Fazit
Die britische Firme Drawmer ist nicht für „fancy“ Studiotechnik bekannt, vielmehr steht der Name seit jeher für grundsolides Tonstudio-Equipment. Auch mit dem Monitor Controller MC3.1 zeigen die Ingenieure von der Insel mal wieder, dass sie aus der Praxis kommen und die Belange der täglichen Studioarbeit bestens kennen. Die vielen Funktionen gehen aber mit einer gewissen Größe einher, man könnte auch sagen: Das Ding ist ein ganz schöner Klotz, man braucht definitiv Platz an der Abhörposition – der einzige wirkliche Nachteil, der mir zum MC3.1 einfallen will. Dazu vielleicht noch die Schaltlogik des Talkback-Tasters und die Lage von LEDs, aber das ist eine Frage der Arbeitsphilosophie und daher für mich kein echter Minuspunkt. Da sich der Controller auch beim Klang keine Blöße gibt, können wir festhalten: Der MC3.1 lässt abhörtechnisch keine Wünsche offen! Dass Drawmer ihre neueste Kreation immer noch als „Monitor Controller“ betitelt, ist echtes britisches Understatement, das Ding ist eigentlich eine Art Studio-Cockpit!
- Klangneutralität
- Mix-Check-Funktionen
- Ein- und Ausgangsausstattung
- Haptik
- Platzbedarf am Abhörplatz
- Ausgänge: drei Lautsprecherpaare, Subwoofer, Cue-Out, zwei Kopfhörerausgänge
- Eingänge: zwei Stereo-Eingänge XLR, ein Stereo-Eingang Cinch, ein Stereo-Eingang Stereo-Miniklinke, ein digitaler Eingang AES/EBU und SPDIF, externes Talkback-Mikrofon, Fussschalter für Talkback-Funktionzwei Signalpfade: Main und Cueinternes Talkback-Mikrofon, Anschluss für externes Talkback-Mikrofon
- Mixcheck-Funktionen: Mute, Dim, Mono, Left- und Right-Cut, L-R-Swap, Phase-Reverse, Solo-Bands: Bässe, Mitten, Höhen.
- Trim-Poti für jeden Speaker-Ausgang zur Kalibrierung des Stereo-Gleichlaufs auf Unterseite
- Preis: € 1129 ,– (UVP)
bonedoleser sagt:
#1 - 09.01.2017 um 06:56 Uhr
Hallo Chris und Danke für den Test!
Ich finde den Monitorkontroller super interessant.
Aber ich werde aus der Herstellerbeschreibung nicht ganz schlau,
was die Kopfhörerausgänge angeht. Die sollen wenn man links oder rechts
den Cut aktiviert eine Art Crossfeed haben, allerdings ist das dann
auch im normalen Stereo-Modus so? Wenn ihr das Gerät noch da habt könntet ihr das ja einfach feststellen, indem ihr ein Signal z.B. nur auf dem linken Kanal eurer DAW ausgibt, und dann mit dem Kopfhörer ausprobieren, ob da auch rechts etwas ankommt.
Und noch eine Frage zu dem Test:
Vielleicht habe ich es ja auch überlesen, aber mit welchem passiven Monitorkontroller hast du den Drawmer verglichen?
LG
Chris Reiss (bonedo) sagt:
#1.1 - 09.01.2017 um 16:58 Uhr
Hallo bonedoleser,
das Testgerät ist zwar schon zurück, ich kann Deine Frage aber beantworten: Der Crossfeed ist wirklich nur aktiv, wenn entweder Right- oder Left-Cut gedrückt wird. Es handelt sich nicht um einen Stereo-Crossfeed (wie z.B. die Linkwitz-Schaltung…). Der Hintergrund: Hören wir nur einen Lautsprecher ab, tun wir das ja trotzdem mit beiden Ohren, das versucht die Schaltung für „unterm Kopfhörer“ zu simulieren um den Klangeindruck realistischer zu gestalten.
Mein passiver Monitor-Controller ist ein DIY-Project und deshalb namenlos. Entwickelt hat den Controller Igor Kapelevich (I.J.Research), der unter anderem Bob Katz zu seinen Kunden zählte. Igor hatte bis vor einigen Jahren eine Webshop, indem man Platinen und Bausätze für seine fantastischen Projekte erwerben konnte, aber leider gibt es den Webshop nicht mehr und auch Igor hat sich aus dem Business zurückgezogen. “
Grüße,
Chris
Antwort auf #1 von bonedoleser
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