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DPA d:screet Necklace Microphone
 Test

Praxis

Neben der Tatsache, dass das DPA d:screet Necklace Microphone wirklich absolut leicht ist, fallen sofort die gute Verarbeitung und die Funktionalität ins Auge. Die hochwertige Transporttasche hatte ich bereits erwähnt. Der von ihr gelieferte positive Verarbeitungseindruck geht beim Necklace-Mikrofon im wahrsten Sinne „nahtlos“ weiter. Die gummierte Kette macht einen ausreichend widerstandsfähigen Eindruck – muss sie doch schweißabweisend und abwaschbar sein, wenn man bedenkt, dass sie stets um den Hals verschiedener Personen getragen wird. Der »Knick«, an dem das Anschlusskabel aus der Mikrofon-Kette tritt, wurde mittels eines metallenen T-Stücks gelöst, das mit dem Emblem des Herstellers verziert ist. Ein nettes, weil schickes Detail. Alle Übergänge zwischen den verschiedenen Bauteilen und Materialien sind makellos gefertigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Neben der fest verbauten Kabelführung befindet sich eine Schließe mit Drehsicherung.

Der Usability wird mit zahlreichen Elementen Rechnung getragen. Kabelführungsansatz und Kabelauslass am Microdot-Stecker sind jeweils mit einem flexiblen Knickschutz versehen. Der verschraubbare Microdot-Anschluss hat an seiner Außenseite eine griffige Oberfläche. Dass diesem allerdings kein Adapter beiliegt, sehe ich als geringfügiges Manko des Sets. Im Test haben wir deshalb einen Adapter von Microdot auf Mini-XLR verwendet, der ebenfalls im DPA-Programm zu finden ist.

Das Ketten-Mikrofon wird mithilfe einer zweiteiligen Blechschließe geschlossen. Der simple Mechanismus benötigt lediglich eine einfache Steck- und Drehbewegung und schon ist das Mikrofon um den Hals gelegt und befestigt. Um das Zusammenstecken zu vereinfachen und auch das versehentliche Lösen dieser Verbindung zu verhindern, sind in beiden Enden der Schließe Magnete eingelassen. Das Anbringen der Kette soll besonders einfach sein, damit auch Nicht-Tonmeister auf die Schnelle Protagonisten mit diesem Mikrofon ausstatten können. Und was soll ich sagen? Es funktioniert!

Fotostrecke: 7 Bilder Für den Anschluss des Miniatur-Mikrofons sorgt ein Microdot-Anschluss mit Knickschutz.


Auch klanglich gibt es am DPA d:screet Necklace Microphone nichts auszusetzen. Wer bisher mit Lavalier-Mikrofonen mit Richtcharakteristiken gearbeitet hat und sich mit der Ausrichtung von Mikrofonen gemüht hat, wird die Kugelcharakteristik der d:screet 4061-Kapsel lieben. Sprachsignale werden von ihr relativ gleichmäßig aufgegriffen und verarbeitet, unabhängig davon, ob das Mikrofon ein wenig verrutscht oder ob der Kopf des Sprechers/der Sprecherin bewegt wird.
Bei einigermaßen direkter Besprechung – beispielsweise bei deutlichem Absenken des Kinns in Richtung der Mikrofonkapsel – werden Sprachsignale vom Necklace-Mikrofon mit vergleichsweise erstaunlich satten Bassanteilen verarbeitet, wenngleich aufgrund der Kugelcharakteristik selbstverständlich der für Mikrofone mit Nierencharakteristik typische Nahbesprechungseffekt im Bereich der Bässe fehlt. Im Bereich der Mitten würde ich die Übertragung von Sprachsignalen durch die d:screet-Kapsel als »unaufgeregt« beschreiben. Entgegen dezidierter Vokal-Mikrofone findet sich beim Necklace-Mikrofon keine Frequenzanhebung, die die Stimm-Präsenz stärkt. Stattdessen kommt die schon angesprochene Höhenanhebung im Bereich um 12 kHz zum Tragen.

Audio Samples
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direkt indirekt Bewegungsgeräusche

Wie für omnidirektionale Kapseln logisch, enthält das Audiosignal dagegen vergleichsweise große Raumklang-Anteile. Dies wird natürlich umso mehr bei indirekter Besprechung des Mikrofons deutlich. Hier treten dann im Gegensatz zur direkten Besprechung doch recht deutliche Klangunterschiede im Frequenzbild zutage, so dass eigentlich nicht von einem absolut konsistenten Signal gesprochen werden kann. Sicher wären Pegel- und Frequenzbild-Unterschiede bei Lavalier-Mikrofonen mit Nierencharakteristik deutlicher stärker wahrnehmbar. Dennoch muss das Werbeversprechen des Herstellers zumindest ein wenig relativiert werden. Nichtsdestotrotz bleibt die Installation des Necklace-Mikrofons aufgrund seiner Kugelcharakteristik vor allem dort vorteilhaft, wo Sprecher/innen in Bewegung sind.
Transienten werden vergleichsweise druckvoll und gut umrissen abgebildet. Zischlaute werden fein auflösend, aber keinesfalls zu scharf umgesetzt. Sowohl Transienten als auch Zischlaute sind gut in den Gesamtklang eingebunden, der über den gesamten Frequenzbereich harmonisch und ausgewogen wirkt. Die Körperschallübertragung der Kette ist – wohl nicht zuletzt durch die Unterbringung des Mikrofons in einem Gummischlauch – sehr gering. Dadurch werden Bewegungen der Sprecher, direkte Berührungen der Kette oder Kragenrascheln kaum störend aufgegriffen.

Fotostrecke: 4 Bilder Im Test haben wir das Necklace-Mikrofon mit einem AKG-Taschensender verbunden…
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