Fazit
DPA hat mit dem d:facto II einen würdigen Nachfolger für das Debut geliefert. Doch nicht nur die nun enorme Modularität ist ein klares Argument für die dänische Schönheit, auch der Sound ist es: Klar, transparent, mit Druck und Durchsetzungsvermögen. Nun ist d:facto II natürlich nicht außergewöhnlich preiswert (das würde bei einem Produkt des Edelherstellers auch verwundern). Wer aber auf der Suche nach den genannten Klangeigenschaften und einer ausgesprochen hohen Fertigungsqualität ist, dem bleibt kaum eine andere Wahl – und der wird den Kauf ganz bestimmt nicht bereuen! Außerdem ist das DPA-System sogar preiswerter als die Produkte viele Mitbewerber, wenn man eine Wired- und eine Wireless-Variante benötigt.
- Klangqualität
- Modularität
- Empfängerprinzip: Druckgradientenempfänger (mit Laufzeitglied)
- Richtcharakteristik: Superniere (Kapsel tauschbar)
- Wandlerprinzip: Kondensator
- Betriebsspannung: 48V Phantomspeisung
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
- Übertragungsfaktor: 5 mV/PA
- maximaler Schalldruckpegel: 160 dB SPL
- Ausgang: XLR male
- Dreifacher Pop-Filter
- verschiedene Wireless-Adapter erhältlich
- Preis: Euro 916,30 (UVP)
Martin Hofmann sagt:
#1 - 02.12.2013 um 17:12 Uhr
Kürzlich konnte ich das D.Facto II mit einem Sennheiser e965 und einem Neumann KMS105 vergleichen. Das Ergebnis war eine deutlich bessere Verständlichkeit, mehr Transparenz und sehr gutes Feedbackverhalten. Man konnte das Mikro extrem laut einstellen, ohne dass es zum Rückkoppeln neigte. Für professionelle Anwender dürfte sich die Ausgabe lohnen
Torsten Nicolai sagt:
#2 - 09.10.2020 um 13:41 Uhr
Nun habe ich das Mikro schon einige Jahre im Einsatz.
Man sollte schon ein versierter Sänger sein um zu verstehen, daß man keine Tieftonanhebung für eine menschliche Stimme benötigt, so wie es bei Sennheiser- Produkten oft der Fall ist. Tononkels werden das schätzen und lieben.
Das D. Facto ist frequenzcharakteristisch fast linear. Für Leute, die ihre eigene Stimme- wie sie akustisch klingt- auf den Lautsprecher bringen möchten, ist es die wohl beste Variante, wenn man nicht auf ein Kondensator verzichten will.
Nach einer entspannten Kompression und und einem EQ, der kaum zum Entzerren als mehr zum Verfeinern dient, erreicht man ein hohes Maaß an Sprachverständlichkeit.
Wenn man das Subbass- Signal viva aux ausspielt, sind auf den Tops keine "Ploppgäusche" zu hören. Bei der kompletten PA genügt wirklich ein Low- cut- Filter.
Die Nebengeräusch von klappernden Drumsets und brüllenden Git- Amps halten ich für ein Kondenser außerordentlich in Grenzen, trotzdem die Charakteristik einen weichen Übergang von Nah- zur distanzierten Besprechung vorweist.
Alles in Allem- ein gelungenes Werk für einen duften Preis.