Das Nackenbügel-Mikrofon DPA d:fine 4166 hört intern auf den Namen 4166-OL-F-F00-MH und gewinnt damit sicher nicht den Preis für den einprägsamsten Gerätenamen, hält aber viele interessante Features bereit. Deshalb haben wir für euch über die kompliziert anmutende Namensgebung weggesehen und genauer hingeschaut, inwiefern dieses Headset-Mikrofon seinem professionellen Anspruch in der Praxis gerecht wird.
Denn der dänische Mikrofonhersteller DPA steht für erstklassigen Mikrofonklang, der vor allem auf den professionellen Einsatz abzielt. Bekannt ist der Name DPA auch für Miniaturmikrofone, die als Lavalier- oder Kopf/Nackenbügelmikrofone genutzt werden. Hauseigene Entwicklungen wie die Vorverstärkertechnologie CORE, die den Kleinmikrofonen zu einer verzerrungsfreien Dynamikerweiterung verhelfen soll, die in Dänemark vorgenommene Handmontage der Mikrofone und eine Qualitätssicherung mit mehrfacher Kalibrierung sprechen im Hinblick auf das Qualitätsversprechen des Herstellers eine deutliche Sprache. Wer aber die Messlatte derart hochlegt, muss auch abliefern. Schauen wir uns also an, was das DPA d:fine 4166 zu bieten hat.
Details
Qualität in vielerlei Hinsicht
Dass das DPA d:fine 4166 den Anspruch von Hochwertigkeit erfüllen möchte, macht der Hersteller schon mit dem Zubehör deutlich. Allein die beim Transport-Case gebotenen Details habe ich in solch detailverliebter Ausführung selten gesehen. So ist etwa das Äußere des Cases aufwändig geprägt und das Herstellerlogo nicht nur gedruckt, sondern aufgenäht. Eine großzügige Trageschlaufe befindet sich am Transportbehältnis und das Greifen nach dem Reißverschluss-Zipper wird durch eine große Gummi-Applikation vereinfacht, die das Hersteller-Emblem repräsentiert.
Dieser Sinn fürs Detail geht im Inneren des Cases weiter. Dort wird das Mikrofon sicher verstaut und mit einem Arrangement aus Gummibändern an Ort und Stelle gehalten. Auch wurde hier ein Spiegel eingenäht, mit dessen Hilfe sich der Sitz des Mikrofons überprüfen lässt. Dabei machen die umlaufenden, doppelt ausgeführten Nähte des Spiegels den Eindruck, dass der Käufer in der Praxis viele Jahre Spaß an diesem Feature haben wird.
Darüber hinaus liegen dem Mikrofon gleich drei Windschutze aus Schaumstoff bei. Außerdem befindet sich im Lieferumfang eine kleine rote Schutzkappe, die auf das Mikrofon aufgesteckt werden kann. Fünf verschiedenfarbige Kabelführungsklemmen sind mit an Bord. Sie ermöglichen die farbliche Codierung eines Mikrofons, falls bei Aufführungen, Moderationen, Präsentationen, Interviews oder auf Konferenzen mehrere dieser Modelle zugleich im Einsatz sein sollten. Darüber hinaus ist das Kabel des Mikrofons mit einem verschiebbaren Kragen-Clip versehen, der zu seiner Befestigung dient und so für Zugentlastung sorgen kann. Der Lieferumfang und dessen Auftritt bringen dem Mikrofon bei mir auf Anhieb Test-Pluspunkte ein.
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Bewährte Technik
Das DPA d:fine 4166 möchte sich klanglich am DPA-Mikrofonmodell 4066 orientieren, das bereits viele Fans gewonnen hat. Dieser an weltbekannten Theatern erprobte Mikrofonsound wird beim hier getesteten 4166 nicht nur mit einer neuen Mikrofonform, sondern auch mit einem neuartigen Nackenbügelsystem kombiniert, das sich durch seine immense Flexibilität auszeichnet.
Das Ende des fest verbauten Mikrofonkabels ziert ein MicroDot-Stecker, der zum Schutz vor Korrosion vergoldet ist. Ergänzend zur hier getesteten Version ist das Mikrofonmodell 4166 auch mit DPAs CORE-Technologie erhältlich, die das Mikrofonsignal verzerrungsfrei verstärken soll. Gegenüber der unverstärkten Kapselausführung erweitert die CORE-Technik den Dynamikumfang des Mikrofons dann um 14 dB auf immense 111 dB.
Überhaupt lesen sich die vom Hersteller bereitgestellten technischen Daten gut. Die vorliegende Ausführung des 4166 bietet die Richtcharakteristik Kugel und muss somit nicht umständlich ausgerichtet werden. Die Kapsel des Mikrofons arbeitet mit Kondensatortechnik und kann einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz verarbeiten. Somit bleibt im typischerweise vom Menschen hörbaren Audiobereich keine Frequenz außen vor. Die Empfindlichkeit des Mikrofons ist mit -44 dB @ 1 V/Pa gut aufgestellt, ebenso wie das Eigenrauschen von 26 dB(A). Das DPA-Mikrofon kann mit einem immensen maximalen Schalldruckpegel von 144 dB SPL umgehen. Die geringe Ausgangsimpedanz von 30-40 Ohm ist optimal, um das Mikrofon an gängigen Taschensendern von Funkstrecken zu betreiben.