakteristik: Kugel
  • Arbeitsweise: Elektret-Kondensator
  • Kapseldurchmesser: 5 mm
  • Frequenzumfang: 50 Hz bis 16 kHz
  • Frequenz-Boost: 8 kHz bis 16 kHz (3 dB)
  • max. Schalldruckpegel: 128 dB SPL
  • Kabellänge: 1,50 m
  • erhältliche Farben: Schwarz, Weiß, Beige, Braun
  • erhältliche Feststecker: 3-Pol LEMO, TA4F-XLR, Miniklinke
  • IP-Schutzklasse: IP57
  • hergestellt in: Dänemark
  • Preis: € 360,– (Straßenpreis am 13.10.2024)

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • natürlicher Klang
  • robuste Bauweise
  • IP57 zertifiziert
  • inklusive Zubehör
Contra
  • (Preisunterschied zu Topmodellen eher moderat)
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DPA 2061 Test
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