Installation des Windschutzes
In der Praxis fällt mir zunächst einmal auf, dass der kleine Kartonschuber des DPA Air1 zum Glück schwergängig zu öffnen ist. Das ist insbesondere unterwegs von Vorteil, falls die Windscreens nicht in einer separaten Tasche eines Sound-Bags/einer Kameratasche oder in einem Mikrofonkoffer transportiert werden. Denn so kann sich der Karton nicht versehentlich öffnen. Das Handhaben des Windschutzes könnte einfacher kaum sein. Am Fell aus dem Karton gezogen, lassen sich die Haltegriffe der Fixierklammer ohne Aufwand zusammendrücken. Zugleich ist dennoch spürbar wie fest die kleine Klammer zugreifen kann. Das bewahrheitet sich auch beim Aufstecken auf einen Mikrofonkopf. Der Windschutz sitzt sicher und dreht sich nicht auf dem Kopf, wie es bei einem einfachen Überzieher möglich ist. Außerdem verrutscht das Mikrofon aufgrund der Kombination von fest zupackender Klammer und Mic-Stop nicht längs. Das gilt sowohl für größere als auch für deutlich kleinere Mikrofone.
Was einen Markenwindschutz ausmacht, wird an vermeintlichen Kleinigkeiten deutlich. Während einfache Überzieher die Funktionalität von Miniaturmikrofonen einschränken können, ist das bei diesem DPA-Windscreen nicht der Fall. Denn wie auf den Fotos zu sehen, sorgt der Mic-Stop im Inneren des Air1 auch dafür, dass der Tropfschutz hinter dem Mikrofonkorpus freiliegend bleibt. Und er ist insbesondere bei Headsets ein Feature, auf das man auch beim Einsatz eines Windscreens nicht verzichten möchte.
Wie klingt der DPA Air1?
Im Klang-Check teste ich den DPA Air1 in der kleinen Ausführung mit einem DPA 6066-Headset. Um den Windschutz auf Herz und Nieren zu checken, richte ich den Windzug eines großen Ventilators aus 1 m Entfernung direkt auf die Mikrofonmembran. In den Audiobeispielen hört ihr eine Aufnahme ohne Windschutz und eine Aufnahme mit Windschutz. DPA machen zwar keine dB-Angabe zum Maß der Unterdrückung von Windgeräuschen. Doch der Hörtest macht überdeutlich, wie zuverlässig der Air1 Windgeräusche unterdrückt. Während der auftreffende Luftstrom die Aufnahme ohne Windschutz deutlich beeinträchtigt, kann der DPA-Windscreen die Aufnahme durchweg retten. Das ist vor allem bei Außenaufnahmen ein entscheidender Vorteil.
Als nächstes teste ich den Air1 auf Raschelgeräusche. Auch bei Berührung des Windschutzfells ist kein störendes Nebengeräusch zu hören. Wenn man unbedingt einen klitzekleinen Makel finden möchte, gibt es aber eine unscheinbare Folge der Bauweise des Air1, die (in seltenen Fällen und nur bei extrem ungünstiger, weil nahezu unsachgemäßer) Verwendung des Mikrofons zum Nachteil werden kann. Denn durch sein Klammersystem ist der DPA Air1 geringfügig anfälliger für eine mögliche Körperschallübertragung als es Konkurrenzprodukte sind. Anders als bei einem Fellüberzieher, reichen die beiden Klammerarme bis zum äußeren Ende des Fellradius. Und das macht eine Berührung der Kombination aus Windschutz und Mikrofon wahrscheinlicher. Um das zu verhindern würde ich dazu raten, bei der Verwendung des Air1 auf einem Headset-Mikrofon mit kurzem, enganliegendem Mikrofonarm – wie dem DPA 6066 – die Klammern nicht in Richtung Wange auszurichten.
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Alternativen zum DPA Air1
Anhand der folgenden Tabelle könnt ihr einige zentrale Daten des DPA Air1 mit denen der Konkurrenz vergleichen:
DPA Air1 | Rycote Lavalier Windjammer | Rode Minifur Lav | |
Halteklammer | Ja | Nein | Nein |
Mic-Stop | Ja | Nein | Ja |
Wind-Unterdrückung | unbekannt | max. 12 dB | unbekannt |
enthaltene Stückzahl | 2 | 2 | 3 |
Durchmesser | 3,2 cm | 4,0 cm | 4,4 cm |
Höhe | 2,3 cm | 3,0 cm | 2,6 cm |
Gewicht | 2 g | 1 g | 1 g |
Straßenpreis | 49,– € | 42,– € | 16,90 € |