DPA 4061 Core+: Positionierungsoptionen
Wie bei bislang allen DPA-Produkten, die ich bislang genutzt habe: Das Lavaliermikrofon DPA 4061 Core+ macht einen hervorragend verarbeiteten Eindruck. Die dänischen Mikrofone sollen sehr stabil sein, was ich bislang nicht provoziert habe. Um das Mikrofon zu positionieren, gibt es reichlich Möglichkeiten in Form verschiedenster Halterungen zu kaufen. Spezialisierte Instrument-Clips, Goosenecks sind nutzbar, doch wer das DPA als Kopfbügelmikrofon nutzen will, der wird auf die integrierten Versionen verwiesen, etwa das DPA 4466 Core+. Es erscheint auch sinnvoll, dass man als User nicht das Mikrofon mit seinem dünnen Käbelchen mal eben an das dünne Gestänge dranbekommt. Ich habe für das Review des DPA 4061 Core+ unterschiedliche Positionierungen angewendet, habe es sogar einfach mal in eine 22“-Bassdrum gelegt.
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Alles top
Ich kenne die Miniaturmikrofone von DPA und bin von ihnen absolut höchste Klangqualität gewohnt. Im Grunde muss es nicht wieder und wieder repetiert werden. Ich kann also zusammenfassen: Frequenzgang, Pattern, Detailauflösung: top. Wie immer ist zu bemerken, dass man bei DPA nicht müde wird zu betonen, dass man schließlich aus der Messtechnik entstanden ist. Farbe, Mojo, Einflussnahme, das sind DPAs Dinge nicht, man ist auf Neutralität bedacht – und liefert sie auch. Dass der Nutzer des 4061 mit einem akustischen Equalizer schon vor der mechanischen Wandlung den Frequenzgang verändern kann, ist auch in diesem Kontext nur sinnvoll. Ich will schon hier verraten, dass die mitgelieferten Grids einen sehr guten Job machen. Bei DPA befasst man sich offensichtlich sehr mit diesem Thema, denn schon die verschiedenen Grids meines DPA-4009-Kleinmembran-Sets wirkten sehr natürlich (was ich von der Nose Cone und den Kugelaufsätzen nicht so behaupten konnte).
Piano und Stimme
Am Piano agieren die beiden DPA 4061 Core+ so, wie ich es erwartet habe, auch Sprache und Gesang lassen mich denken „Kenn’ ich. Klasse.“. Der Vergleich mit den zwar gutmütigen und voluminösen, aber auch etwas behäbigeren und schwammigeren Oktavas spricht wohl Bände. Die „Core+“-Elektronik der DPA 4061 mit lauterem Pegel der Vocals oder mit einer hammernahen Position aus der Reserve zu locken, gelingt nicht. Hier ist es dann der Preamp, der einbrechen kann – ich habe daher bewusst nicht die Pres des Harrison-Pults, sondern jene eines normalpreisigen Audio-Interfaces für die Aufnahmen der Vocals von Sänger Chul-Min herangezogen. Den Sprachaufnahmen lässt sich entnehmen, dass die DPAs in dieser neutralen Konfiguration ein wenig EQ-Einsatz vertragen können, aber das ist schließlich Aufgabe eines Tonmenschen – und die 4061 Core+ liefern ein Signal, das auch extreme Eingriffe ohne blaues Auge übersteht.
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DPA 4061 Core+ am Drumkit
Dass der Drummikrofon-Koffer DDK 4000 keine Mikrofone mit der Kapsel verwendet, die auch beim 4061 verwendet wird. Das spricht aber nicht gegen ihren Einsatz. Und die Core+ sollte ja in der Lage sein, auch enorme Peaks ohne Kratzen an den Preamp zu kabeln, nicht? Genau so ist es. Ob in der Bassdrum, an der Snare oder der in Bezug auf ihre Peaks häufig unterschätzten Hi-Hat, ich habe es nicht geschafft, die Mikrofone zu überfahren. Und selbst wenn, dann müsste ich wohl zur „Extreme SPL“-Variante greifen. Es ist wirklich erstaunlich, wie klar und deutlich die kleinen Mikrofone selbst kurz über dem Snarefell, am Bassdrum-Schlagfell oder nah an einem Becken wandeln. Ich kann nur die Kombination aus DPA 4061 und XLR-Adapter DAD6001-BC bewerten, gehe jedoch nicht davon aus, dass letzterer das Signal großartig kompromittieren könnte.